Es war eine kleine unbedachte Äußerung. Im Rahmen einer Talk-Sendung beim Red-Bull-Hauskanal Servus TV hatte Helmut Marko eigentlich viele lobende Worte für die Leistung von Sergio Perez in Monza verloren. Doch in einem kurzen Nebensatz erwähnte der Grazer auch, dass die Konstanz seines Schützlings etwas zu wünschen übrig lasse.
In diesem Zusammenhang erwähnte Marko, dass der Pilot aus Südamerika stamme. Diese Verbindung von Herkunft und Leistung rief natürlich sofort jede Menge Kritiker in den sozialen Netzwerken auf die Barrikaden. Vor allem in der Heimat von Perez gab es einen ordentlichen Aufschrei, und der lag nicht daran, dass Marko das Land fälschlicherweise von Nord- nach Südamerika verortete.
Red Bull veröffentlichte sofort ein Statement, in dem man betonte, dass es im eigenen Rennstall keinen Platz für Rassismus gebe. Und auch Marko selbst sah seinen Fehler irgendwann ein und veröffentlichte bei Servus TV eine Entschuldigung, in der er klarstellte, dass er keine Vorurteile über Menschen jeglicher Art habe. Es sei ein Fehler gewesen, die Konstanz von Perez in einen Zusammenhang mit seiner Herkunft zu stellen, so Marko.
Perez fühlt sich nicht beleidigt
Vor dem Singapur-Wochenende wurde natürlich auch Perez selbst auf die Entgleisung angesprochen. Der Mexikaner wollte die Angelegenheit nicht an die große Glocke hängen: "Wir hatten ein persönliches Gespräch. Er hat sich entschuldigt. Diese Entschuldigung habe ich akzeptiert. Ich kenne Helmut sehr gut. Wir haben eine sehr enge und gute Beziehung. Deshalb wusste ich, dass er es nicht so gemeint hat."
Perez nahm Marko sogar in Schutz: "Wenn man sich die Worte isoliert anhört, dann klingt es respektlos. Aber wenn man Helmut persönlich kennt, dann weiß man, wie es zu verstehen ist. Ich fühlte mich auch nicht persönlich beleidigt. Wäre es von jemand anderem gekommen, hätte ich es vielleicht anders aufgenommen."
Für Perez ist die Angelegenheit damit abgeschlossen: "Wir alle machen Fehler. Es liegt nicht in meiner Hand, was die Medien dann daraus machen. Für mich geht es nur darum, dass sich an unserer persönlichen Beziehung nichts ändert. Helmut sagt einem immer direkt, was er denkt. Wir schätzen das sehr, dass er so transparent ist – sowohl nach außen als auch intern."