Lando Norris müsste schon längst ein Grand-Prix-Sieger sein. Der 23-jährige Engländer zählt in Expertenkreisen zu den Weltmeistern von Morgen. Trotzdem stand Norris erst sechs Mal auf dem Podium. Mehr ließen die McLaren der letzten vier Jahre nicht zu. Kurz vor seiner fünften Saison für den britischen Rennstall sieht es nicht danach aus, dass Norris die Bilanz verbessern kann. Wenigstens nicht gleich.
McLaren dämpft von Anfang an die Erwartungen. Der neue Teamchef Andrea Stella gab zu, dass man die Entwicklungsziele verfehlt habe und zu spät auf einen anderen Weg umgeschwenkt ist. Man solle in den ersten Rennen deshalb nicht darauf setzen, dass McLaren nahtlos dort weitermacht, wo man in den letzten Jahren stand. Erst mit den ersten Upgrades ist Besserung zu erwarten.
Lando Norris weiß seit Dezember Bescheid. "Da wurde mir gesagt, dass wir mit unserem neuen Auto nicht die selbst gesteckten Ziel schaffen werden. Die Testfahrten haben dann gezeigt, dass wir mit unseren Prognosen richtig lagen." Trotzdem fügt sich der WM-Siebte des Vorjahres nicht in sein Schicksal. "Die Saison fängt jetzt an und wartet nicht auf uns. Wir müssen die Zeit, bis unser Auto Fortschritte macht, maximal nutzen."
Top 4 am Saisonende
Norris warnt seinen Rennstall aber auch: "Wenn wir ein Top-Team sein wollen, müssen wir besser in die Saison starten. Unser Anspruch können nicht die Plätze 6, 7 oder 8 sein. Die Einschränkungen des neuen Autos sind die gleichen wie die des alten. Immerhin haben wir im Vergleich zum letzten Jahr Lösungen parat, von denen wir wissen, dass sie funktionieren werden."
Norris vertraut den Zahlen, die ihm seine Ingenieure präsentieren. Die Baustelle ist die Aerodynamik. "Das erste Upgrade wird uns einen Schritt vorwärtsbringen. Der Windkanal verspricht mehr Abtrieb und besseren Topspeed." Die angesprochene Ausbaustufe soll aber erst beim GP Aserbaidschan gezündet werden. Norris versucht optimistisch zu bleiben: "Ich glaube, dass wir am Saisonende zu den Top 4 zählen."