In der ersten Session am Freitag (8.6.) blieben am Ende nur fünf Minuten für ein paar Übungsrunden auf Slicks. In der zweiten Trainingseinheit zeiget sich der große Regen erst zur Halbzeit. Davor nieselte es zwar leicht, trotzdem wagten sich die Piloten so lange es ging mit Trockenreifen auf die rutschige Bahn.
Einige übten mit weniger Sprit für das Qualifying, anderen füllten den Tank etwas voller, um etwas über den Reifenverschleiß zu lernen. Das sorgte für eine bunt durchgemischte Zeitentabelle. Am Ende sicherte sich Fernando Alonso die Tagesbestzeit. Der Spanier benötigte mit Soft-Reifen 1:15,810 Minuten für den 4,361 Kilometer langen Power-Kurs auf der Ile Notre-Dame.
Hybrid-Defekt bei Verstappen
George Russell auf Rang zwei blieb bereits fast eine halbe Sekunde hintendran. Auch die Plätze drei für Lance Stroll, P5 für Daniel Ricciardo, P6 für Kevin Magnussen und P20 für Lando Norris zeigen, dass man der Tabelle nicht ganz trauen darf. Die Bedingungen waren zu wechselhaft, und die Programme zu unterschiedlich, um irgendwelche Schlüsse zu ziehen.
Auch der 17. Platz von Max Verstappen passt nicht ins gewohnte Bild. In diesem Fall lag es aber nicht an den Wetterkapriolen, sondern an einem technischen Defekt. Der Weltmeister rollte nach nur vier Runden mit einem qualmenden Heck zurück an die Box. Die Ingenieure vermuten, dass ein Problem mit dem Hybrid-System das Auto schachmatt gesetzt hatte.
Während die Konkurrenz fleißig Übungsrunden drehte, versuchten die Mechaniker das Auto zu zerlegen und dem Problem auf den Grund zu gehen. Dabei sträubten sich die Carbonteile sichtlich gegen die Demontage. Am Ende half nur Gewalt in Form eines Trennschleifers, um die Seitenteile und die Bremsverkleidung abzunehmen.
Überraschung am Samstag?
Weil die Konkurrenz aber auch nicht viel lernen konnte, blieb der Zeitverlust für Verstappen einigermaßen verschmerzbar. Sollte es am Samstag trocken sein, müssen alle Teams mit dem Setup-Programm in der dritten Session Gas geben. Wie immer, wenn der Freitag ins Wasser fällt, erhöht sich die Chance, dass einige Teams mit der Abstimmung auf dem falschen Fuß erwischt werden.
Mercedes hatte zum Beispiel am kompletten Freitag darauf verzichtet, den neuen Frontflügel auf das Auto zu packen. Von dem Upgrade-Teil, das in Monaco erstmals erfolgreich getestet wurde, gibt es aktuell nur drei Exemplare. Bei den rutschigen Bedingungen wollten die Ingenieure nicht riskieren, dass eines der wertvollen Teile bei einem Crash zu Bruch geht.
Fahrer | Team | Zeit | Abstand | Runden |
1. Fernando Alonso | Aston Martin | 1:15.810 | 24 | |
2. George Russell | Mercedes | 1:16.273 | + 0.463 s | 23 |
3. Lance Stroll | Aston Martin | 1:16.464 | + 0.654 s | 26 |
4. Charles Leclerc | Ferrari | 1:16.556 | + 0.746 s | 23 |
5. Daniel Ricciardo | Toro Rosso | 1:16.731 | + 0.921 s | 22 |
6. Kevin Magnussen | Haas | 1:16.773 | + 0.963 s | 14 |
7. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:16.908 | + 1.098 s | 26 |
8. Yuki Tsunoda | Toro Rosso | 1:16.951 | + 1.141 s | 21 |
9. Alexander Albon | Williams | 1:16.977 | + 1.167 s | 21 |
10. Sergio Perez | Red Bull | 1:17.041 | + 1.231 s | 18 |
11. Esteban Ocon | Alpine | 1:17.417 | + 1.607 s | 30 |
12. Logan Sargeant | Williams | 1:17.496 | + 1.686 s | 21 |
13. Carlos Sainz | Ferrari | 1:17.722 | + 1.912 s | 26 |
14. Valtteri Bottas | Sauber | 1:17.817 | + 2.007 s | 20 |
15. Nico Hülkenberg | Haas | 1:17.903 | + 2.093 s | 19 |
16. Oscar Piastri | McLaren | 1:19.008 | + 3.198 s | 19 |
17. Zhou Guanyu | Sauber | 1:19.087 | + 3.277 s | 16 |
18. Max Verstappen | Red Bull | 1:19.311 | + 3.501 s | 4 |
19. Pierre Gasly | Alpine | 1:20.789 | + 4.979 s | 25 |
20. Lando Norris | McLaren | 1:20.843 | + 5.033 s | 20 |