Vor der Sommerpause musste Sergio Perez um sein Cockpit für den Rest der Saison zittern. Immer wieder musste er sich den Fragen und der Kritik der Journalisten stellen. Bei einem Treffen der Red-Bull-Teamspitze am Montag nach dem GP Belgien sollte das Thema angeblich besprochen werden. Und da sickerte laut Medienberichten durch, dass Christian Horner die Belegschaft informiert habe, der Mexikaner würde auch nach der Pause im RB20 sitzen.
Fahrer standen nie zur Diskussion
Perez selbst sagte in Zandvoort nun, das habe bei diesem Meeting nie zur Debatte gestanden. "Das war reine Spekulation", gab der 34-Jährige zu Protokoll. "Das Treffen hatte nichts mit den Fahrern zu tun, sondern es ging um die Performance. Ich habe alles zu diesen Spekulationen gesagt. Ich habe einen Vertrag für die nächsten zwei Jahre und bin mit vollem Einsatz dabei."
Beim ersten Rennen nach der Pause stehen jetzt alle Zeichen auf Neuanfang. Perez bekommt einen neuen Renningenieur. Wobei der kein Unbekannter ist. Sein bisheriger Performance-Ingenieur Richard Woods steigt auf und wird in Zandvoort zum ersten Mal am Funk zu hören sein. Der bisherige Renningenieur Hugh Bird wird bald Vater und nimmt sich deshalb bald eine Auszeit, soll aber zu einem späteren Zeitpunkt in dieser Saison wieder zurückkommen. Damit bis dahin alles rund läuft, übergibt er bereits jetzt an den Kollegen.
Renningenieur entscheidend
"Ein Renningenieur ist ein wesentlicher Teil in deiner Arbeit und im Hinblick auf das Ergebnis", erklärt Perez. "Sein Einfluss darauf, wie die Dinge laufen, ist sehr wichtig." Sprich: Nur wenn die Beziehung zwischen Rennfahrer und Ingenieur optimal läuft, spiegelt sich das in einem guten Ergebnis auf der Strecke wider. Und davon braucht Perez nun zur Abwechslung wieder einige.
Manche gehen sogar so weit und sagen, der Renningenieur hat auf eine Art auch die Rolle eines Psychologen eines Rennfahrers. Denn die Zusammenarbeit zwischen den beiden ist so eng. Bei einer Veränderung mitten in der Saison in so einer Rolle stellt sich natürlich die Frage: Ist es gerade das, was Perez helfen kann? Oder bringt so etwas nur noch mehr Unruhe rein?
Upgrades in falsche Richtung
"Wir haben uns zu dritt die letzten drei Tage zusammengesetzt und wissen genau, wo wir stehen und woran wir arbeiten müssen", gibt sich der WM-Siebte zuversichtlich. Er sehe deutlich klarer. "Am Anfang des Jahres war ich ein viel besserer Fahrer als jetzt."
Perez will nicht zu sehr ins Detail gehen, sagt aber: "Einige Upgrades haben uns auf die falsche Fährte geführt. Wir wissen inzwischen, wie das Auto funktioniert. Aber das war in den vergangenen Rennen nicht so klar. Die Frage ist, ob wir das wieder so wie am Anfang hinbekommen. Einige meiner Probleme hatten damit zu tun. Es waren Dinge, die mich mehr getroffen haben und weshalb wir nicht das Maximum aus dem Auto herausholen konnten."