Es ist ein Rennen, das jeder Rennfahrer gerne gewinnen würde: Die 24 Stunden von Le Mans sind das Aushängeschild der Langstrecken-Weltmeisterschaft (FIA WEC). Le Mans ist in der Rennsportwelt so bekannt wie das Formel-1-Rennen in Monaco oder das Indianapolis 500.
Der Klassiker an der Sarthe wird seit 1923 ausgetragen. 2023 feierte Le Mans den 100. Geburtstag. Beim 91. Mal des Dauerlaufs um den Sieg krönte sich Ferrari. Die Italiener kehrten nach 50 Jahren Abstinenz in die Top-Klasse zurück und düpierten die Konkurrenz.
Vor allem der einstige Abo-Sieger Toyota hatte an der Pleite zu knabbern. Den Japanern war kurz vor dem Rennen die geänderte BOP (Balance of Performance) zum Verhängnis geworden. Dem Riesen aus Fernost gelüstet es nach sportlicher Rache. Zudem will Toyota endlich die Scharte auswetzen, noch nie einen Hersteller in Le Mans besiegt zu haben.
Top-Marken kämpfen um den Sieg
Porsche jagt in Le Mans den 20. Gesamtsieg. Der 963 startet wie der Ferrari 499P und der Cadillac V-Series.R zum zweiten Mal beim Klassiker. Die LMDh-Autos von Porsche und Cadillac sind dieses Jahr näher an der Hypercar-Konkurrenz von Toyota und Ferrari dran. Peugeot baute seinen 9X8 vor dem 24h-Rennen um und verpasste ihm nun auch einen konventionellen Heckflügel.
Alpine, Lamborghini und BMW nehmen dieses Jahr auch in der Top-Klasse beim berühmtesten Langstreckenrennen der Welt teil. Für BMW ist Le Mans ein historischer Ort: Die Münchner kehren nach 25 Jahren zurück. BMW gelang 1999 der erste und einzige Gesamtsieg beim Klassiker.
Die Favoriten sind aber wie letztes Jahr Ferrari, Toyota, Cadillac und Porsche. Die drei Neuankömmlinge in diesem Jahr müssen auf Pech und ein fehlerloses Rennen ihrerseits hoffen, um auf dem Podest zu landen. In den ersten Rennen der WEC-Saison gelang Porsche zwei Siege, Toyota triumphierte einmal. Ferrari hatte bisher Pech und Unvermögen. Die Pace stimmte bei der Mythosmarke.
LMP2 und GTE-Am würdig vertreten
"Le Mans gewinnt man nicht, Le Mans lässt einen gewinnen", lautet ein Spruch, der dieses Ausdauerrennen so trefflich beschreibt. 24 Stunden durch Tag und Nacht: Das belastet die Fahrer gleichermaßen wie das Material. Früher noch mehr als heute. Die Technik wird immer standfester. Le Mans ist inzwischen mehr ein Sprint über 24 Stunden.
Große Aufmerksamkeit genießt nicht nur das Rennen um den Gesamtsieg. Die Fans verfolgen vor allem gerne die engen Kämpfe in der LMP2-Klasse. 16 Autos treten in dieser an. Auch die LMGT3-Klasse begeistert Fans und Zuschauer mit knappen Rennen und berühmten Marken. Ferrari, Porsche, Aston Martin, Corvette sowie die Rückkehrer BMW, McLaren, Ford und Debütant Lamborghini kämpfen hier um den Klassensieg.
Insgesamt nehmen bei den 24 Stunden von Le Mans mit den 23 Autos aus der Hypercar-Liga und den 39 Fahrzeugen aus LMP2- und LMGT3-Klasse 62 Rennwagen teil.