Eigentlich hätte das zweite Training am Freitag (26.7.) viel Spannung für das Qualifying am Samstag versprochen. Die beiden McLaren und Max Verstappen lieferten sich schon beim Probelauf einen spannenden Fight um die Bestzeit. Lando Norris hatte am Ende die Nase vorne. Bei seiner Quali-Simulation mit weichen Reifen blieb die Uhr bei 1:42.260 Minuten stehen.
Die zwei Zehntel Vorsprung, die der Brite aufwies, können aber auch auf die Entwicklung der Strecke zurückzuführen sein. Norris ging ein gutes Stück nach seinen direkten Konkurrenten auf die Zeitenjagd. Ein starker Longrun von Oscar Piastri am Ende der Session deutet darauf hin, dass die beiden McLaren ganz eng zusammenliegen.
McLaren-Duell um die Pole
Weil Verstappen am Sonntag wegen seiner Motorenstrafe zehn Plätze nach hinten muss, wird der Dreikampf um die Pole am Ende wohl zum reinen Papaya-Duell werden. Die Frage lautet nur, ob das Wetter noch etwas Würze ins Spiel bringen kann. Für den Samstag sind immer wieder Schauer vorhergesagt. In den beiden ersten Trainings zogen zwar dunkle Wolken über die Ardennen, am Ende blieb es aber trocken.
Im zweiten Training nahm Ferrari die Rolle der dritten Kraft ein. Charles Leclerc fehlten aber schon fast sechs Zehntel zur Spitze. Carlos Sainz im zweiten roten Renner war noch einmal zweieinhalb Zehntel langsamer.
Auch Mercedes machte bei den Proberunden nicht den Eindruck, dass man die McLaren herausfordern kann. George Russel im schnelleren der beiden Silberpfeile blieb mehr als eine Sekunde zurück. Lewis Hamilton musste seine Quali-Runs zwei Mal abbrechen und wurde nur Zehnter.
Für eine Überraschung sorgte Esteban Ocon. Der Franzose raste auf Rang sieben. Dabei hatte der Alpine-Pilot in der ersten Session noch komplett aussetzen müssen, weil ein Leck im Kühlsystem der Batterie sein Auto lahmgelegt hatte. Ocon brauchte nicht viel Anlauf, um auf Speed zu kommen. Das Ergebnis hatte man dem PS-schwachen Alpine auf der Power-Strecke von Spa nicht unbedingt zugetraut.
Hülkenberg mit kleinerem Flügel
Auch Kevin Magnussen dürfte mit der achtschnellsten Zeit zufrieden sein. Nach dem schlechten Auftakt splittete Haas die Abstimmung beider Autos. Magnussen wurde mit größeren Flügeln auf die Bahn geschickt. Am Ende betrug der Vorsprung zu Nico Hülkenberg (P16) im Schwesterauto dreieinhalb Zehntel. Das dürfte den Ingenieuren eine klare Richtung für die Teilewahl für das restliche Wochenende geben.
Auch bei Red Bull waren beide Autos in einer unterschiedlichen Konfiguration unterwegs. Hier war Sergio Perez mit mehr Abtrieb unterwegs. Der Mexikaner reihte sich aber nur auf Rang neun ein – eine Sekunde hinter dem Schwesterauto. Selbst wenn der größere Flügel etwas langsamer war, erklärt er höchstens einen Teil des Rückstands. Perez muss sich noch steigern, um sein Cockpit zu sichern.
Fahrer | Team | Zeit | Abstand | Runden |
1. Lando Norris | McLaren | 1:42.260 | 18 | |
2. Oscar Piastri | McLaren | 1:42.475 | +0.215s | 22 |
3. Max Verstappen | Red Bull | 1:42.477 | +0.217s | 25 |
4. Charles Leclerc | Ferrari | 1:42.837 | +0.577s | 22 |
5. Carlos Sainz | Ferrari | 1:43.098 | +0.838s | 24 |
6. George Russell | Mercedes | 1:43.290 | +1.030s | 23 |
7. Esteban Ocon | Alpine | 1:43.401 | +1.141s | 22 |
8. Kevin Magnussen | Haas | 1:43.485 | +1.225s | 20 |
9. Sergio Perez | Red Bull | 1:43.504 | +1.244s | 23 |
10. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:43.519 | +1.259s | 24 |
11. Lance Stroll | Aston Martin | 1:43.532 | +1.272s | 20 |
12. Fernando Alonso | Aston Martin | 1:43.538 | +1.278s | 23 |
13. Valtteri Bottas | Sauber | 1:43.675 | +1.415s | 23 |
14. Daniel Ricciardo | Toro Rosso | 1:43.823 | +1.563s | 20 |
15. Pierre Gasly | Alpine | 1:43.829 | +1.569s | 23 |
16. Nico Hulkenberg | Haas | 1:43.846 | +1.586s | 20 |
17. Alexander Albon | Williams | 1:43.892 | +1.632s | 22 |
18. Logan Sargeant | Williams | 1:44.226 | +1.966s | 23 |
19. Zhou Guanyu | Sauber | 1:44.302 | +2.042s | 22 |
20. Yuki Tsunoda | Toro Rosso | 1:44.348 | +2.088s | 23 |