Entworfen in Italien, gebaut in Polen auf einer Plattform mit französischen Wurzeln – der Avenger ist ein echter Europäer. Denn hier soll der Baby-Jeep abräumen, die US-Marke sieht im Euro-Raum noch viel Potenzial. Um es zu heben, braucht es ein passendes Modell: wendig genug für die Ballungsräume, eindeutig erkennbar als Jeep und natürlich zeitgemäß elektrisch motorisiert. Der 4,08 Meter kurze Avenger ist demnach das neue Einstiegsmodell der Marke – 16 Zentimeter kürzer als der Renegade – und Teil der Elektrifizierungsoffensive von Jeep: Vier batterieelektrische Modelle bis 2026 und eine reine BEV-Palette in Europa bis 2030 hat CEO Christian Meunier bereits angekündigt. Und Europachefin Antonella Bruno ergänzt: "Wir erwarten, dass der Avenger bis zum Jahr 2024 unser bestverkauftes Modell sein wird."
Stimmiger Auftritt
Zur optimistischen Ansage passt das Design mit markentypischem Grill, kurzen Überhängen, ausladenden Kotflügeln und einigem Offroad-Ornat. Mit seinen Rechteckscheinwerfern und dem flachen Aufbau steht der Avenger ("Rächer") markenintern Compass und Cherokee optisch näher als Wrangler und Renegade. Doch auch ohne Schriftzug wäre klar: Es ist ein Jeep.
Unter dem Blech beschreitet der Avenger für seine Marke völlig neue Wege, der Zugehörigkeit zur Stellantis-Gruppe sei Dank. eCMP2 heißt die jüngste Variante der technischen Basis, die auch bei den Schwestermarken Opel, Peugeot und Citroën zum Einsatz kommt. Die Eckdaten: E-Motor mit 115 kW (156 PS) und 260 Nm, Lithium-Ionen-Akku mit 54 kWh (brutto), 11-kW-AC-Lader, knapp 400 km WLTP-Reichweite, Frontantrieb. Wie bei den Basisversionen von Renegade und Compass beschränkt sich Jeep beim Avenger auf eine angetriebene Achse und gibt ihm statt Allrad eine Schlupfregelung mit sechs Fahrmodi sowie eine Bergabfahrhilfe mit auf den Weg – so viel Traktionskompetenz muss sein.
Basis startet bei knapp 30.000 Euro
Im Cockpit grüßt der Avenger mit großem Tacho- und Zentraldisplay; eine farbige Zierleiste umrahmt den Mittelteil des Armaturenbretts und lockert so den Hartplastik-Bereich zumindest visuell auf. Zwei Tastenleisten für Getriebe und Sekundärfunktionen ergänzen das Bedienkonzept, das bei Touchscreen und Menüführung eine klare Verbesserung gegenüber früheren FCA-Modellen darstellt. Das Platzangebot ist der Vier-Meter-Klasse angemessen, mit erfreulicher Kopffreiheit und wenig fühlbarer Batterie-Intrusion; 355 Liter Gepäck passen ins Heck.
Der 400-Volt-E-Motor bringt den Avenger schnell auf Touren, maximal 150 km/h sind drin. Auf kurvigen Landstraßen zeigt er sich bei unserer ersten Ausfahrt erfreulich agil und neigungsresistent, ohne deswegen übertrieben straff zu federn. Passt das Tempo mal nicht ganz zum Kurvenradius, setzt das ESP früh, aber sanft und sauber regelnd ein. Die Lenkung arbeitet hinreichend präzise und ist klar auf Leichtgängigkeit optimiert; auch der Wendekreis von 10,5 Metern passt zum überwiegend städtischen Revier des Avenger.
Die voll ausgestattete First Edition ist bereits vergriffen; die Avenger-Preise starten nun bei 37.000 Euro vor Förderung. Bereits die Basis verfügt über Voll-LED-Licht, Klimaautomatik, Verkehrszeichen-Erkennung und Online-Infotainment mit drahtloser Smartphone-Anbindung. Alufelgen, Parksensoren oder die Option auf Zweifarb-Lack mit schwarzem Dach (1.290 Euro) gibt’s ab dem zweiten Niveau Longitude (38.500 Euro).
Jeep Avenger Elektro 1st Edition | |
Grundpreis | 39.900 € |
Außenmaße | 4084 x 1776 x 1528 mm |
Kofferraumvolumen | 355 l |
Verbrauch | 0,0 kWh/100 km |