Nürburgring: Zahl der Verletzten steigt auf 29

Nürburgring Langstrecken-Serie
Zahl der Verletzten steigt auf 29

Nach der Explosion im Fahrerlager der NLS am Nürburgring am Freitag (2.8.) ist die Zahl der Verletzten auf 29 gestiegen. Mittlerweile sind aber alle außer Lebensgefahr. Ersten Erkenntnissen nach explodierte eine Druckluftflasche. Die Ermittlungen dauern aber noch an.

Nürburgring - Rettungshubschrauber - Explosion - NLS  - 2. August 2024
Foto: Baldauf

Hinter Box 27 gab es gegen 18.25 Uhr am Freitagabend (2.8.) einen lauten Knall. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler war eine Druckluftflasche explodiert. Die Teams der Nürburgring Langstrecken-Serie bereiteten sich zu diesem Zeitpunkt bei den so genannten Probe- und Einstellfahrten auf das 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen vor.

Zunächst war man von 22 Verletzten ausgegangen. Eine Person erlitt schwerste Verletzungen, drei weitere schwere Verletzungen. Seit Montagnachmittag (5.8.) steht fest: Alle sind außer Lebensgefahr. Allerdings stieg die Zahl der Verletzten auf 29 an. Das ist etwa mit verzögerten Schockreaktionen zu erklären oder Menschen, die sich noch später bei der Polizei gemeldet haben. Viele der leicht Verletzten erlitten Knalltraumata.

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Ermittlungen dauern weiterhin an

Das Rettungspersonal vor Ort leitete unmittelbar erste Maßnahmen ein und sicherte die Unfallstelle ab. Die verletzten Personen wurden zunächst im Medical Center am Nürburgring versorgt und einzelne anschließend mit mehreren Rettungshubschraubern in nahegelegene Krankenhäuser transportiert. Es waren zudem Notfallseelsorger im Einsatz.

Die Polizei ermittelte am Unglücksort, wie in einer solchen Situation üblich. Auch die Feuerwehr war vor Ort. Ein Sachverständiger soll den Unfallhergang klären. Die Untersuchungen dauern derzeit aber noch an. Druckluftflaschen werden unter anderem für die Druckluft für die Schlagschrauber und die Hebeanlagen der Autos benötigt.

Die Einstellfahrt wurde sofort unterbrochen. Die Fahrerbesprechung, die normalerweise am Freitagabend stattfindet, wurde abgesagt. Die Teams, die in den unmittelbar umliegenden Garagen untergebracht waren, mussten die Boxen vorerst verlassen, konnten sie am Samstag aber wieder beziehen. Lediglich Box 27 und die Nachbarbox 26 blieben mit Absperrgittern gesperrt. Nach Rücksprache mit den Fahrersprechern und der Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring (ILN) fand das Rennen planmäßig statt.

Statement von Smyrlis Racing

"Es ist während des Tests ein bedauerlicher Arbeitsunfall passiert, und wir sind alle zutiefst erschüttert und in Gedanken bei den Betroffenen", sagte VLN-Chef Mike Jäger unmittelbar nach dem Unglück. "Der Vorfall steht jedoch nicht in einem direkten Zusammenhang mit der Veranstaltung, so dass wir zusammen mit unseren Teams beschlossen haben, das Event durchzuführen."

Einige Teams wie Manthey Racing, Schmickler Performance, Renazzo, Jung Motorsport und Smyrlis Racing sind nicht bei dem Rennen gestartet. Manthey sah aus logistischen Gründen von einer Teilnahme ab. Man befand sich in der Nachbarbox 26 zum Zeitpunkt der Explosion.

Smyrlis Racing veröffentlichte auf Instagram ein Statement: "Die Verletzten befinden sich in medizinischer Versorgung, das restliche Team ist geschlossen in unser Headquarter nach Maintal zurückgekehrt. Da im Netz bereits Gerüchte und Falschaussagen kursieren, möchten wir festhalten, dass unser technisches Equipment nicht in den Vorfall involviert gewesen ist."

VLN richtet Spendenkonto ein

Die VLN hat inzwischen ein Spendenkonto eingerichtet, um die Betroffenen des tragischen Zwischenfalls zu unterstützen. "Die Anteilnahme im Fahrerlager war am Freitagabend und Samstag groß und ich wurde von vielen Fahrern, Teamchefs, Partnern und Freunden spontan angesprochen, wie man die betroffenen Personen und Teams unterstützen könne. Aus diesem Grund haben wir uns in enger Absprache mit den Betroffenen entschieden, als VLN ein entsprechendes Spendenkonto einzurichten", sagte VLN-Chef Mike Jäger.

Spenden für die Betroffene können an das folgende Konto geleistet werden:

VLN VV GmbH & Co. KG
Bank: Kreissparkasse Ahrweiler
IBAN: DE61 5775 1310 0000 3001 37
BIC: MALADE51AHR

Jäger weiter: "Was den Gesundheitszustand der Verletzten anbelangt – da können wir nur die Daumen drücken und auf eine gute Genesung hoffen. Die Spenden hingegen werden wir komplett dafür einsetzen, zumindest den monetären Schaden bei allen Betroffenen zu lindern und eventuell anfallende Folgekosten abzufedern. Wir sind am Ring eine große Familie und stehen auch in schweren Zeiten eng zusammen."

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