„Super Racer“ 2020: „Eddy“ Waldhier krönt sich zum Sieger

„Super Racer“ 2020
„Eddy“ Waldhier krönt sich zum Sieger

Neben dem späteren Sieger standen Moritz Löhner, Florian Hasse, Alexandre Vromant, Kevin Siggy sowie der "Super Racer" von 2018, Fabio Grosse, bereit, um sich den finalen Aufgaben zu stellen. Bis zum Bootcamp im Februar ging es vor allem darum, sich im virtuellen Cockpit für die jeweils nächste Runde zu qualifizieren. Zunächst bei den Scoutings in Form von schnellen Simulator-Runden sowie bei den Raceroom Online-Competitions, dann im Bootcamp erneut am Simulator, wo aber zusätzlich sportliche und koordinatorische Fähigkeiten sowie allgemein Einsatz gefordert waren.

Aus ursprünglich mehreren Tausend Bewerbern hatten sich die genannten sechs Kandidaten bis ins Finale gefahren, das auf der ehemaligen DTM-Strecke Salzburgring viel Spannung versprach. Weil am Finaltag der berüchtigte Salzburger Schnürlregen vorherrschte und die meisten Finalisten noch gar keine Erfahrung im realen Rennauto vorweisen konnten – außer natürlich Grosse –, ging es zunächst auf einem mit Pylonen abgesteckten Parcours im Fahrerlager darum, bei einer Art "Autoslalom" den Porsche Cayman GT4 Clubsport kennenzulernen. Hier setzte Grosse beinahe erwartungsgemäß die Bestzeit, wobei sich schon hier zeigte, wie dicht die Finalisten beisammen liegen.

Porsche Cayman 718 GT4 - Lechner Racing - Super Racer 2020
Michael Jurtin

Zuerst nass, dann trocken

Danach ging es auf die ebenfalls noch nasse Rennstrecke, wo Waldhier mit der Bestzeit für eine mittlere Sensation sorgte. Nicht jedoch allein die Zeiten, auch die Fahrtechnik, Fahrzeugkontrolle und der Gesamteindruck im Cockpit wurde von den erfahrenen Lechner-Instruktoren vom Beifahrersitz aus bewertet. Weil Waldhier und Grosse hier das beste Gesamtpaket ablieferten, traten sie zum finalen Shootout gegeneinander an.

Die große Herausforderung bestand darin, auf der nun abgetrockneten Piste mit einem Satz frischer Michelin-Slicks so schnell wie möglich den Kurs zu umrunden. Für Waldhier, der nach seiner ersten Fahrt im Rennwagen nun auch die erste Fahrt mit profillosen Rennreifen absolvierte, eine große Hürde, die er jedoch ebenfalls nahm.

Mit einer Zeit, die nur knapp über der Pole-Zeit (!) von 2019 lag, sorgte er für viele verwunderte Blicke. Grosse war zwar praktisch gleich schnell, doch vor dem Hintergrund der größeren Erfahrung fiel die Entscheidung der fünfköpfigen Jury – Robert und Walter Lechner Jr. sowie drei Instruktoren – letztlich zugunsten Waldhiers aus.

"Der Tag war lang und wir hatten schwierige Bedingungen. Ich glaube, ich muss erst nochmal zwei Nächte drüber schlafen, um zu realisieren, dass ich die Saison in der Porsche Sprint Challenge fahren darf", sagte der glückliche Sieger. "Es ist eine riesengroße Ehre für mich. Ich habe beim Finale gesehen, wie professionell es bei Lechner Racing zugeht."

Das renommierte Rennteam, das gemeinsam mit der Motor Presse Stuttgart, der Upgraded Automotive Group sowie Raceroom den insgesamt vierten "Super Racer" gesucht und nun gefunden hat, weiß mit der jahrzehntelangen Erfahrung der Lechner Racing School um die Qualitäten seines Neuzugangs: "Wir freuen uns, dass Eddy unser Super Racer ist und wir sehen in ihm riesiges Potenzial", stellt Robert Lechner fest. "Er hat sich nicht nur durchs Bootcamp gekämpft, sondern ist meiner Meinung nach auch im Auto ein Naturtalent."

Der nächste Schritt für Waldhier ist am 29. Juni ein Lehrgang zur Erlangung der Internationalen D-Rennlizenz. Am Wochenende des 24./25. Juli startet dann die Saison am Slovakiaring.