Team-Ranking GP Aserbaidschan: McLaren stiehlt Sieg

Team-Ranking GP Aserbaidschan 2024
Ferrari schneller, McLaren besser

GP Aserbaidschan 2024

Ferrari hatte das beste Auto in Baku und trotzdem das Rennen an McLaren verloren. McLaren punktete in seiner schwächsten Disziplin, der Rennstrategie. Red Bull hat im Kampf um Platz drei Mercedes überholt.

Oscar Piastri - GP Aserbaidschan 2024
Foto: Wilhelm

Baku ist eine Ferrari-Strecke. Charles Leclerc fuhr am Samstag allen davon. Sein Vorsprung von 0,321 Sekunden waren ein Wort. Der zweifache Saisonsieger schien auch im Rennen unschlagbar, bis ihm und Ferrari zwei Fehler unterliefen. Das Team unterschätzte den langsamen Aufwärmprozess der harten Reifen, was Leclerc allein in der Out-Runde 2,9 Sekunden kostete. Und Leclerc wehrte sich nicht groß gegen den Angriff von Oscar Piastri in der Meinung, er könne sich die Führung später noch zurückholen. Dazu fehlte aber der Topspeed.

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McLaren-Teamchef Andrea Stella strahlte, obwohl er zugeben musste, dass Ferrari das bessere Auto hatte. McLaren gewann das Rennen in der Disziplin, in der das Team lange kritisiert wurde. "Wir haben das Rennen perfekt exekutiert, und Oscar ist das beste Rennen seiner Karriere gefahren." Es war für Stella ein Beweis: Wir können auch das.

Williams immer stärker

Im Duell Red Bull gegen Mercedes siegte Red Bull. Der angeschlagene Titelverteidiger fand mit seiner neuen Unterboden-Konfiguration den Weg zurück zu einem stabilen Fahrverhalten. Aber nur mit einem Auto. Verstappens Leidensweg zeigt, dass die Suche nach dem Setup eine Gratwanderung ist. Mercedes rapportierte die üblichen Probleme. Die Hinterreifen überhitzen zu schnell. Auf den harten Reifen weniger als auf den Medium-Sohlen.

Dahinter macht Williams eine immer bessere Figur. Der FW46 ist mittlerweile schon das bessere Auto als der Aston Martin. Haas hält gerade noch mit und hamstert sich an Toro Rosso heran, die in den letzten drei Rennen keine Punkte gemacht haben. Alpine und Sauber haben es sich auf den letzten beiden Plätzen bequem gemacht.

Oscar Piastri - McLaren - Formel 1 - GP Aserbaidschan - Baku - 15. September 2024
Motorsport Images

1. McLaren

McLaren war in Baku nicht das schnellste Auto. Aber unter Einbeziehung aller Umstände das beste. Die Strategie stimmte sowohl bei Piastri als auch bei Norris. Und die McLaren waren schnell genug, die Angriffe von Leclerc abzuwehren und im Fall Norris zu überholen. Ferrari bezahlte dafür, dass man sein Heil in mehr Abtrieb sah. Das funktioniert nur, solange man vorne liegt.

Charles Leclerc - Ferrari - Formel 1 - GP Aserbaidschan - Baku - 14. September 2024
Motorsport Images

2. Ferrari

Ferrari liefert auf seinen Spezialstrecken ab. Dazu zählt auch Baku. Leclerc demontierte die Konkurrenz. Den Monegassen hätte keiner eingeholt, wenn Ferrari den Undercut von Piastri nicht falsch eingeschätzt hätte und Leclerc sich nicht leichtfertig überrumpeln ließ. Er dachte, sein Auto ist so gut, dass er den Konter gegen Piastri auf später legen kann.

Max Verstappen - Red Bull - Formel 1 - GP Aserbaidschan - Baku - 15. September 2024
Red Bull

3. Red Bull

Red Bull hat sich gesteigert, aber nur mit einem Auto. Perez fuhr das beste Rennen der Saison, Verstappen war wie in Monza nirgendwo. Die Ingenieure mögen bei der Suche nach dem Fehler etwas gefunden haben, doch das Resultat dessen hängt zu stark am seidenen Faden. Zwischen den Autos von Perez und Verstappen gab es nur winzige Unterschiede. Mit großen Konsequenzen.

