Er ist einfach nicht zu bezwingen: Max Verstappen schnappt sich in Imola die siebte Pole-Position der Saison. Der Weltmeister musste sich bis jetzt nur im Sprint-Qualifikation von Shanghai geschlagen geben. In der Zeitenjagd für die Rennen bleibt der Red-Bull-Pilot unantastbar und verwies die McLaren-Piloten Oscar Piastri und Lando Norris auf Plätze zwei und drei.
Die nächste Verstappen-Pole war im Vorfeld nicht unbedingt zu erwarten. In den drei Trainings kam der Champion nie über Platz fünf heraus. Doch die Zuversicht verschwand bei Red Bull auch vor dem Qualifying nicht. Verstappen umrundete die 4,909 Kilometer lange Traditionsstrecke in 1:14.746 Minuten. Piastri und Norris fehlten ein knappes Zehntel auf den Dominator, der zufrieden war.
"Wir haben einfach weitergearbeitet und uns verbessert. Gestern war schrecklich, aber wir haben es für heute wieder hinbekommen. Wir denken auch, dass unsere Longruns morgen besser sein werden, als sie es gestern waren."
McLaren als erster Verstappen-Jäger
Die McLaren-Fahrer zeigten sich glücklich über ihre Leistung. Oscar Piastri schielte im Anschluss an die Qualifikation bereits auf mehr: "Es ist so schwer, eine perfekte Runde zu treffen. Ich bin echt zufrieden mit dem Auto. Es hat nicht viel zur Pole gefehlt. Ich bin wirklich glücklich. Ich denke, wir können morgen um den Sieg kämpfen."
Miami-Sieger und Teamkollege Lando Norris hatte ebenfalls Grund zu Lächeln. "Platz drei ist nicht schlecht. Es waren so kleine Abstände. Es ist bis jetzt ein gutes Wochenende. Wir kommen näher. Es wird eng morgen."
Zwei Stunden und 15 Minuten nach Ablauf der Qualifikation gab es dann die bittere Pille für Piastri. Er muss drei Startplätze zurück, weil er im Q1 Kevin Magnussen auf einer schnellen Runde in der Tamburello-Schikane behindert hatte. Die Schuld lag bei McLaren. Der Renningenieur warnte seinen Fahrer zu spät davor, dass Magnussen mit einem Überschuss von 140 km/h anflog. Da Piastri weder ins Gras oder Kiesbett ausweichen wollte, entschied er sich Gas zu geben. Doch es war schon zu spät. Der Haas hatte bereits bis auf 50 Meter aufgeschlossen. Mit der Strafe geht Piastri als Fünfter hinter Verstappen, Norris, Leclerc und Sainz ins Rennen.
Ferrari enttäuscht beim Heimspiel
Lange Gesichter gab es bei Ferrari. Die Italiener hatten nach dem starken Trainingsfreitag große Hoffnungen, im Kampf um die Pole-Position und den Sieg eingreifen zu können. Doch am Ende sprangen nur die Plätze vier und fünf für Charles Leclerc und Carlos Sainz heraus. Das dämpfte die Stimmung auf den Tribünen von Imola.
Leclerc meinte im Rückblick selbstkritisch: "Wir müssen herausfinden, warum wir seit ein paar Rennen immer so viel Zeit im ersten Sektor verlieren. Es sieht auch so aus, als hätten unsere Konkurrenten in den Trainingssitzungen davor nicht alles gezeigt." Das Aero-Upgrade von Ferrari bekam von Leclerc gute Noten: "Es arbeitet wie erwartet. Es wir aber noch ein bisshen dauern, bis wir damit das Maximum herausholen können."
George Russell war der beste Mercedes-Pilot. Der Engländer qualifizierte sich auf dem sechsten Platz. Für eine Überraschung sorgte Yuki Tsunoda. Der Japaner schaffte es, seinen Toro Rosso auf Rang sieben zu stellen. Lewis Hamilton (Mercedes) kam über Platz acht nicht hinaus. Neunter wurde Tsunodas Teamkollege Daniel Ricciardo.
Nico Hülkenberg überzeugte im Qualifying von Imola. Der Deutsche komplettierte mit seinem Haas die Top-Ten. Das steigert die Chance auf Punkte am Sonntag enorm. Überholen ist auf der hügeligen Strecke schwierig.
