Der japanische Autobauer Toyota will über seine australische Dependance ab 2026 die australische Supercars Championship aufmischen. Entsprechende Pläne wurden jetzt im Vorfeld des legendären Bathurst 1000-Rennens verkündet. Gefahren werden soll mit mindestens vier Supra -Modellen, die die Japaner in Zusammenarbeit mit dem Walkinshaw Andretti United-Rennteam (WAU) aufbauen und einsetzen will. WAU blickt auf sieben Siege beim Bathurst 1000 sowie sechs Fahrermeisterschaften und 191 Siegen in Supercars-Meisterschaftsrennen zurück. Für die Zusammenarbeit mit Toyota beendet WAU sein Supercars-Engagenment für Ford. Als Fahrer sind bereits Chaz Mostert und Ryan Wood gesetzt.
Mit der jetzt gefällten Entscheidung gehe ein seit über 20 Jahren gehegter Traum in Erfüllung, erklärte Sean Hanley, Vice President Sales, Marketing und Franchise Operations bei Toyota Australia. Endlich habe man das richtige Basismodell im Portfolio sowie den richtigen Partner an seiner Seite. Der Aufstieg zu den Supercars ist auch die logische Ergänzung zum seit neun Jahren in Australien ausgetragenen Markenpokal, bei dem aktuell mit Toyota GR86-Modellen gefahren wird. So ergibt sich ein kontinuierlicher Karriereweg für junge Fahrer, zudem gewinnt Toyota noch mehr an Aufmerksamkeit.
Und Toyota will bei den Supercars nicht nur mitfahren, die Japaner haben ganz klar Siege und sogar den Meistertitel im Auge. Entsprechend haben sich die Japaner für fünf Jahre an der Teilnahme der Supercars-Meisterschaft verpflichtet. Derzeit wird die Rennserie von Ford Mustangs und Chevrolet Camaros dominiert.
V8 statt R6
Um konkurrenzfähig zu sein, muss der Toyota Supra technisch extrem umgekrempelt werden. Im Serienmodell arbeiten Vier- und Sechszylindermotoren von BMW. Für den Supercars-Einsatz wird umgerüstet auf einen Fünfliter-V8. Das Reglement lässt zwar auch andere Motoren zu, seit Jahrzehnten werden von allen Teilnehmern aber ausschließlich V8-Motoren verwendet.
Der Vollaluminium-Achtzylinder stammt in den Grundzügen aus dem Lexus LC500 und kam schon im Toyota Hilux zum Einsatz, der 2019 damit die Dakar-Rallye gewinnen konnte. Im Lexus RC F GT3-Rennwagen wird eine auf 5,4 Liter Hubraum aufgebohrte Version eingesetzt.
Toyota Australia hat bereits mit den ersten Designarbeiten am GR Supra-Rennwagen durch sein eigenes Designteam begonnen, wobei das Designteam CAD- und VR-Technologie verwendet, um ein maßstabsgetreues Tonmodell herzustellen. Weitere Einzelheiten zum Rennwagen werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben. Toyota unterstreicht, dass die Teilnahme an der Supercars-Meisterschaft auch wertvolles Wissen für die Weiterentwicklung seiner GR-Straßenfahrzeuge liefern wird. Optimisten könnten in diese Aussage eine Serien-Supra mit V8-Motor hineininterpretieren. Andererseits fällt der Supercars-Einstieg 2026 zeitlich ziemlich genau mit dem kolportierten Ende der Produktion des Serien-Supra zusammen.