Er hat wieder geliefert und bleibt der Baku-Spezialist. Charles Leclerc hat in Aserbaidschan (14.9.) zum vierten Mal in Serie die Pole-Position erobert. Dem Monegassen gelang auf dem 6,003 Kilometer langen Kurs eine 1:41.365 Minuten und war dabei mehr als drei Zehntel schneller als Oscar Piastri, der seinen McLaren in der ersten Reihe qualifizierte.
Leclerc jubelte im Anschluss. "Es ist eine meiner Lieblingsstrecken im Kalender. Trotz der Probleme am Freitag war die Pace immer da und die Rundenzeiten kamen quasi von alleine." Am Vortag (13.9.) hatte er den Ferrari SF-24 in Turn 15 in die Bande geworfen. Ferrari-Teamkollege Carlos Sainz konnte den Speed von Leclerc nicht mitgehen und wurde Dritter.
Verstappen verliert weiße Weste
Platz vier ging an Sergio Perez im schnellsten Red Bull. Das ist insofern erwähnenswert, weil der Mexikaner zum ersten Mal in dieser Saison seinen Stallgefährten im Qualifying-Duell Max Verstappen schlagen konnte. Der Weltmeister musste sich mit Rang sechs begnügen. Zwischen die beiden RB20 schob sich noch George Russell im schnelleren der beiden Mercedes. Lewis Hamilton erreichte nur Platz sieben. Am Vortag war Mercedes noch optimistisch, dass sie um die Pole-Position kämpfen könnten.
Fernando Alonso zeigte seine Erfahrung auf Stadtkursen und qualifizierte seinen Aston Martin auf dem achten Rang. Franco Colapinto knüpfte nahtlos an sein starkes drittes Training an und schlug als Neunter sogar seinen Teamkollegen Alexander Albon. Der Thailänder hatte dabei aber auch Pech: Seine Mechaniker hatten vor dem letzten Run vergessen, die Airbox-Abdeckung herauszunehmen. Albon entfernte sie ausgangs der Boxengasse selbst. Für eine schnelle Runde reichte es dann nicht mehr.
Oliver Bearman verpasste knapp den Sprung in das letzte Qualifying-Segment. Der Ersatz von Kevin Magnussen wurde Elfter in seinem Haas und ärgerte sich im Anschluss. Aber er schlug sogar seinen erfahrenen Teamkollegen Nico Hülkenberg, der sich mit dem 14. Platz begnügen musste. Zwischen die beiden Haas schoben sich noch Yuki Tsunoda (Toro Rosso) und Alpine-Mann Pierre Gasly. Lance Stroll im zweiten Aston Martin landete auf dem 15. Rang.
Tiefschlag für Norris
Daniel Ricciardo (Toro Rosso) auf P16 wird sich morgen wundern, wenn er beim Start in den Rückspiegel schaut. Der WM-Zweite Lando Norris scheiterte bereits im Q1 und verpasste den Cut. Sein Team hatte ihn kurz vor Schluss rausgeschickt, dabei unterlief dem McLaren-Piloten ein Fehler am Ausgang von T15. Auch die gelbe Flagge des wegen eines Reifenschadens langsam fahrendem Esteban Ocon (Alpine) kosteten ein besseres Ergebnis. Im WM-Kampf gegen Verstappen ist das eine bittere Pille.
Nur die beiden Sauber-Piloten Valtteri Bottas und Guanyu Zhou sowie der eben angesprochene Ocon waren schlechter. Zhou muss wegen des Einsatzes der dritten Batterie und des dritten Steuergeräts den Grand Prix vom letzten Startplatz in Angriff nehmen. Um 13 Uhr deutscher Zeit gehen dann die Ampeln aus.