Aston Martin Vantage GT3 (2024): Aero-Upgrade

Aston Martin Vantage GT3 Evo (2024)
Neuer Look und Fahrwerks-Upgrade

Mit der Evo-Version des Vantage GT3 bringt Aston Martin seinen Rennwagen auf den neuesten Stand. Den ersten großen Einsatz absolvierte der Brite schon vor der offiziellen Vorstellung. Nun veröffentlichte der Hersteller neben Studiobildern endlich auch Infos zur Technik.

Aston Martin Vantage GT3 (2024)
Foto: Aston Martin

Aston Martin stand dieses Jahr vor einem Dilemma. Um maximale Aufmerksamkeit auf den neuen Vantage zu lenken, wurde die Enthüllung des Serienmodells mit der Präsentation des Formel-1-Autos zusammengespannt. Dabei wurde aber offenbar nicht beachtet, dass mit dem 24h-Rennen von Daytona der erste große Saisonhöhepunkt für die GT3-Version schon zwei Wochen zuvor auf dem Programm stand.

Also durfte der Vantage-Ableger für die Rennstrecke seine inoffizielle Premiere schon vor dem Straßensportler feiern, wenn auch noch leicht getarnt. So wurden die nun deutlich größeren Scheinwerfer im oberen Teil abgeklebt, um das neue Gesicht des Vantage nicht komplett zu enthüllen. Bei den Rennfotos, die in den offiziellen Social-Media-Kanälen geteilt wurden, achtete man penibel darauf, dass keine Details von der Front zu sehen sind.

Unsere Highlights
Aston Martin Vantage GT3 - 24h Daytona 2024
Motorsport Images

In Daytona drehte das neue Modell schon die ersten Rennrunden - mit abgeklebten Scheinwerfern.

Evo-Paket für Vantage GT3

Am Ende wurde es ein ordentliches Debüt. Der Neuwagen verpasste das Podium in der GT-Pro-Klasse auf Rang vier. Am Montag (12.2.) ließen dann sowohl das Straßenmodell als auch der Rennwagen endgültig die Hüllen fallen. Aston Martin veröffentlichte detaillierte Studiofotos und Infos zur Entwicklungsphase und der verbauten Technik der GT3-Version.

Um einen echten Neuwagen handelt es sich dabei eigentlich gar nicht. Unter dem Carbonkleid findet sich immer noch die gleiche mechanische Architektur wie beim Vorgänger, der seit 2018 die Rennstrecken dieser Welt unsicher macht. Auch beim Antrieb setzt man auf bewährte Technik. Für Vortrieb sorgt der bekannte 4,0-Liter-V8-Biturbo von Technikpartner AMG, der über ein sequenzielles 6-Gang-Getriebe von Xtrac mit der Hinterachse gekoppelt ist.

Mechanisch finden sich die größten Änderungen am Fahrwerk, das komplett überarbeitet wurde. Nach Aussage der Ingenieure konnten damit einige der "herausfordernden Fahreigenschaften" des Vorgängers gezähmt werden. Auch auf der Bremse ist der Evo-Vantage nun stabiler. Damit sollen jetzt nicht nur Profis, sondern auch Hobbyfahrer den neuen Renner besser beherrschen können. Außerdem wurde das Arbeitsfenster verbreitert, um mehr Flexibilität beim Setup und einen gleichmäßigeren Reifenverschleiß zu erzielen.

Aston Martin Vantage GT3 (2024)
Aston Martin

Die neue Frontschürze bringt mehr Abtrieb und verbessert die Kühlung der Bremsen.

Aero-Entwicklung mit CFD

Der Brite bekam obendrauf auch noch ein Upgrade der Elektronik verpasst. Chefingenieur Gustavo Beteli ist zufrieden mit der Arbeit seiner Mannschaft: "Beim neuen Vantage GT3 lag der Fokus darauf, das Leistungsspektrum zu erweitern und etwas zu konstruieren, das auf jeder Strecke, mit jedem Reifen und jedem Fahrer funktioniert. Zudem mussten wir uns an die neuen Vorschriften halten, was zusätzliche Änderungen erforderte."

Neben dem neuen Fahrwerk zeigt das Evo-Modell die größten Änderungen in puncto Aerodynamik. Es galt einerseits das neue Markengesicht in das GT3-Modell zu integrieren, anderseits bekamen die Techniker den Auftrag, das Verhältnis von Abtrieb und Luftwiderstand zu verbessern. Dazu sollte mehr frische Luft zu den Bremsen geleitet werden. Um die Strömung in die richtigen Bahnen zu lenken, setzten die Ingenieure vor allem auf die Hilfe von CFD-Simulationen.

Der etwas kleinere Splitter an der Stoßstange verlagert die aerodynamische Balance nach hinten. Durch großflächige Lamellen an der Oberseite der vorderen Radkästen wird die Strömung ausgeleitet, um den Auftrieb zu minimieren. An den hinteren Radkästen ermöglicht ein noch größerer Satz von Lamellen, dass der hohe Druck entweicht und der Luftwiderstand reduziert wird.

Aston Martin Vantage GT3 (2024)
Aston Martin

Aston Martin verspricht ein gutmütigeres Fahrverhalten und einen geringeren Reifenverschleiß.

Pläne für WEC, IMSA und NLS

Auch die Servicefreundlichkeit durfte nicht außer Acht gelassen werden. So besteht die Frontpartie beim neuen Vantage GT3 aus einer großen einteiligen Schale aus Carbon. Das ermöglicht ein schnelles Entfernen und Austauschen der kompletten Einheit im Falle von Unfallschäden während der Rennen.

Vor dem Renndebüt in Daytona Ende Januar hatte die Evo-Version des Vantage GT3 im Vorjahr schon einen 30-Stunden-Test abgeschlossen. Die Standfestigkeit scheint also kein Thema. Die nächsten Einsätze sind schon geplant. Mit dem Modellwechsel wurde das Auto auf das Reglement der neuen LMGT3-Kategorie upgedatet. Es darf damit in der WEC und dem Klassiker in Le Mans antreten. Auch in der US-amerikanischen IMSA-Serie und der NLS auf dem Nürburgring wird der neue Aston diese Saison seine Runden drehen.

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