Wie im Vorjahr folgte Suzuka einer Niederlage von Red Bull. Und wie 2023 schlug das Imperium auf seiner Spezialstrecke zurück. Der Vorsprung auf den ersten Verfolger Ferrari fiel allerdings geringer aus als im Vorjahr. Auf eine Runde fünf statt sieben Zehntel, über die Distanz 21 statt 44 Sekunden. Bei besseren Startplätzen wäre Ferrari noch näher dran gewesen.
McLaren profitierte von den schnellen Kurven. Trotzdem war Ferrari ein bisschen zu schnell. Für Mercedes aber lag McLaren außer Reichweite. Mercedes zeigte sich zwar in Suzuka in besserer Form, muss nun aber auch nach hinten schauen. Ein großes Upgrade hat Aston Martin auf Augenhöhe gebracht. Wenigstens mit Fernando Alonso im Cockpit.
In der Formel 1B hat Toro Rosso seine Führungsrolle bestätigt, spürt aber immer noch den heißen Atem von Haas. Nico Hülkenberg lag trotz eines Schneckenstarts nur 5,5 Sekunden zurück. Die Williams-Piloten müssen hohe Risiken gehen, um einigermaßen mitzuhalten. Das resultiert in vielen Unfällen. Für Sauber und Alpine sind Punkte weiterhin ein unerreichbares Ziel.
1. Red Bull
Red Bull hat nach der Niederlage von Melbourne zurückgeschlagen und mit seinem dritten Doppelsieg alle noch einmal daran erinnert, wer Herr im Haus ist. Suzuka ist allerdings die Spezialstrecke der Red Bull, und der Titelverteidiger trat mit einem ersten großen Upgrade an. Trotzdem darf man sich gegen Ferrari keine Fehler erlauben.
2. Ferrari
Ferrari vertraut weiterhin seinem Basispaket. Das ist am Sonntag besser als am Samstag. Im letzten Jahr war es umgekehrt. Der WM-Zweite ist inzwischen so gefestigt, dass er von den Startplätzen 4 und 8 im Rennen Dritter und Vierter wird. Ferrari schlug McLaren nicht nur mit der besseren Strategie. Die roten Autos waren im Renntrim einfach schneller.
3. McLaren
Suzuka war schon im letzten Jahr eine der besten Strecken für McLaren. In den schnellen Kurven hat man zu Red Bull aufgeschlossen. Doch Norris und Piastri verloren wie schon im Vorjahr Zeit in der Haarnadel und Schikane. Für Ferrari reichte es trotz besserer Startplätze nicht ganz. Der Rückstand auf Red Bull wurde im Vergleich zu 2023 halbiert.
4. Mercedes
Mercedes kämpft weiter mit Korrelationsproblemen. Jetzt zwischen den auf der Strecke ermittelten Daten und den Rundenzeiten, respektive dem Gefühl der Fahrer. Der gemessene Abtrieb kommt dort nicht an. Immerhin sorgte eine neue Abstimmungsphilosophie für ein konstanteres Verhalten des Autos über die drei Tage hinweg. Die Hinterreifen bleiben jetzt im Temperaturfenster.
5. Aston Martin
Aston Martin brachte ein erstes großes Upgrade. Der Fortschritt in der Rundenzeit ist da, lässt sich aber noch nicht genau quantifizieren. Bei der Reifenabnutzung zeigten sich die grünen Autos verbessert. Alonso ließ einen McLaren und zwei Mercedes hinter sich. Sowohl in der Qualifikation als auch im Rennen.
6. Toro Rosso
Toro Rosso hat sich an der Spitze der zweiten Tabellenhälfte etabliert. Tsunoda bestätigte das mit einem WM-Punkt. Der war nicht geschenkt, sondern gegen Stroll auf der Strecke erkämpft. Das Unterboden-Upgrade verbesserte das Auto in den langsamen Kurven und sollte sich in Shanghai mehr bewähren als in Suzuka.
7. Haas
Haas fehlt nicht viel auf Toro Rosso. Vor allem im Rennen. Hülkenberg kostete ein schlechter Start und ein zu später zweiter Boxenstopp einen möglichen Punkt. Magnussens Einstopp-Strategie funktionierte nicht ganz, aber dass Haas sie überhaupt möglich machen konnte zeigt, wie stark man sich bei der Reifenabnutzung verbessert hat.
8. Williams
Das Unfallkonto von Williams wird immer größer. Im Training Sargeant, im Rennen Albon. Dem Team gehen langsam die Ersatzteile aus. Und Williams muss auch in Shanghai mit nur zwei Chassis antreten. Vom Speed reicht es noch nicht ganz für Toro Rosso und Haas. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich Williams in Suzuka um 0,8 Sekunden verbessert.
9. Sauber
Sauber hat im Vergleich zu 2023 den größten Sprung nach Aston Martin gemacht. Die Qualifikationszeit lag 1,456 Sekunden unter dem Vorjahreswert. Es reichte Bottas komfortabel für das Q2 und brachte ihn phasenweise in die Nähe der WM-Punkte. Die Minimalchance ging beim zweiten Boxenstopp verloren, als fünf Autos gleichzeitig zum Reifenwechsel kamen und Sauber am langsamsten war.
10. Alpine
Das Q2 ist das neue Highlight für Alpine. Ocon hat es wie schon in Melbourne geschafft. Ein kleines Aero-Upgrade und drei Kilogramm Gewichtsreduktion waren aber zu wenig, um den letzten Platz zu verlassen. In den schnellen Kurven waren die Alpine ganz ordentlich. Der Großteil der Zeit ging mit der schlechten Traktion verloren.