Honda Civic wird 50: 11 Generationen seit 1972

Honda Civic: 11 Generationen seit 1972
Eines der meistverkauften Autos der Welt

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Der Honda Civic hat es in 50 Jahren auf 11 Generationen gebracht. Seit 1972 entstanden Highlights wie der CRX, diverse Type R und die Generation 8.

Honda Civic Sketches 1972 1st generation
Foto: Honda

Honda baut den Kompakten Civic seit 1972 in der 11. Generation. Mit über 27 Millionen Exemplaren ist er eines der meistverkauften Autos der Welt. Logisch, ein Honda Civic hat sich seit 1972 stärker verändert als ein VW Käfer, der ja ebenfalls sehr oft und sehr lange gebaut wurde: Die Produktion begann im Dezember 1945 in Wolfsburg und endete am 10. Juli 2002 in Puebla nach 21,5 Millionen Exemplaren. Zwei Dinge übrigens hat der Civic mit dem Käfer gemeinsam: Seine weltweite Präsenz und die Zuverlässigkeit: Ein Civic läuft, und läuft, und läuft…

Unsere Highlights

Erster Civic ab 1973 in Deutschland

Schon die erste Civic-Generation, die 1973 nach Deutschland kam, lief auch im Verkauf gut: "die erste Civic-Lieferung war innerhalb kurzer Zeit verkauft", schreibt auto motor und sport im ersten Test des japanischen Kleinwagens in Ausgabe 25/1973.

In Japan war der Civic schon seit 1972 auf dem Markt – und zum Auto des Jahres gewählt worden. In Deutschland hatte er es mit dem ähnlich großen Fiat 127 zu tun, auch der 1972 erschienene Renault 5 war ähnlich groß. Mit Frontantrieb, Quermotor und großer Heckklappe (beim Civic 270 Mark Aufpreis) waren die der Kleinen auch ähnlich konzipiert.

Der Honda Civic 1973 im ersten Test

50 Jahre Honda Civic (1972-2022)
Honda
Als Honda den Civic 1973 auf den deutschen Markt brachte, kostete der Dreitürer 7.500 Mark.

Der Civic kostete 7.500 Mark, der R5 war mit 7.125 Mark etwas und er Fiat für 6.950 Mark deutlich günstiger. Dafür war der Civic besser ausgestattet, sogar ein Radio war serienmäßig. Lob gab es für den elastischen Motor, das gut schaltbare Getriebe und die guten Vordersitze. Kritik bekam der Civic für den knappen Knieraum im Fond und das unharmonische Fahrwerk, das kräftige Stöße austeilte und das Heck auskeilen ließ, wenn der Fahrer in schnellen Kurven vom Gas ging.

Tiefer, breiter, schneller: Coupé-Ableger CRX

Zwei Generationen lang gilt ein Civic als typisch japanischer Kleinwagen: preiswert, zuverlässig, ein bisschen öde. Bis 1983 der CRX kommt. Dessen Kundschaft legt wenig Wert auf Serienmäßiges, legt den flachen Zweitürer tiefer, montiert Breitreifen und Auspuffrohre im Ofenrohrformat. Doch das Tuning war nicht nur Show: In 8,9 Sekunden spurtete der CRX auch teureren Autos davon. Dafür genügten bei unter 900 Kilogramm Leergewicht 100 PS aus einem 1,5-Liter-Saugmotor, der bis 7.500/min drehte.

Shuttle, Dreitürer und Hondamatic

Im selben Jahr wie der CRX kam mit dem Civic Shuttle ein früher Minivan auf den Markt: Hohe Scheiben sorgten für viel Platz im Viertürer. Der Shuttle auch mit einem Allradantrieb zu haben: zunächst mit einem zuschaltbaren Allrad, später mit "Real Time 4WD", der sich über zwei Hydraulikpumpen und einen Lamellenkupplung automatisch zuschaltet.

Es gab auch eine Limousine, doch das zentrale Modell war zumindest in Europa der Dreitürer. Den gab es auch mit einem "Hondamatic" genannten Automatikgetriebe – und ab 1985 mit Dreiwege-Katalysator. Auch der 100-PS-Motor aus dem CRX war im Civic zu haben. Vier Generationen lang bleibt der Civic ein flacher Kompakter, Generation fünf bemüht sich mit geteilter Heckklappe um Originalität und Generation sechs baut Honda am Ort des Verkaufs: Für Nordamerika in den USA, für Europa im britischen Swindon.

Baut ihn höher: Civic Nr. 7

Weil Autotester mehreren Generationen Civic immer wieder wenig generöse Platzverhältnisse oder einen unbequem niedrigen Einstieg vorwarfen, baute Honda Civic Nummer sieben höher: Der Kompakte wurde zu einer Art Minivan mit drei oder fünf Türen. Das hinderte ihn jedoch nicht daran, ab September 2001 als R mit 200 PS aus einem Hochdrehzahl-Zweiliter Sport zu treiben. Für den Spurt von null auf 100 km/h genügten weniger als sieben Sekunden.

Spaceshuttle: Generation 8 ab 2005

Mit Generation acht kam 2005 ein besonders cooler Civic auf den Markt, dessen Design zunächst nicht jeder verstand, das aber gut gealtert ist – wie man heute weiß – und praktische Vorzüge bot: Dank des unter die Vordersitze verlegten Tanks und hochklappbarer Rücksitzflächen entstand hinter den Vordersitzen bei Bedarf Platz für die Mitnahme eines kleinen Fahrrads. Der Standardkofferraum bot mit über 400 Litern mehr als das klassenübliche Volumen. Mit dem kräftigen, sparsamen und laufruhigen 2,2-Liter-Direkteinspritzer-Diesel bewies Honda Dieselmotoren-Kompetenz. Auch ein R mit Hochdrehzahl-Saugmotor war wieder am Start, hatte jedoch gegen die Konkurrenz mit Turbomotoren einen schweren Stand.