Obwohl die Formel 1 erst seit 2008 in Singapur fährt, kann man den Grand Prix schon fast als Klassiker bezeichnen. Es handelte sich um das erste Nachtrennen überhaupt in der Königsklasse. Mit viel Rennaction und faszinierenden Bildern hat sich die Veranstaltung einen dauerhaften Platz im Kalender verdient.
Im Rennen zeigte sich mal wieder, wie nah Freud und Leid beieinander liegen. Lando Norris berührte zwei Mal die Bande. Doch in beiden Fällen kam der spätere Sieger mit dem Schrecken davon. Oscar Piastri komplettierte auf Rang drei die große McLaren-Party. Dass Max Verstappen mit Rang zwei den Schaden in der WM-Wertung einigermaßen in Grenzen halten konnte, trübte die Freude bei Papaya nur wenig.
Auch im Qualifying wurde der anspruchsvolle Stadtkurs seinem Ruf bereitsgerecht. Carlos Sainz sorgte mit seinem Crash im Top-Ten-Finale unfreiwillig für den Höhepunkt der Session. Norris krönte eine makellose Trainingsleistung mit der Pole-Position. Nach Problemen am Freitag konnte man auch bei Red Bull und Mercedes zufrieden sein.
Schon beim Training am Freitag lieferten unsere Fotografen spektakuläre Bilder ab. Die Autos drehten erstmals unter den künstlichen Lichtern ihre Runden. Auf den Bodenwellen funkten die Unterböden heftig. George Russell sorgte für den ersten größeren Crash des Wochenendes.
Die Autos brannten am Freitag ein großes Feuerwerk ab.
Donnerstag: Erster Blick auf neue Lackierungen
Die Teams und Piloten feiern den GP Singapur jede Saison mit speziellen Helmdesigns und neuen Lackierungen ihrer Autos. In diesem Jahr hat Mercedes einen neuen Look parat, mit dem man die Verbindung zu Hauptsponsor Petronas feiert. Der Mineralölkonzern ist im Nachbarstaat Malaysia beheimatet und sorgt für deutlich mehr türkise Elemente auf der Außenhaut des Silberpfeils.
McLaren hat für das Nachtrennen auch etwas Besonderes geplant. Zusammen mit Partner OKX wurde eine Sonderlackierung mit dem Namen "Legend Reborn" aufgelegt. Der Look soll an die Designs aus den 80er Jahren mit Sponsor Malboro erinnern. Als Vorlage diente der McLaren MP4/4, in dem Alain Prost 1988 den Titel holte. Ayrton Senna musste sich damals im Teamduell geschlagen geben.
Der Toro Rosso sieht aus, als wäre er in Jeans-Stoff gehüllt.
Toro Rosso im Jeans-Look
Auch Toro Rosso tritt in einem ungewohnten Look auf. Hauptsponsor Hugo verpasst dem Rennwagen ein auffälliges Jeans-Design. Vor allem auf der Nase und den Seitenkästen wirkt es so, als sei das Auto in den bekannten Hosenstoff gekleidet. Auch in der Garage hat man einige Elemente dazu passend in eine neue Folierung gehüllt.
Eigentlich wollte auch Red Bull ein spezielles Design an den Start bringen. Das Team hatte seine Fans bereits aufgefordert, kreative Ideen einzusenden. Doch die Aktion wurde in letzter Sekunde abgesagt. Die spezielle Lackierung hätte zu viel Gewicht auf die Waage gebracht, was die Performance schmälert. Im engen WM-Kampf kann man sich aber keine Schwäche leisten. Deshalb sind Max Verstappen und Sergio Perez nun doch im gewohnten Look unterwegs.
Wir haben uns schon am Donnerstag in der Boxengasse und im Fahrerlager umgesehen und präsentieren Ihnen die ersten Impressionen in der Galerie.