Lewis Hamilton - Mercedes - Formel 1  - GP Aserbaidschan 2024
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4. Mercedes

Mercedes kann einfach nicht mehr an seine Form vor der Sommerpause anschließen. Weder mit dem neuen, noch dem alten Unterboden, der in Baku und Singapur wieder zum Einsatz kommt. Wie so oft wurden Hamilton und Russell über weite Strecken von den Reifentemperaturen ausgebremst. Russell war nur die zweite Rennhälfte schnell, und keiner weiß warum.

Alex Albon - Williams - Formel 1  - GP Aserbaidschan 2024
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5. Williams

Williams hat mit seinem Upgrade von Zandvoort Aston Martin schon überholt. Stufe 2 wird jetzt in Singapur gezündet. Für Baku wurden die Teile nicht fertig. Wenn das den Fortschritt bringt, den sich die Ingenieure versprechen, dann gute Nacht Aston Martin. Die Williams waren in Baku schon schneller. Aber sie haben keinen Alonso.

Fernando Alonso - Aston Martin - Formel 1  - GP Aserbaidschan 2024
xpb

6. Aston Martin

Aston Martin kann froh sein, dass Fernando Alonso Im Auto sitzt. So eine Taktik wie in Baku geht nur mit dem spanischen Rennfuchs. Das Auto mit der Startnummer 14 war auf minimalen Abtrieb getrimmt. Alonso hielt es bis zum Q3 auf der Strecke. Und er schonte im Rennen mit all seiner Routine die Reifen. Stroll hatte mehr Abtrieb gewählt und war nirgendwo.

Oliver Bearman - Haas - GP Aserbaidschan 2024 - Baku - Formel 1
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7. Haas

Haas kämpfte wieder mit Aston Martin und Williams um die Punkteränge. Der US-Ferrari machte vor allem im Rennen Boden gut. Hülkenberg fuhr teilweise vor den Williams auf Punktekurs, klaubte aber beim Sainz-Perez-Unfall Trümmer auf. Rookie Bearman sprang ein. Das zeigt die Klasse des Autos. Bearman hatte im ersten Stint viel Zeit verschenkt, weil er zu vorsichtig mit den Reifen war.

Daniel Ricciardo - Toro Rosso - Formel 1  - GP Aserbaidschan 2024
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8. Toro Rosso

Toro Rosso hat seit drei Rennen nicht mehr gepunktet. Die Ingenieure drehen sich im Kreis. Die letzten beiden Rennen zeigten, dass der VCARB01 mehr vom Körnen der Reifen betroffen ist als jedes andere Auto. Da hilft dann auch ein neuer Frontflügel nicht, den Toro Rosso mit nach Baku brachte. WM-Punkte waren wieder außer Reichweite.

Pierre Gasly - Alpine - Formel 1  - GP Aserbaidschan 2024
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9. Alpine

Alpine machte eine traurige Figur. Bei beiden Autos gab es Motorprobleme. Ocon hatte im Q1 auch noch einen Reifenschaden. Gasly Aufstieg ins Q2 war angesichts der vielen Probleme eine Glanzleistung. Doch dann wurde der Franzose disqualifiziert. Ein Sensorproblem ließ die Benzindurchflussmenge über die erlaubten 100 kg/h steigen. Flavio Briatore hat viel zu tun.

Valtteri Bottas - Sauber - Formel 1  - GP Aserbaidschan 2024
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10. Sauber

Sauber ist die Konstante im Feld: immer Letzter. Einmal weiter vom Feld weg – einmal näher dran. Diesmal ging es sogar. Bottas fehlten auf eine Runde nur zwei Zehntel auf Ricciardo. Doch sobald das Rennen losgeht, überhitzen an den Sauber die Reifen. Die Ingenieure unter James Key kriegen das Problem nicht gelöst.