Krise zum Trotz: Ricciardo will bei McLaren bleiben

Gerüchte um Ricciardo & McLaren
Ricciardo will nicht weglaufen

Auch im zweiten McLaren-Jahr hat Daniel Ricciardo Probleme. Der Druck auf den achtfachen Grand-Prix-Sieger wächst. Dennoch will er beim Team für 2023 bleiben. Das macht Ricciardo in einem Statement deutlich. Zahlreiche Namen wurden bereits als Nachfolger seines Cockpits gehandelt.

Daniel Ricciardo - Formel 1 - 2021
Foto: Motorsport Images

Für die Grinsekatze der Formel 1 gibt es auch 2022 wenig zu lachen. Daniel Ricciardo steht wie im ersten Jahr seiner McLaren-Zeit im Schatten des jungen Teamkollegen Lando Norris. Der 22-jährige Engländer hat den erfahrenen Australier entzaubert. Mit dem neuen Formel-1-Reglement in dieser Saison scheint Norris wieder besser zurechtzukommen. Der ausbleibende Erfolg des 33-Jährigen aus Perth ließ die Gerüchteküche in den letzten Wochen und Monaten brodeln. Das nahm Ricciardo als Anlass, um sich auf Twitter an seine Fans und Follower zu wenden:

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"Es gab viele Gerüchte über meine Zukunft in der Formel 1, aber ich möchte, dass Ihr es von mir hört. Ich bin bis zum Ende des nächsten Jahres an McLaren gebunden und werde den Sport nicht aufgeben. Ich weiß, dass es nicht einfach war, aber wer will schon einfach! Ich arbeite mir mit dem Team den Hintern ab, um Verbesserungen vorzunehmen und das Auto wieder an die Spitze zu bringen, wo es hingehört. Ich will das immer noch mehr als je zuvor. Wir sehen uns in Le Castellet." Dort findet das nächste Formel-1-Rennen statt.

Daniel Ricciardo - McLaren - Formel 1 - GP Saudi-Arabien - Jeddah Corniche Circuit - Donnerstag - 2.12.2021
xpb
Viel zu grinsen gab es in der Saison 2022 für McLaren-Fahrer Daniel Ricciardo noch nicht.

McLaren demonstriert Einheit

Eine Viertelstunde nachdem Ricciardo den Tweet veröffentlicht hatte, twitterte der offizielle Account des McLaren-Teams, wie Ricciardo gemeinsam mit Teamchef Andreas Seidl im McLaren Technology Centre in Woking vor Ort ist. Die Vermutung liegt nahe, dass das Team samt der Führung Geschlossenheit demonstrieren will, und dass man so dem achtfachen Grand-Prix-Sieger den Rücken stärken will.

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Dennoch liegt es an Ricciardo, das Vertrauen des Teams in Resultaten auf der Rennstrecke umzusetzen. Im Qualifying, in dem es auf den natürlichen Speed eines Fahrers ankommt, ist der Abstand zu Lando Norris größer als im Rennen. Es heißt, Ricciardo fehle am absoluten Limit das letzte Vertrauen in den McLaren. Im direkten Duell liegt der Australier mit 2:9 zurück. Über eine gesamte Renndistanz fällt Ricciardo gegenüber dem talentierten Engländer nicht so stark ab. Hier steht es aus seiner Sicht 4:7. Mit Blick auf die Punkte liegt Ricciardo allerdings weit zurück. Erst 17 Zähler konnte der Australier einfahren, während Norris bei 64 hält.

In der vergangenen Saison belegte Ricciardo mit 115 Punkten WM-Rang acht, während Norris mit 160 Zählern WM-Sechster wurde. Den ersten Sieg des Teams seit fast neun Jahren feierte aber Ricciardo in Monza, als er vor Norris den Großen Preis von Italien gewann.

Ricciardo - Norris - Zak Brown - GP Italien 2021
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In Monza 2021 feierte Daniel Ricciardo seinen ersten und bisher einzigen Sieg für McLaren. Für das Team war es der erste Erfolg seit fast neun Jahren.

Vertrag wohl wasserdicht

Der Plan von Daniel Ricciardo sah anders aus, als er sich 2020 dazu entschieden hatte, zu McLaren zu gehen. Nach zwei Jahren bei Renault (2x Podium) sollte ihn der Wechsel nach Woking wieder regelmäßig um Podien kämpfen lassen. Für drei Jahre unterschrieb der "Honeybadger" beim Traditionsteam. Der Vertrag soll Informationen zufolge ziemlich wasserdicht sein. Das würde einen Fahrerwechsel aus Teamsicht erschweren.

Als mögliche Namen für Ricciardos Cockpit wurden schon einige Fahrer in den Medien genannt. Fernando Alonso, Sebastian Vettel, Oscar Piastri oder die Indycar-Piloten Colton Herta und Patricio O'Ward. Bei Alonso wäre es die dritte Rückkehr nach Woking. Die ersten beiden Ehen waren keine Liebesbeziehung. Über Vettels weiteren Karriereplan gibt es bislang keine Informationen. Der Heppenheimer hat nur verlautbaren lassen, dass er alsbald wieder um Podeste und Siege fahren möchte. Das würde er auch bei McLaren nicht.

Oscar Piastri ist ein Alpine-Junior. Es wäre daher durchaus überraschend, sollten die Franzosen den jungen Australier zu einem direkten Konkurrenten ziehen lassen. Hieße aber nicht, dass es ausgeschlossen wäre. Colton Herta und Patricio O'Ward fahren in der Indycar-Serie für McLaren. Deshalb durfte Herta vom 11. bis zum 13. Juli den Formel-1-McLaren aus der Saison 2021 in Portimão testen. Für O'Ward plant das Team ebenfalls noch einen Formel-1-Test in der laufenden Saison. Ob sie allerdings ernsthaft als Ersatzkandidaten für Daniel Ricciardo infrage kämen, ist mehr als unklar.