Das beste Argument für die EQ-Modelle kommt nach wie vor nicht von Smart selbst: Die aktuell gültige Umweltprämie von 4000 Euro drückt den Einstieg in die elektrische Forfour -Welt auf 18.600 Euro. Ganz ohne Verkaufsförderung sind es eben 22.600 Euro. Daimler positioniert den EQ Forfour als zeitgemäße Antwort auf Verkehrs- und Umweltprobleme in Großstädten – fast lautlos, lokal emissionsfrei und selbst als 80 Zentimeter längerer Viersitzer noch immer sehr wendig und kompakt. So ein renovierter Forfour taugt zwar nach wie nicht zum Querparken, aber für drei Mitfahrer oder bis zu 975 Liter Gepäck, ist nur 660 Euro teurer und braucht gerade mal 8,65 Meter Platz zum Wenden. Das macht in der Stadt dann nicht nur Spaß, sondern auch Sinn.
Bei der Ladetechnik merkt man dem EQ Forfour an, dass er trotz frischem Look technisch bereits ein paar Jahre auf dem Buckel hat. Serienmäßig ist lediglich ein 4,6-kW-Bordlader verbaut. An der Haushaltssteckdose dauert das Laden damit mindestens sechs Stunden. Schneller geht es mit dem optionalen 22-kW-Bordlader, mit dem der EQ Forfour dann dreiphasig laden kann. Eine CCS-Schnelllade-Option wird nicht angeboten. Smart verspricht eine Reichweite von bis zu 153 Kilometer, im Alltag realistisch sind aber maximal 120 Kilometer.
Spaß beim Spurten
Im Vergleich zu seinem nicht mehr angebotenen Benziner-Brüdern macht ein E-Smart trotz rund 160 Kilo Mehrgewicht im Stadtverkehr richtig Spaß. Die 160 Nm Drehmoment sind eine Wucht, vermitteln beim Tritt aufs Fahrpedal ansatzlosen Schub. Schalten und Kuppeln entfallen wegen des Einganggetriebes, das ebenso von Kooperationspartner Renault stammt wie der Drehstrom-Synchronmotor mit nunmehr 60 kW – fünf mehr als beim Vorgänger. Und obwohl Komfort und Lenkgefühl weiterhin nicht zu den Stärken der Heckmotor-Zwillinge gehört, wirken sich die schweren Unterflur-Batterien beruhigend auf Federung und Handling aus. Nette Idee: die radargestützte Rekuperation als Alternative zum klassischen „One Pedal Driving“. Die lässt den smart automatisch zu einem vorausfahrenden Fahrzeug abbremsen.
Das Thema Vernetzung ist bei Smart extrem wichtig, entsprechend zahlreich sind die digitalen Optionen. Die überarbeitete „Control-App“ bringt den Akku-Ladestand aufs Handy, zusätzlich lässt sich der termingerecht vorheizen. Ebenfalls an Bord: „ready to share“. Damit lässt sich der eigene Smart mit registrierten Nutzern teilen. So sollten sich doch mehr Menschen für die E-Mobilität erwärmen lassen. Neu ist das 8-Zoll-Infotainment-System „Smart Media Connect“, das allerdings erst ab April 2020 zur Verfügung steht. Neben dem größeren Bildschirm setzt das System komplett auf das Smartphone als Datenspender. Heißt: Navigation und Streaming-Musik werden ins 8-Zoll-Display gespiegelt.
Fazit
Auch der „neue“ EQ Forfour teilt die Vorzüge und Nachteile seines Vorgängers. Die Verarbeitung ist tadellos, das Design hebt sich bewusst von klassischen Kleinwagen ab, in Sachen Konnektivität machen dem Smart nur wenige Konkurrenten etwas vor. Bleibt das Problem mit dem eigentlich zu kleinen Akku und der fehlenden Schnelllade-Funktion. Das können die drei kleinen Elektro-Knirpse aus dem VW-Konzern (VW e-Up, Skoda Citigo e IV, Seat Mii electric) besser und unterm Strich auch günstiger.
Smart Forfour EQ | |
Grundpreis | 22.600 € |
Außenmaße | 3495 x 1665 x 1554 mm |
Kofferraumvolumen | 185 bis 975 l |
Höchstgeschwindigkeit | 130 km/h |
Verbrauch | 0,0 kWh/100 km |