Am Freitag blieb der Grand-Prix-Zirkus noch vom berüchtigten Ardennen-Wetter verschont. Die ersten beiden Sessions gingen auf trockener Piste über die Bühne. Doch kurz vor dem Start zur dritten Session öffnete der Himmel dann doch noch seine Schleusen. Zuerst fielen nur ein paar Tropfen, dann wurde der Schauer heftiger.
Weil auch für das Qualifying am Nachmittag Regen vorhergesagt war, nutzten viele Piloten die Gelegenheit zu Beginn der Session, um sich mit den rutschigen Bedingungen anzufreunden. Doch nach 11 Minuten übertrieb es Lance Stroll etwas mit dem Risiko. Der Kanadier verlor in der berüchtigten Eau-Rouge-Passage die Kontrolle über seinen Aston Martin.
Wenig Risiko nach Stroll-Crash
Ein kurzer Ausbruch des Hecks sorgte dafür, dass Stroll zum Passagier wurde. Sein Auto drehte sich durch die Auslaufzone von Raidillon um die eigene Achse. Kurz sah es so aus, als bliebe der Fehler ohne größere Konsequenz. Doch dann blieb der grüne Renner doch noch mit dem linken Vorderrad in der Bande hängen.
Mit abgerissener Aufhängung und beschädigtem Frontflügel strandete Stroll schließlich am Anfang der langen Kemmel-Geraden. Stroll musste kurz ins Medical-Center, konnte nach einem Routine-Check aber schnell wieder entlassen werden. Nach zehn Minuten war auch das Auto geborgen. Doch obwohl die Session wieder angepfiffen wurde, traute sich keiner mehr auf die Bahn.
Mit zunehmendem Regen entschied sich die Rennleitung dann nach 34 Minuten, die roten Flaggen zu schwenken. Es befand sich einfach zu viel Wasser auf der Piste. Die Gefahr von weiteren Abflügen wäre zu groß gewesen. Es begann das große Warten, doch der Niederschlag wollte einfach nicht nachlassen.
Verstappen-Bestzeit ohne Aussagekraft
Erst zwei Minuten vor dem offiziellen Ende wurde die Piste noch einmal freigegeben, so dass die Piloten die Gelegenheit bekamen, Startübungen auf feuchter Piste zu absolvieren. Das Angebot nahmen aber nur acht Fahrer an. Vor dem Qualifying wollte niemand das Risiko eines Unfalls eingehen. Der Stroll-Crash war Warnung genug.
Die Zeitentabelle hatte wegen der Rundendiät praktisch keine Aussagekraft. Kevin Magnussen, Carlos Sainz und George Russell hatten sich gar keine Zeiten notieren lassen. Und die anderen waren mit unterschiedlichen Risiko-Stufen unterwegs. Am Ende sicherte sich Max Verstappen die Bestzeit. Die riesigen Abstände im Feld zeigen deutlich, dass die Tabelle nicht repräsentativ war. Das erhöht aber die Spannung für das Qualifying.
Fahrer | Team | Zeit | Abstand | Runden |
1. Max Verstappen | Red Bull | 2:01.565 | 4 | |
2. Oscar Piastri | McLaren | 2:02.998 | +1.433s | 4 |
3. Pierre Gasly | Alpine | 2:03.175 | +1.610s | 5 |
4. Lando Norris | McLaren | 2:03.372 | +1.807s | 4 |
5. Esteban Ocon | Alpine | 2:05.250 | +3.685s | 7 |
6. Charles Leclerc | Ferrari | 2:06.033 | +4.468s | 4 |
7. Lance Stroll | Aston Martin | 2:06.037 | +4.472s | 4 |
8. Valtteri Bottas | Sauber | 2:06.492 | +4.927s | 7 |
9. Lewis Hamilton | Mercedes | 2:06.751 | +5.186s | 3 |
10. Sergio Perez | Red Bull | 2:07.103 | +5.538s | 3 |
11. Alexander Albon | Williams | 2:07.443 | +5.878s | 3 |
12. Nico Hulkenberg | Haas | 2:08.040 | +6.475s | 5 |
13. Fernando Alonso | Aston Martin | 2:08.071 | +6.506s | 4 |
14. Daniel Ricciardo | Toro Rosso | 2:08.410 | +6.845s | 5 |
15. Yuki Tsunoda | Toro Rosso | 2:09.444 | +7.879s | 7 |
16. Zhou Guanyu | Sauber | 2:11.109 | +9.544s | 7 |
17. Logan Sargeant | Williams | 2:11.220 | +9.655s | 3 |
18. George Russell | Mercedes | keine Zeit | --- | 2 |
19. Carlos Sainz | Ferrari | keine Zeit | --- | 2 |
20. Kevin Magnussen | Haas | keine Zeit | --- | 2 |