Zweiter Grand Prix des Jahres, zweiter Sieg des Jahres: Max Verstappen hat nach dem Auftakterfolg in Bahrain die Konkurrenz auch in Saudi-Arabien gedemütigt. Der Niederländer erzielte den 56. Triumph seiner Formel-1-Karriere. Es war saisonübergreifend bereits der neunte Sieg en suite. Damit fehlt dem 26-Jährigen nur noch ein Erfolg, um seinen selbst aufgestellten Rekord aus der Saison 2023 von zehn Triumphen hintereinander zu egalisieren.
Teamkollege Sergio Perez machte den zweiten Doppelsieg in sieben Tagen für Red Bull perfekt. Das Podest komplettierte Ferrari-Fahrer Charles Leclerc. In der letzten Runde konnte sich der Monegasse noch die schnellste Runde des Rennens sichern. Das bedeutet einen Extrapunkt auf dem WM-Konto von Leclerc.
Im Leitplankendschungel von Jeddah versuchte Verstappen vom Start weg zu flüchten. Charles Leclerc, der sich Reihe 1 mit dem Weltmeister teilte, musste sich über mehrere Kurven gegen Sergio Perez verteidigen. Wenige Umläufe später schnappte sich der Red-Bull-Pilot dann Leclerc auf der Start- und Zielgeraden.
Kaum hatte sich das Feld einigermaßen sortiert, feuerte Lance Stroll seinen Aston Martin in der siebten Runde in die Tecpro-Barrieren. Der Kanadier traf in Kurve 22 wie im ersten Training am Donnerstag (7.3.) die Innenwand mit dem linken Vorderrad. Am Auto brach die Aufhängung und der 25-Jährige konnte den Einschlag nicht mehr verhindern.
Safety-Car-Phase sorgt für Boxenstopps
Die Rennleitung schickte das Safety-Car auf die Strecke. Die Neutralisierung nutzten fast alle Piloten zum zeitsparenden Wechsel auf den harten Pirelli-Gummi. Max Verstappen fädelte sich hinter Lando Norris auf dem zweiten Rang ein, der sich gegen einen Reifenwechsel entschied. Perez kassierte in dieser chaotischen Phase eine Fünf-Sekunden-Unsafe-Release-Strafe. Als der Mexikaner seine Box verließ, musste Fernando Alonso in die Eisen steigen, um einen Crash zu verhindern.
In Runde 10 gab die Rennleitung den Grand Prix wieder frei. Norris gewann zunächst den Restart vor Verstappen und Hamilton, der ebenfalls auf einen Reifenwechsel während der Safety-Car-Phase verzichtete. Norris freute sich aber nur kurz über die Führung. Verstappen überholte den McLaren dank Top-Speed-Vorteil auf der Geraden locker in der 13. Runde. Anschließend flüchtete der Niederländer an der Spitze. Seine Verfolger hatten nicht den Hauch einer Chance. Wie in Bahrain spulte Verstappen seine Runden mit einer beängstigenden Konstanz ab.
Teenager Bearman sammelt WM-Zähler
Sergio Perez brauchte etwas länger als Verstappen, um sich an Norris vorbei auf P2 zu schieben. Charles Leclerc hing bis Runde 27 hinter Norris fest. Nach dem Überholmanöver waren die Podiumsplätze endgültig bezogen. Nachdem Norris in Runde 38 seinen Boxenstopp absolviert hatte, übernahm Oscar Piastri im zweiten McLaren Rang vier, vor Fernando Alonso im einzig verbliebenen Aston Martin. George Russell überquerte im blassen Mercedes auf Rang sechs die Ziellinie.
Die Sensation des Wochenendes war Oliver Bearman. Der Ersatzmann von Ferrari-Pilot Carlos Sainz hielt sich bei seinem Formel-1-Debüt schadlos. Bearman sammelte mit P7 seine ersten sechs WM-Punkte in der Königsklasse. Für seine Leistung kürten ihn die Fans auch zum Fahrer des Rennens. Die Alternativ-Strategie der Fahrer, die in der Safety-Car-Phase nicht stoppten, ging nicht auf. Norris wurde Achter, Hamilton landete nur auf Rang neun.
Hülkenberg in den Punkten
Ein starkes Rennen lieferte Nico Hülkenberg ab. Für Rang zehn gab es den ersten Punkt für den Haas-Piloten. Der Deutsche verzichtete wie Norris und Hamilton auf einen Stopp während der Safety-Car-Phase. Die Strategie ging hier auf, weil Haas-Teamkollege Kevin Magnussen die direkten Gegner um WM-Zähler aufhalten konnte. Dafür griff der Däne zu teilweise harten Manövern. Magnussen opferte sich für seinen Stallgefährten. Aufgrund von mehreren Vergehen brummten ihm die Stewards zwei Strafen von jeweils zehn Sekunden auf.
Alpine erlebte nach dem schlechten Saisonauftakt erneut ein Rennen zum Vergessen. Esteban Ocon wurde nur 13. in seinem Alpine A524. Teamkollege Pierre Gasly meldete bereits auf dem Weg in die Startaufstellung Getriebeprobleme. Nach dem Start musste der Franzose sein Auto in Runde 1 abstellen. Ähnlich schlecht lief es für Sauber: Valtteri Bottas und Guanyu Zhou belegten mit den Rängen 17 und 18 die letzten beiden Plätze des Rennens.
Fahrer | Team | Zeit/Rückstand |
1. Max Verstappen | Red Bull | 1:20:43.273 h |
2. Sergio Perez | Red Bull | + 13.643 s |
3. Charles Leclerc | Ferrari | + 18.639 s |
4. Oscar Piastri | McLaren | + 32.007 s |
5. Fernando Alonso | Aston Martin | + 35.759 s |
6. George Russell | Mercedes | + 39.936 s |
7. Oliver Bearman | Ferrari | + 42.679 s |
8. Lando Norris | McLaren | + 45.708 s |
9. Lewis Hamilton | Mercedes | + 47.391 s |
10. Nico Hülkenberg | Haas | + 76.996 s |
11. Alexander Albon | Williams | + 88.354 s |
12. Kevin Magnussen | Haas | + 105.737 s |
13. Esteban Ocon | Alpine | + 1 Runde |
14. Yuki Tsunoda | Toro Rosso | + 1 Runde |
15. Logan Sargeant | Williams | + 1 Runde |
16. Daniel Ricciardo | Toro Rosso | + 1 Runde |
17. Valtteri Bottas | Sauber | + 1 Runde |
18. Zhou Guanyu | Sauber | + 1 Runde |
19. Lance Stroll | Aston Martin | Ausfall |
20. Pierre Gasly | Alpine | Ausfall |