1) Wird es ein Einstopp-Rennen?
Pirelli hat, wie vor einer Woche in Zandvoort, für Monza ein Einstopp-Rennen vorhergesagt. Doch der neue Asphalt in Monza trieb den Teams schon am Freitag (31.8.) die Sorgenfalten auf die Stirn. Haas-Teamchef Ayao Komatsu und sein Red-Bull-Pedant Christian Horner kündigten bereits nach dem ersten Training an, dass jeder den harten Reifen für das Rennen aufsparen will.
McLarens Andrea Stella wollte sich nicht in die Karten schauen lassen: "Der Asphalt ist sehr weich. Auf den Soft-Reifen konnte man sehen, dass die Rundenzeiten auf einem konstanten Niveau blieben." Den harten Gummi haben sich die Top-Teams mit jeweils zwei Sätzen für das Rennen aufgespart "Nur Toro Rosso ist Longruns auf dem harten Reifen gefahren", stellte der italienische Teamchef fest.
Sollte es zu einer Safety-Car-Phase während des Rennens kommen, werden die Top-Fahrer sich einen frischen Satz in der Box abholen. Das prophezeite ein Pirelli-Mitarbeiter.
2) Sind sich die McLaren am Start einig?
Das Qualifying (31.8.) lief für McLaren wie am Schnürchen. Lando Norris holte die Pole-Position, Oscar Piastri komplettierte die erste Reihe. WM-Gegner Red Bull geht nur von der vierten Startreihe aus in den Italien-GP. Der mit 476 Meter sehr lange Anlauf zur ersten Kurve wird für McLaren entscheidend. Zuletzt hatten sowohl Norris als auch Piastri am Start geschwächelt.
Von einer Stallregie zugunsten des WM-Zweiten Norris wollte sich Stella nicht hinreißen lassen. "Es gibt klare Regeln bei uns, wie unsere Fahrer miteinander umgehen. Wir wollen nur, dass beide ohne Berührung durch die erste Kurve kommen. Dann ist auch egal, wer vorne liegt."
3) Kann Red Bull zurückschlagen?
Während man bei McLaren auf ein sauberes Rennen ohne interne Zweikämpfe hofft, muss Red Bull eine Aufholjagd starten. Doch das könnte sich schwieriger gestalten, als üblich. Im Qualifying zählte der Topspeed der RB20 von Max Verstappen und Sergio Perez zu den schwächsten im ganzen Feld. Ein großes Handicap auf der schnellsten Strecke des Kalenders.
Erschwert wird das durch den geringen DRS-Effekt in Monza. Weil alle Teams ohnehin mit flachen Flügeln fahren, ist der Effekt so minimal wie nirgendwo anders in der ganzen Formel-1-Saison. Es sieht so aus, als müsste die Truppe aus Milton Keynes im Rennen Schadenbegrenzung betreiben.