Andere Rennstrecke, gleiches Bild. Das Feld hat sich schon beim Saisonstart in Bahrain richtig sortiert. In Jeddah kam es trotz gänzlich anderer Streckencharakteristik nur zu kleinen Verschiebungen. Vorne dominiert Red Bull weiter vor Ferrari. Doch McLaren konnte sich an Mercedes vorbeischieben. Aston Martin bleibt trotz Platz fünf für Fernando Alonso einsamer Fünfter.
Haas hat sich an die Spitze der zweiten Tabellenhälfte gesetzt. Wer hätte das gedacht. Williams und Toro Rosso zeigen noch nicht die erwartete Form. Vielleicht können sie auch nicht schneller. Alpine hat die rote Laterne an Sauber abgegeben. Das hatte ganz offenbar mit der Streckencharakteristik zu tun.
1. Red Bull
Red Bull ist auch auf Hochgeschwindigkeitsstrecken überlegen. Verstappen gab der Konkurrenz im Qualifying 0,319 Sekunden mit. Ein Klassenunterschied. Im Rennen konnte auch ein frühes Safety-Car die Red Bull nicht aus dem Konzept bringen. Dazu kommt eine atemberaubende Zuverlässigkeit. Verstappen beschwerte sich noch nicht einmal über das Getriebe.
2. Ferrari
Ferrari hat seine Rolle als Nummer zwei bestätigt. Der durchschnittliche Rückstand auf Red Bull schrumpfte von 0,44 auf 0,37 Sekunden. Leclerc gewann auf alten Reifen das direkte Duell um die schnellste Runde gegen Verstappen. Das wäre 2023 unmöglich gewesen. Um den Abstand zu Red Bull zu verkürzen, braucht es jetzt allerdings Upgrades.
3. McLaren
McLaren hat sich mit den Plätzen vier und acht rehabilitiert. Ferrari ist zwar noch eine Nummer zu schnell, aber Mercedes musste sich mit den Plätzen sechs und neun hinter McLaren anstellen. Obwohl die Silberpfeile den besseren Topspeed hatten. McLaren setzte mit mehr Abtrieb auf das richtige Pferd.
4. Mercedes
Schlechte Stimmung bei Mercedes: Auch der W15 ist ein Auto, das sich nur schwer in sein optimales Arbeitsfenster trimmen lässt. Und es nervt die Fahrer mit einem instabilen Heck. Im dritten Jahr in Folge. Hamilton übte offen Kritik. Und Teamchef Wolff machte den Eindruck, dass seine Geduld mit den Ingenieuren bald erschöpft ist.
5. Aston Martin
Der Aston Martin ist auf eine Runde besser als auf die Distanz. Alonso war in der Qualifikation wieder mittendrin im Kampf um die erste Startreihe. Doch im Rennen tut sich auch der Veteran schwer, den Speed zu halten. Für Platz fünf musste er 50 Qualifikationsrunden fahren. Stroll ist überfordert mit einem Auto, das im Grenzbereich kritisch ist. Der Unfall zeigt es.
6. Haas
Haas straft seine Kritiker weiter Lügen. In Jeddah führte der US-Rennstall die zweite Liga an. Dabei ist die Highspeed-Strecke nicht das optimale Terrain für die US-Renner. Dem VF-24 fehlt es noch an Abtrieb. Doch der vorhandene Anpressdruck ist stabil. Das schont die Reifen. Gutes Teamwork und konstante Rundenzeiten wurden mit einem Punkt belohnt.
7. Williams
Letztes Jahr waren schnelle Strecken das Revier der Williams. Diesmal kam Albon nicht über das Q2 hinaus und musste sich im Rennen hinter den Haas anstellen. Trotzdem notierten die Williams-Techniker einen Fortschritt. Das Renntempo war deutlich besser als in Bahrain. Trotz Frontflügelschaden.
8. Toro Rosso
In Bahrain wirkte Toro Rosso noch wie ein Punktekandidat. Die schnelle Strecke von Jeddah deckte viele Schwächen des Autos auf. Die Leistung ist je nach Reifentyp und Bedingungen zu sprunghaft. Im Rennen verschwanden die Toro Rosso im Pulk hinter Magnussen und mussten sich sogar von einem Alpine überholen lassen.
9. Alpine
Alpine hatte keine Upgrades an Bord. Trotzdem zeigten sich die französischen Nationalrennwagen in etwas besserer Form. Was am Streckenlayout lag. Traktion spielt in Jeddah keine Rolle. Und die zehn Kilogramm Übergewicht tun auf der schnellen Strecke nicht so weh. Q1 war wieder Endstation, doch Platz 13 im Rennen ist ein kleiner Lichtblick.
10. Sauber
Platz 16 und 20 in der Startaufstellung, Rang 17 und 18 im Rennen. Viel schlimmer konnte es nicht kommen. Im Rennen fehlten 17 Sekunden auf die Magnussen-Gruppe. Die Ingenieure begründeten das schwache Abschneiden mit Schwierigkeiten, die Reifen in ihr Arbeitsfenster zu bringen. Der Unfall von Zhou im dritten Training half auch nicht.