Der Tesla Model S Plaid holt alles aus seinen drei Elektromotoren raus, was geht. 1.020 PS sollen ihn in 2,1 Sekunden auf Tempo 100 spurten lassen, wobei Nachmessen hilft: Die Teslas sind zwar grundsätzlich beeindruckend schnell, die Werkangaben sind aber oft ein bisschen geschönt. Fürs Brillieren auf der Viertelmeile hat es aber trotzdem schon gereicht. Aber bei 200 Meilen pro Stunde (mph) ist der Antrieb des Elektroautos offiziell abgeregelt – das sind fast 322 km/h. Dem auf Motorsteuerungs-Manipulationen spezialisierten kanadischen Tuner Ingenext reichte das nicht – ihm ist es nach eigenen Angaben gelungen, die Abregelung der Höchstgeschwindigkeit aufzuheben. Angeblich ist das Model S Plaid danach 348 km/h schnell.
Tesla-Angabe zu hoch
Die von Tesla angegebenen 322 km/h hat das Model S Plaid übrigens bis heute nicht erreicht: Zu Beginn der Auslieferungen war bei 263 km/h Schluss, nach einem sogenannten Track Update ging es immerhin bis 282 km/h hoch. Sollte es Ingenext also tatsächlich gelungen sein, die Begrenzung aufzuheben, so hat die Firma die Höchstgeschwindigkeit um manierliche 66 km/h angehoben. Als Beweis führen die Tuner ein Flughafen-Rollfeld-Video an, das das Elektroauto-Portal Electrek.co veröffentlicht hat.
Jet-Sound und rote Anzeige
Bei der von außen gefilmten Vorbeifahrt klingt der Model S Plaid beeindruckend nach einem startenden Jet, dann folgt eine Innenaufnahme mit Blick auf das Test-Rollfeld und den Instrumenten-Bildschirm. Die eingeblendete Geschwindigkeit schießt nach oben, bei 299 km/h (150 mph) färbt sich die Anzeige rot – aber die Beschleunigung geht unvermittelt weiter. Bei 348 km/h geht der unbekannte Testfahrer vom Fahrpedal.
Weitestgehend Serienauto
Für den Versuch hat Ingenext das Model S weitestgehend im Serienzustand belassen. Einzige Änderungen waren der Einsatz von Performance-Reifen vom Typ Michelin Pilot Sport, größere Bremsen und laut Videomoderator Fred Lambert von Electrek die Montage eines Moduls, dass die Anzeige der Geschwindigkeit im heftigsten Beschleunigungs-Modus erlaubt – serienmäßig scheint diese Anzeige in dieser Situation deaktiviert zu sein. Nach der Fahrt lärmt die Kühlanlage des Model S Plaid ungewöhnlich laut – Tesla hat die Geschwindigkeitsbegrenzung anscheinend nicht ohne Grund aktiviert.
Keine offizielle Messung
Die vom Instrumenten-Bildschirm abgelesenen 348 km/h sind natürlich nur ein grober Anhaltspunkt dafür, zu welchen beeindruckenden Leistungen das Model S Plaid fähig ist. Die Testfahrt fand weder unter genormten Bedingungen und unter Anwesenheit von vereidigtem Personal statt, noch ist die Geschwindigkeits-Messanlage des Model S geeicht.
Fazit
Einer kanadischen Tuningfirma ist es anscheinend gelungen, die Höchstgeschwindigkeitsbegrenzung eines Tesla Model S Plaid aufzuheben und danach mit dem E-Auto 348 km/h zu fahren. Das Fahrzeug war bis auf die Reifen und die Bremsen im Serienzustand. Auch wenn die Geschwindigkeitsmessung nicht mit geeigneten Messgeräten und unter genormten Bedingungen stattgefunden hat, so zeigt der Wert doch das ungeheure Performance-Potential, das im Model S Plaid steckt.