Für den künftigen Einstieg in die Elektromobilität setzt der VW-Konzern auf den "MEB Small", eine Weiterentwicklung der MEB-Plattform speziell für kleinere Modelle. Auf diesem Unterbau sind ab 2025 Modelle für VW (ID.1 und ID.2), für Cupra und für Skoda geplant. Entwickelt wird das Elektro-Kleinwagen-Quartett bei Seat in Spanien. Auch deren Fertigung soll bei Seat in Martorell erfolgen. Wie Seat offiziell verkündet hat, startet die Produktion Ende 2025 mit dem Cupra Raval – und nicht mit dem VW ID.2all.
Erlkönig bestätigt die Linie
Dass der elektrische Kleinwagen dabei ganz nah an der Studie bleibt, zeigt ein jetzt erwischter Erlkönig. Trotz umfassender Tarnung zeichnen sich die Formen der Urban-Rebel-Studie klar durch die Tarnfolie ab. Die LED-Scheinwerfer erhalten offensichtlich einen geringfügig veränderten Zuschnitt, die Kühlerfront zeigt sich leicht angepasst. An den Flanken nehmen die Designer die Sicken etwas zurück und auch die Rückleuchten scheinen nicht so weit ausgestellt wie noch an der Studie. Es bleibt beim viertürigen Konzept, die rahmenlosen Seitenscheiben entfallen aber für die Serie. Der zweiteilige Dachkantenspoiler der Studie schmilzt zu einem Einflügler zusammen. Die Heckklappe wird geglättet, die Heckschürze weniger aggressiv ausgeführt.
VW-Bekenntnis zu Spanien
Auf den Cupra folgen anschließend das kleine Skoda-Modell Epiq, das VW-Pendant ID.2all sowie ein kleines VW-SUV auf gleicher Basis. Das soll allerdings in Navarra vom Band laufen. Der Name Raval wurde übrigens im März 2023 durch Cupra-Boss Wayne Griffiths gegenüber australischen Medien bestätigt. Die Spanier bleiben damit ihrer traditionellen Namensgebung treu, denn Raval ist der Name eines Stadtviertels in Barcelonas Altstadt.
"Unser Ziel ist es, Elektromobilität für alle zu ermöglichen," betont VW-Marken-Chef Thomas Schäfer, der gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender bei Seat ist. "Der Volkswagen Konzern bekennt sich zu Spanien. In dieser Hinsicht ist die kontinuierliche Unterstützung durch die spanische Regierung von entscheidender Bedeutung. Und wir rufen Europa auf, an der Elektromobilität als zentralem Hebel festzuhalten, um den Green Deal Wirklichkeit werden zu lassen."
Die spanische VW-Tochter Seat treibt die Transformation hin zur Elektromobilität mit gewaltigen Investitionen voran. Allein in den Standort Martorelli fließen drei Milliarden Euro – doppelt so viel, wie das Unternehmen vor 30 Jahren für den Bau des Werks ausgegeben hatte. Im Sommer 2024 wird das Unternehmen die gesamte Produktion des Seat Ibiza und des Seagt Arona auf eine andere Montagelinie in Martorell verlagern, um eine neue Linie für Elektroautos im Werk vorzubereiten. Derzeit arbeiten 1.100 Personen arbeiten an der Entwicklung und Produktion der urbanen Elektromodelle des Volkswagen-Konzerns.
Urban Rebel als Raval-Ausblick
Einen seriennahen Vorgeschmack auf den Cupra Raval gab bereits das Conceptcar Cupra Urban Rebel. Der kleine Fünftürer ist knapp vier Meter lang und trägt einen 172 kW starken Elektromotor unter der vorderen Haube. Mögliche Batteriekapazitäten wurden nicht kommuniziert. Als Reichweite werden aber bis zu 440 Kilometer angepeilt.
Während die größeren Elektroautos der Konzernmarken auf MEB-Plattform die Hinterräder via Heckmotor antreiben oder optional Allradantrieb mit einem zweiten E-Motor an der Vorderachse besitzen, sind die kleinen Modelle als reine Fronttriebler ausgelegt. Der MEB Small trägt entsprechend nur eine E-Maschine, die zwischen den Vorderrädern sitzt.
Fazit
Dass der VW-Konzern 2025 drei neue baugleiche Elektro-Kleinwagen an den Start bringt, war schon lange klar. Mit einem SUV auf VW ID.2-Basis wird demnächst sogar ein vierter Einstiegsstromer in Spanien produziert. Das Gespann aus Cupra Raval, VW ID.2all und Skoda Eqip läuft ab Ende 2025 in Martorell vom Band, der SUV in Navarra.