GP Ungarn 2023 (3. Training): Hamilton Schnellster

F1 GP Ungarn 2023 - Ergebnis Training 3
Hamilton plötzlich vorn

GP Ungarn 2023

Das Rennwochenende in Ungarn bleibt verwirrend. Im dritten Training sicherte sich plötzlich Lewis Hamilton den Spitzenplatz. Max Verstappen war sein erster Verfolger. Der Weltmeister haderte mit der Performance auf der weichsten Reifenmischung. Nico Hülkenberg hinterließ als Vierter einen guten Eindruck.

Lewis Hamilton - Mercedes - GP Ungarn 2023 - Budapest - Formel 1
Foto: Wilhelm

Der Trainingsfreitag zum GP Ungarn hatte dem Formel-1-Feld einige Rätsel aufgegeben. Die Rundenzeiten waren schwer zu interpretieren, weil die Teams unterschiedliche Herangehensweisen wählten – aufgrund des Wetters, zwei roter Flaggen und einer neuen Reifenregel. Am Samstag sollte das Bild ab dem dritten Training klarer werden. So zumindest die Hoffnung. Das Gegenteil war der Fall.

Nach einem Gewitter am Vorabend, der Gummi vom Asphalt gespült hatte, fanden die 20 Fahrer andere Verhältnisse vor. Der Hungaroring war anfangs noch etwas grün. Die Sonne strahlte, was in etwa zehn Grad wärmeren Streckentemperaturen resultierte. Die Teams hielten an verschiedenen Programmen fest.

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Mercedes gelingt die Wende

Die schnellste Rundenzeit brannte ein achtmaliger Ungarn-Sieger in den Asphalt. Lewis Hamilton zauberte seinen Ingenieuren und Mechanikern in der Mercedes-Garage ein Lächeln ins Gesicht. Der Rekordsieger der Formel 1 lenkte seinen W14 in 1:17.811 Minuten um den Kurs. Für seine schnellste Runde verwendete er die weichste Reifenmischung. Das ist an diesem Wochenende der Typ C5.

Bei Mercedes hatten nach einem durchwachsenen Freitag die Köpfe geraucht. Zwar hatte man sich einzig auf Ausfahrten mit den Mediumreifen beschränkt, doch sowohl George Russell als auch Lewis Hamilton monierten das Fahrverhalten ihres W14. Die Balance stimmte nicht. Es fehlte Haftung. Die Fahrer hatten das Gefühl, die Reifen nie im richtigen Arbeitsfenster zu haben. Die Ingenieure suchten nach Möglichkeiten, die Abstimmung zu verbessern.

Die Hoffnung: Auch im letzten Jahr hatte Mercedes einen schwachen Freitag erlebt, um sich dann in Budapest bis auf die Pole Position zu steigern. Das scheint auch dieses Mal gelungen zu sein. Russell tat sich etwas schwerer als der hochdekorierte Teamkollege. Der Mann, der im Vorjahr auf Pole gerast war, quetschte die weichen Pirellis erst im zweiten Versuch besser aus. Das Resultat: Mit einem Rückstand von 0,308 Sekunden wurde Russell Sechster.

Max Verstappen - Red Bull - GP Ungarn 2023 - Budapest - Formel 1
Wilhelm
Max Verstappen beklagte sich über mangelnden Grip auf den weichen Reifen.

Verstappen hadert mit C5-Reifen

Am Vortag hatte sich Red Bull unüblich schwergetan. Der RB19 zeigte sich widerspenstig auf Randsteinen und über Bodenwellen. Max Verstappen rapportierte zudem leichtes Untersteuern in den Kurven. Wenige Runden ermöglichten keine echte Schlussfolgerung, ob das umfangreiche Upgrade fruchtet oder vielleicht sogar nicht. Echte Sorgen kamen im Lager des Weltmeisters jedoch nicht auf.

