Zunächst hatte das Rennen in der aserbaidschanischen Hauptstadt (15.9.) für wenig Action gesorgt. Doch Oscar Piastri arrangierte sich nicht mit Platz zwei hinter Pole-Setter Charles Leclerc (Ferrari), überholte ihn und gewann den zweiten Grand Prix seiner Karriere.
Der Australier in McLaren-Diensten nutzte den DRS-Vorteil in Runde 20 und bremste sich vor Kurve 1 an Leclerc vorbei. Am Ende musste er sich rundenlang gegen den Monza-Sieger verteidigen, aber er brachte die Führung ins Ziel. Es war der zweite Grand-Prix-Sieg in der Karriere des 23-Jährigen.
Nach dem Start konnte Leclerc seinen Vorsprung im ersten Stint auf fünf Sekunden ausbauen. Der Ferrari-Mann hatte alles im Griff. Doch nachdem Piastri in Runde 15 gestoppt hatte, war er nach Leclercs Halt einen Umlauf später in Schlagdistanz, ehe er ihn in besagter Runde 20 vorbeiging. Danach schaffte es Piastri mehrere Attacken von Leclerc abzuwehren. Der WM-Vierte erlaubte sich keinen Fehler und behielt die Nerven.
Perez und Sainz crashen
Leclerc musste am Ende sich sogar gegen Sergio Perez und Carlos Sainz wehren. Dabei kam es in Runde 50 zur Kollision. Sainz schlüpfte nach einer missglückten Attacke von Perez auf Leclerc durch. Als der Mexikaner kontern wollte, crashten die beiden auf dem Weg zu Kurve 3, weswegen das Rennen unter dem Virtual Safety Car beendet werden musste. George Russell bedankte sich bei den Beiden und wurde Dritter im Mercedes.
Max Verstappen (Red Bull) wurde in Runde 49 noch von Lando Norris geschnappt, der nach Startplatz 15 als Vierter sogar mehr als Schadensbegrenzung betrieb. In der WM verkürzte er den Abstand auf 59 Punkte gegenüber Verstappen, der sich mit P5 begnügen musste. In Konstrukteurs-WM hat McLaren nun Red Bull überflügelt und liegt 20 Zähler vor dem Weltmeister-Team.
Colapinto und Bearman punkten
Sechster wurde Fernando Alonso im Aston Martin vor beiden Williams von Alexander Albon und Franco Colapinto. Der Argentinier holte in seinem zweiten Grand Prix seine ersten Zähler vor Lewis Hamilton, der wegen eines Motorwechsels aus der Box startete und mit seinem Mercedes Neunter wurde.
Oliver Bearman profitierte von dem Chaos am Ende und holte bei seinem F1-Rennen zum zweiten Mal Punkte. Er ist der erste Fahrer in der Geschichte des Sports, der in seinen ersten beiden Grands Prix mit zwei verschiedenen Herstellern punktete. In Jeddah war ihm in diesem Jahr als Sainz-Ersatz für Ferrari bereits Platz sieben gelungen.
Für Nico Hülkenberg war der Crash am Ende unglücklich. Der Deutsche lag als Neunter in den Punkterängen, aber er traf mit seinem Haas ein Trümmerteil auf der Strecke und beendete das Rennen auf dem undankbaren elften Rang. Das nächste Rennen findet in Singapur am 22. September statt.