Tesla hat mit dem 1.020 PS starken Model S Plaid vorgelegt. Lucid hält mit dem Air Sapphire mit 1.217 PS dagegen. Bei Porsche endet die Elektroauto-Fahnenstange derzeit beim Taycan Turbo S mit 761 PS. Das könnte sich bald ändern.
Dicke Schürze, fetter Spoiler
Schon lange spekulieren Fans und Beobachter über einen Konter aus Zuffenhausen, einen Taycan der 1.000-PS-Klasse. Schon im Herbst 2022 schienen sich diese Wünsche in Form eines ersten Erlkönigs zu manifestieren, den unser Fotograf bei Testfahrten auf der Nürburgring-Nordschleife erwischt hatte. Am Steuer kein Geringerer als Porsche-Test- und Rekordfahrer Lars Kern, der auch schon mit dem Porsche Mission R reichlich Erfahrung gesammelt hat. Jetzt zeigt sich der Prototyp erneut bei Wintertestfahrten im hohen Norden.
Optisch zeigt der Taycan Turbo GT – der Name ist nicht offizell – ein paar aerodynamische Änderungen. An der Front macht sich eine komplett neue Schürze mit seitlichen Flaps breit. Auf dem Heck sitzt ein großer, feststehender Spoiler. Hinter den Leichtmetallrädern zeigt sich eine enorm vergrößere Bremsanlage mit gelochten Bremsscheiben. Ansonsten trägt der Taycan Turbo GT die Design-Updates des faceghelifteten Normalo-Taycan.
Taycan Turbo GT schon mit Facelift
Entsprechend gibt es zudem noch eine neue Spoilerlippe und eine neue Aufteilung der unteren Lufteinlässe. Verändern werden sich auch die seitlichen Kiemen unter den Scheinwerfern. Diese kommen mit den neuen hochauflösenden HD-Matrix-Scheinwerfern mit je vier LED.
Bei der Seitenschwellerverkleidungen ist eine neue Kontur mit leichtem Schwung unterhalb der Beifahrertüren auszumachen. Am Heck werden Schürzen und Leuchten überarbeitet.
Kein Rundenrekord
Wie Porsche die notwendige Leistungssteigerung aus dem zweimotorigen E-Antrieb des Taycan herauskitzelt, ist derzeit noch reine Spekulation. Hier könnte Porsche aber auf Erfahrungen mit dem erwähnten, über 1.000 PS starken Rennprototyp Mission R zurückgreifen.
Wann der Porsche-Konkurrent zum Tesla Model S Plaid auf den Markt kommen wird, ist noch nicht bekannt. Als sicher gilt aber, dass Porsche damit den Rundenrekord auf der Nordschleife des Porsche Taycan Turbo S von 7:33 Minuten (siehe Video nach dem ersten Absatz) unterbieten will.
Am Dienstag (12. September 2023) wollte Porsche mit Test- und Rekordfahrer Lars Kern am Steuer einen ersten Rundenrekord starten. Deshalb waren auch die gesamte Porsche-Crew sowie ein ungetarntes Modell am Nürburgring. Die Rekord-Fahrt musste indes wegen Regens und Gewitter abgebrochen werden, eine schnelle Runde konnte er trotzdem fahren. Zeugen vor Ort geben an, dass Kern handgestoppt mit dem Taycan Turbo GT deutlich schneller als das Tesla Model S Plaid unterwegs war. Dieser schaffte die Ringrunde in 7:25.231 Minuten. Allerdings ist inzwischen auch dieser Rekord Makulatur. Rimac brannte mit dem Nevera eine Zeit von 7:05.298 Minuten in den Asphalt, die jedoch nicht offiziell bestätigt wurde.
Fazit
Porsche arbeitet offensichtlich an einer 1.000-PS-Variante des Taycan. Ein erster Prototyp wurde bereits bei Testfahrten erwischt.