Es ist die Transfer-Saga der Formel 1: Max Verstappen und ein möglicher Teamwechsel zu Mercedes. Seit sein langjähriger Rivale Lewis Hamilton am 1. Februar dieses Jahres verkündet hatte, ab 2025 für Ferrari zu fahren, ranken sich die Gerüchte um einen Verstappen-Abgang zu den Silberpfeilen. Teamchef Toto Wolff ließ fast keine Möglichkeit aus, um medienwirksam am Weltmeister zu baggern.
Die Unruhen bei Red Bull um Rennleiter Christian Horner spielten Wolff dabei in die Karten – trotz des bis 2028 gültigen Vertrags, den Verstappen bei Red Bull besitzt. Sein langjähriger Förderer und Red-Bull-Sportchef Helmut Marko ist in seinen Gedankenspielen eine wichtige Personalie für den Niederländer. Anfang der Saison sah es kurzfristig so aus, als würde Horner Marko loswerden wollen, er wähnte ihn als einen seinen Gegner im Machtkampf bei Red Bull. Verstappens Vertrag sieht eine Ausstiegsklausel vor, sobald Marko das Team verlassen würde.
Marko sitzt im Sattel
Doch dazu kam es letztendlich nicht. Der Österreicher verlängerte seinen Vertrag bis 2026. Horner und Marko scheinen ihre Differenzen ausgeräumt zu haben. Die Eiszeit zwischen den beiden ist passé. Es ist ein Burgfrieden, der allen Interessen dient: Verstappen bleibt beim Team und kämpft um Siege und WM-Titel. Horner muss sich nicht um einen Ersatz kümmern und Marko bleibt ebenfalls an Bord.
Somit zerschlug sich ein Verstappen-Wechsel für die nächste Saison. Der WM-Führende verkündete beim Grand Prix von Österreich selbst, 2025 auf jeden Fall für Red Bull zu fahren. Mercedes-Teamchef Wolff hielt sich in der Folge etwas zurück und verzichtete zumindest in der Öffentlichkeit auf Flirtversuche. Das hält Wolff jedoch nicht davon ab, weiter Verstappen verpflichten zu wollen. Das neue Ziel: Der Champion soll 2026 im Silberpfeil sitzen. Das berichteten nun verschiedene Medien.
Verstappen fährt auch 2026 für Red Bull
Laut Informationen von auto motor und sport dürfte sich Mercedes aber auch für 2026 die Zähne ausbeißen. Aus dem Verstappen-Lager ist zu hören, dass die heißeste Aktie auf dem Transfermarkt auch dann noch im Red-Bull-Cockpit sitzt. Die Gründe hierfür erscheinen logisch: Ab 2026 greift das neue Reglement, bei dem auch den Power Units wieder eine bedeutendere Rolle zukommen wird. Die elektrische Leistung des Hybrids steigt deutlich an. Fast die Hälfte der Power wird elektrisch generiert. Verstappen will sich zunächst anschauen, welchem Hersteller es am besten gelingen wird, das neue Reglement zu meistern.
Mercedes dominierte zwar den ersten Teil der Hybrid-Ära (2014 bis 2021), doch eine Garantie für einen Vorsprung auf der Antriebsseite ab 2026 gibt es nicht. Ein Pfund für Mercedes könnte aber der deutliche Aufwärtstrend auf der Chassis-Seite sein. Das Team hat nach fast drei Jahren der Groundeffect-Ära endlich wieder den Anschluss an die Spitze geschafft. Momentan würde Verstappen im W15 um Siege kämpfen können.
Red Bull wird für 2026 erstmals eine eigene Power Unit entwickeln. Dazu erhält das Team aus Milton Keynes Unterstützung von Ford, die ihr Wissen beim Elektro-Teil des Hybrids einfließen lassen werden. Sollte Red Bull hier den heiligen Gral finden und Mercedes nicht, wäre ein Verstappen-Wechsel obsolet. Andersherum könnte sich der 26-Jährige dann guten Gewissens für einen Abgang zu Mercedes entscheiden.
Antonelli steht in den Startlöchern
Toto Wolff wird sich weiterhin gedulden müssen. Der Österreicher hat noch Supertalent Andrea Kimi Antonelli in der Hinterhand. Der 17-jährige Mercedes-Junior kommt nach Anlaufschwierigkeiten in der Formel 2 immer besser in Fahrt und soll für 2025 der Teamkollege von George Russell werden.
Sollte Wolff entgegen unseren Informationen bereits für 2026 Verstappen verpflichten können, hätte der Teamchef ein Luxus-Problem: Russell oder Antonelli müssten sich nach einem anderen Cockpit umschauen. Den jungen Italiener nach nur einem Jahr Königsklasse wieder vor die Tür zu setzen, wäre ein harter Schlag. Dasselbe gilt für Russell. Der Engländer hat in knapp drei Jahren bei Mercedes seine Klasse unter Beweis gestellt und auch Superstar Lewis Hamilton mehr als nur Paroli geboten.