Erste Fahrt im Porsche Taycan Sport Turismo

Porsche Taycan Sport Turismo
So fährt die dritte Variante des E-Sportlers

Mit dem Sport Turismo kommt der Taycan nun in einer dritten Variante. Auf Probefahrt mit einem eisblauen Sport Turismo 4S über verschneite Alpenstraßen.

Porsche Taycan Sport Turismo
Foto: Porsche

Welcher darf’s denn sein, fragt der freundliche Porsche-Mitarbeiter im Flughafen-Parkhaus. Den blauen dort hinten, sagte ich. Genau die richtige Wahl, ein 4S in Frozenblue Metallic. Dabei standen reichlich Alternativen bereit, denn die dritte Taycan -Variante gibt es – anders als den Cross Turismo mit gleicher, aber leicht höhergesetzter Karosserie und mit Radlaufverkleidungen aus robustem Kunststoff – in allen Antriebsversionen: vom 300 kW starken Basistyp mit Hinterradantrieb über den GTS bis zum Topmodell Turbo S mit 560 kW. Allen gemeinsam: das verlängerte Dach mit mehr Fond- und Kofferraum für moderate 952 Euro Aufschlag zur Limousine.

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Bis zu 498 Kilometer weit kommt der Porsche Taycan Sport Turismo mit einer Ladung.

Für den Alpenraum wurden Schneestürme angekündigt, also bietet sich ein Taycan mit Allradantrieb an, mit nicht mehr Leistung als nötig, dafür so viel Reichweite wie möglich. Womit die Wahl auf den 4S fällt. Mit der Performance-Batterie Plus soll er auf eine WLTP-Reichweite von 498 km kommen. Das dürfte auch dann reichen, wenn wir zwischen Saalfelden am Steinernen Meer und Rossfeldstraße eingeschneit werden.

93,4 kWh große Batterie

Derart effizient ist der 4S-Antrieb zusammen mit der 93,4 kWh fassenden Batterie unter anderem deswegen, weil er nun über einen Freilauf verfügt, der in den Fahrmodi Range und Normal den vorderen Motor im Teillastbereich abkoppelt und stromlos schaltet. Beim Segeln und im Stillstand liegt kein Antriebsmoment an, um Schleppverluste zu vermindern. Zusätzlich wurden Thermomanagement und Ladefunktionen optimiert, was ebenso mehr Reichweite bringt.

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Das Cockpit des Porsche Taycan Sport Turismo.

Die Ladeanzeige auf dem Weg nach Norden verspricht beruhigende 350 km, und der Wintersturm hat längst die Landstraße mit lockeren zehn Zentimetern Neuschnee überzogen. Das An- und Abkoppeln der vorderen Antriebseinheit ist am Fahrpedal nicht zu spüren, der Taycan folgt brav dem Verkehr. Dann: Rossfeld-Panoramastraße. Eigentlich gesperrt, heute aber exklusiv für uns geöffnet. Fahrprogramm "Sport", 30 Sekunden warten, bis der Turbo S vor uns im Schneegestöber verschwunden ist.

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Die Sitze bieten einen hervorragenden Seitenhalt.

Und nun: Vollstrom

Der 4S schießt die erste Gerade nach der Mautstation empor, dann kurz vom Fahrpedal gehen, einlenken, wieder Strom auf die zwei Motoren. Schon schiebt der Taycan über alle vier Räder, lässt das Heck raushängen. Mit leichten Lenkkorrekturen stürmt er aus der Kehre. Die nächste Gerade ist kurz, die vier Rädern krallen sich in den lockeren Neuschnee und der 4S beschleunigt wie auf trockenem Asphalt nach oben. Noch eine Kehre, kurz rutscht der Porsche über den Schnee, einlenken, wieder aufs Gas. Ein paar Kurven später sind wir im Ziel auf 1.604 Metern, der eisblaue Sport Turismo überpudert wie eine Hochzeitstorte.

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Auf jeden Fall - nur so kann man die immer noch langen Ladezeiten und die nach wie vor viel zu niedrige Anzahl an Ladepunkten ausgleichen.Nein - kleine aber schnell aufladbare Akkus sind die bessere Lösung.

Fazit

Der Sport Turismo ist die wohl konsequenteste Taycan -Variante: hoher Nutzwert und reichlich Platz ohne Offroad-Zierrat. Und mehr als die 360 kW des 4S benötigt man meist auch nicht.