Im dritten Training tauchten die Red Bull wieder im Spitzenfeld auf. Wenngleich es nicht für den Sonnenplatz reichte. Verstappen schob es auf die weichen Reifen, auf denen er nicht die gewünschte Haftung fand. Ohne den nötigen Extra-Grip büßte der Vorjahressieger zweieinhalb Zehntelsekunden auf seinen alten Widersacher ein. Garagennachbar Sergio Perez sortierte sich an der dritten Stelle ein. Zu Verstappen fehlten ihm nur sechs Tausendstel.

Beinahe hätte Nico Hülkenberg die beiden Red Bull kassiert. Der lange Rheinländer verlor nur wenige Tausendstel auf die Übermacht der Formel 1 und 0,266 Sekunden auf Hamilton im Mercedes. Die eine fliegende Runde ist nicht das Problem von Haas, sondern die Reifenabnutzung im Rennen.

Charles Leclerc - Ferrari - GP Ungarn 2023 - Budapest - Formel 1
Wilhelm
Ferrari rutschte auf die Plätze sieben und acht ab.

Ferrari fällt zurück

Bis jetzt sieht es danach aus, dass die B-Version des McLaren MCL60 auch auf einer langsamen Strecke funktioniert. Jedenfalls ließ sich Lando Norris nicht abschütteln. Als einziger Fahrer in den Top 10 spulte der Engländer seinen schnellsten Umlauf auf den Mediumreifen ab. Darauf hielt er als Fünfter den Kontakt zur Spitze. Die gelbmarkierten Pirellis scheinen mit der Strecke zu harmonieren. Die Softmischung könnte in der Hitze zu weich sein.

Am Freitag hatte Charles Leclerc die schnellste Runde gedreht. In der dritten Session ging es für Ferrari nach hinten. Der WM-Siebte fiel auf den siebten Platz zurück. Teamkollege Carlos Sainz ordnete sich direkt dahinter ein. Kurios: Der Spanier hatte im schnellsten Umlauf einen ungebetenen Gast an seinem Ferrari. Ein Abreißvisier hatte sich im DRS-Mechanismus am Heckflügel verfangen.

Die weiteren Positionen in der oberen Tabellenhälfte nahmen Fernando Alonso (9.) und Valtteri Bottas (10.) ein. Aston Martin sucht noch nach seiner Form. Alfa-Sauber wirkt indes deutlich besser aufgestellt als noch zuletzt in Spielberg und Silverstone. Die langsame Natur des Hungarorings passt besser zum Profil des Schweizer Rennwagens.

GP Ungarn 2023 - Ergebnis Training 3

Fahrer

Team

Zeit

Abstand

Runden

1. Lewis Hamilton

Mercedes

1:17.811

20

2. Max Verstappen

Red Bull

1:18.061

+ 0.250 s

23

3. Sergio Perez

Red Bull

1:18.067

+ 0.256 s

25

4. Nico Hülkenberg

Haas

1:18.077

+ 0.266 s

21

5. Lando Norris

McLaren

1:18.082

+ 0.271 s

19

6. George Russell

Mercedes

1:18.119

+ 0.308 s

22

7. Charles Leclerc

Ferrari

1:18.190

+ 0.379 s

28

8. Carlos Sainz

Ferrari

1:18.234

+ 0.423 s

29

9. Fernando Alonso

Aston Martin

1:18.350

+ 0.539 s

20

10. Valtteri Bottas

Alfa Romeo

1:18.489

+ 0.678 s

24

11. Lance Stroll

Aston Martin

1:18.536

+ 0.725 s

20

12. Zhou Guanyu

Alfa Romeo

1:18.544

+ 0.733 s

23

13. Alexander Albon

Williams

1:18.592

+ 0.781 s

17

14. Oscar Piastri

McLaren

1:18.598

+ 0.787 s

19

15. Kevin Magnussen

Haas

1:18.649

+ 0.838 s

26

16. Pierre Gasly

Alpine

1:18.776

+ 0.965 s

22

17. Logan Sargeant

Williams

1:18.814

+ 1.003 s

16

18. Daniel Ricciardo

Alpha Tauri

1:18.828

+ 1.017 s

28

19. Esteban Ocon

Alpine

1:18.979

+ 1.168 s

22

20. Yuki Tsunoda

Alpha Tauri

1:19.156

+ 1.345 s

29