Perez scheitert in Q2
Eine Enttäuschung erlebte Sergio Perez. Der Mexikaner, der im dritten Training von der Strecke gerutscht war, scheiterte an der Q3-Hürde. Am Ende fehlten dem Red-Bull-Piloten 15 Tausendstelsekunden auf Daniel Ricciardo.
Esteban Ocon zeigte ein für Alpine-Verhältnisse starkes Qualifying und wurde Zwölfter. Lance Stroll (Aston Martin) musste sich mit P13 begnügen. Alex Albon im Williams wurde 14. und von Rang 15 muss Pierre Gasly (Alpine) das Rennen am Sonntag in Angriff nehmen.
Alonso startet aus der Boxengasse
Im ersten Teil der Qualifikation verpasste Valtteri Bottas knapp den Einzug ins Q2, weil der Sauber-Pilot lediglich 22 Tausendstelsekunden langsamer war als Ex-Teamkollege Lewis Hamilton. Für Stallgefährte Guanyu Zhou war als 17. ebenfalls Schluss. Kevin Magnussen belegte Platz 18 im zweiten Haas.
Für Fernando Alonso lief alles schief. Im dritten Training hatte der Spanier einen heftigen Unfall in der zweiten Rivazza-Kurve. Der Spanier musste mit seinem reparierten Aston Martin seinen letzten Versuch abbrechen, weil er in der Taburello-Schikane erneut von der Strecke abgekommen war, sich aber auf den rechten Weg zurückretten konnte.
Am Abend entschied sich Aston Martin dafür, dass Alonso aus der Boxengasse starten wird. Bei den beiden Abflügen gingen zu viele Teile des neuen Technikpakets kaputt. Einige können nicht identisch ersetzt werden. Ein Spezifikationswechsel erzwingt automatisch einen Start aus der Boxengasse. Außerdem gibt er dem Team die Möglichkeit das Auto neu abzustimmen. Wenn Alonso nach vorne kommen will, wird er Topspeed brauchen.
Logan Sargeant wird damit allein aus der letzten Reihe starten. Der Amerikaner hätte mit einer Zeit von 1.16,734 Minuten den 17.Startplatz erreicht. Doch die schnellste Rundenzeit wurde dem Williams-Piloten gestrichen. Damit war er Letzter in der Rangliste.
Fahrer | Team | Q1 | Q2 | Q3 |
1. Max Verstappen | Red Bull | 1:15.762 | 1:15.176 | 1:14.746 |
2. Oscar Piastri | McLaren | 1:15.940 | 1:15.407 | 1:14.820 |
3. Lando Norris | McLaren | 1:15.915 | 1:15.371 | 1:14.837 |
4. Charles Leclerc | Ferrari | 1:15.823 | 1:15.328 | 1:14.970 |
5. Carlos Sainz | Ferrari | 1:16.015 | 1:15.512 | 1:15.233 |
6. George Russell | Mercedes | 1:16.107 | 1:15.671 | 1:15.234 |
7. Yuki Tsunoda | Toro Rosso | 1:15.894 | 1:15.358 | 1:15.465 |
8. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:16.604 | 1:15.677 | 1:15.504 |
9. Daniel Ricciardo | Toro Rosso | 1:16.060 | 1:15.691 | 1:15.674 |
10. Nico Hülkenberg | Haas | 1:15.841 | 1:15.569 | 1:15.980 |
11. Sergio Perez | Red Bull | 1:16.404 | 1:15.706 | |
12. Esteban Ocon | Alpine | 1:16.361 | 1:15.906 | |
13. Lance Stroll | Aston Martin | 1:16.458 | 1:15.992 | |
14. Alexander Albon | Williams | 1:16.524 | 1:16.200 | |
15. Pierre Gasly | Alpine | 1:16.015 | 1:16.381 | |
16. Valtteri Bottas | Sauber | 1:16.626 | ||
17. Zhou Guanyu | Sauber | 1:16.834 | ||
18. Kevin Magnussen | Haas | 1:16.854 | ||
19. Fernando Alonso | Aston Martin | 1:16.917 | ||
20. Logan Sargeant | Williams | keine Zeit |