So ganz alleine fühlt man sich doch etwas verloren in einem raumgreifenden Auto wie dem knapp fünf Meter langen Highlander, der ja, wie all diese Großkaliber, eher für eine fröhliche Kinderschar, sperriges Gepäck oder sonstige Transportaufgaben entwickelt wurde. Da ist der Zweitonner in seinem Element, denn hinter der asymmetrisch geteilten, in der Länge um 18 Zentimeter verschiebbaren Fondbank gibt es noch zwei kindertaugliche, versenkbare Klappsitze oder Platz für beachtliche 865 Liter Gepäck, das angesichts der erlaubten Zuladung von 705 kg nicht von Pappe sein muss. Als Zweisitzer lassen sich sogar maximal 1.909 Liter hinter der elektrisch betätigten Heckklappe verstauen, und trotz Hybridantrieb darf er bis zu zwei Tonnen schwere Anhänger ziehen.
Ähnlich großzügig präsentiert sich die Ausstattung, denn schon die Basis Business Edition hat mehr als die klassenüblichen Komfort- und Sicherheitselemente an Bord. Bei der Topversion Luxury sind selbst Headup-Display, 360-Grad-Kamera, belüftete Vordersitze und ein digitaler Innenspiegel Serie, der das Bild der Rückfahrkamera jedoch etwas unscharf und mit einem Grauschleier einblendet. Ansonsten findet man sich im übersichtlichen Cockpit leicht zurecht, zumal separate Tasten für den Klimabereich unterhalb des 12,3 Zoll großen Multimedia-Touchscreens die Bedienung erleichtern.
Rein elektrisch bis Tempo 125
Also Startknopf drücken, Wählhebel auf D, und los geht`s. Schon beim zarten Gasgeben erhält der vordere E-Motor (134 kW/182 PS) Unterstützung vom 2,5-Liter-Benziner, rein elektrisches Fahren gelingt nur beim Dahingleiten bis 125 km/h ohne nennenswerte Kraftanforderung. Doch obwohl der Verbrenner oft einspringen muss und dabei wegen des stufenlosen Automatikgetriebes etwas unwillig aufjault, zeigt der Bordcomputer selten Verbräuche über acht Liter Super an. Ein zweiter E-Motor mit 40 kW (54 PS) hinten wirkt bei Bedarf auf die Hinterräder und macht den Fronttriebler so zum Teilzeit-Allradler – mit variabler Kraftverteilung (100 zu null bis 20 zu 80 zwischen vorn und hinten).
Traktionsstarken Offroadern, wie dem ähnlich großen Land Cruiser aus gleichem Haus, kann der Highlander natürlich nicht das Wasser reichen, aber dafür lässt er sich deutlich handlicher, komfortabler und sicherer fahren. Mit der ruhigen, homogenen Lenkung folgt er präzise dem eingeschlagenen Kurs, und neben der geschmeidigen Federung tragen auch die gute Geräuschdämmung und die vielen Assistenten zum behaglichen Fahrgefühl bei. Schließlich kann Gelassenheit nie schaden – erst recht nicht mit einer Kinderschar an Bord.
Fazit
Trotz Größe und Gewicht ist der Highlander erfreulich handlich, zudem komfortabel, leise und dank Hybrid recht sparsam. Allerdings passt das Design nicht ganz zum ruhigen Fahrcharakter.