Die Fans in Austin bekamen im zweiten Training eine Zugabe von 30 Minuten geboten. Um Pirelli die Chance zu geben, genügend Daten mit den 2023er Prototypen-Reifen zu sammeln, wurde die Session auf anderthalb Stunden ausgedehnt. Für die Teams gab es in der Übungseinheit dagegen nur wenig zu lernen. Pirelli gab das Programm vor. Setup-Änderungen waren verboten.
So musste jeder Pilot zwei Fünf-Runden-Runs und zwei Acht-Runden-Runs mit den neuen Gummis abspulen. Die Spritmenge war ebenfalls vorbestimmt – je zwei Mal 20 bzw. 100 Kilogramm. Welche Art Prototypen aufgeschnallt wurden, wussten die Teams nicht. Die Reifen, die den Mischungen C1 und C3 entsprachen, trugen keine Markierungen.
Nur die Piloten, die im ersten Training für Junior- und Testfahrer ausgesetzt hatten, durften zum Teil ein eigenes Programm mit den gewohnten 2022er Reifen abspulen. Sie waren nicht an das Gewichtslimit von Pirelli gebunden. So war es am Ende keine Überraschung, dass Charles Leclerc die Bestzeit setzen konnte. Dahinter fanden sich mit Valtteri Bottas und Daniel Ricciardo zwei weitere Piloten ein, die ebenfalls im FP1 pausiert hatten.
Leclerc schneller als Sainz
Die Zeitentabelle muss man generell mit viel Vorsicht genießen. Interessant ist nur, dass Leclerc am Nachmittag mit den Medium-Reifen 47 Tausendstel schneller war als Teamkollege Carlos Sainz bei seiner Bestzeit im ersten Training auf Softs. Allerdings dürften sich die Grip-Verhältnisse zum Nachmittag auch deutlich verbessert haben, was das Bild wieder verfälscht.
Weil die meisten Piloten konstante Longruns abspulten, hielt sich die Action in Grenzen. Das wichtigste Ziel für alle Beteiligten lautete, das Auto heil wieder an die Box zu bringen. Keiner ging richtig ans Limit. Auch an den Kommandoständen sah man entspannte Gesichter. Die Ingenieure durften ja wie erwähnt keinen Einfluss auf das Programm nehmen.
Pirelli will für 2023 neue Reifen auflegen, mit denen die Tendenz zum Untersteuern reduziert wird. Außerdem soll sich mit der nächsten Gummi-Generation das Aufwärmverhalten verbessern. Heizdecken dürften in der kommenden Saison nur noch auf 50°C eingestellt werden. Darauf muss Pirelli mit einer neuen Konstruktion reagieren.
Fahrer | Team | Zeit | Abstand | Runden |
1. Charles Leclerc | Ferrari | 1:36.810 | 37 | |
2. Valtteri Bottas | Alfa Romeo | 1:37.525 | +0.715s | 37 |
3. Daniel Ricciardo | McLaren | 1:37.627 | +0.817s | 40 |
4. Carlos Sainz | Ferrari | 1:38.232 | +1.422s | 26 |
5. Mick Schumacher | Haas | 1:39.507 | +2.697s | 26 |
6. Lando Norris | McLaren | 1:39.547 | +2.737s | 26 |
7. Max Verstappen | Red Bull | 1:39.575 | +2.765s | 26 |
8. Lewis Hamilton | Mercedes | 1:39.698 | +2.888s | 26 |
9. Pierre Gasly | Alpha Tauri | 1:39.840 | +3.030s | 26 |
10. Sergio Perez | Red Bull | 1:39.852 | +3.042s | 26 |
11. Kevin Magnussen | Haas | 1:40.084 | +3.274s | 24 |
12. Yuki Tsunoda | Alpha Tauri | 1:40.178 | +3.368s | 26 |
13. George Russell | Mercedes | 1:40.562 | +3.752s | 26 |
14. Zhou Guanyu | Alfa Romeo | 1:40.664 | +3.854s | 26 |
15. Lance Stroll | Aston Martin | 1:40.806 | +3.996s | 26 |
16. Esteban Ocon | Alpine | 1:41.310 | +4.500s | 26 |
17. Fernando Alonso | Alpine | 1:41.334 | +4.524s | 26 |
18. Alexander Albon | Williams | 1:41.853 | +5.043s | 26 |
19. Sebastian Vettel | Aston Martin | 1:41.857 | +5.047s | 26 |
20. Nicholas Latifi | Williams | 1:42.317 | +5.507s | 26 |