Aston Martin Valour: Sportler in Endzeit-Spezifikation

Aston Martin Valour
Sportler in Endzeit-Spezifikation

Aston Martin feiert 110. Geburtstag und legt dazu die Exklusiv-Edition Valour auf. Das Sondermodell kombiniert einen V12-Frontmotor mit Handschaltung.

Aston Martin Valour
Foto: Aston Martin

Zwölfzylindermotoren sterben auf breiter Front aus, Handschaltungen ebenfalls. In Kombination sind beide schon lange nicht mehr zu haben. Genau hier setzt Aston Martin mit dem neuen Sondermodell Valour an, das die Briten zum 110. Markengeburtstag auflegen.

V12 und Handschaltung

Für den auf 110 Exemplare limitierte Valour reklamieren die Briten, dass er der einzige V12-Sportwagen mit Frontmotorkonzept ist, der mit einer Handschaltung angeboten wird. Eine einzigartige Offerte für Antriebsstrang-Connaisseure und eine Superlative für Frontmotorsportwagen. Dafür, dass der Valour auch optisch so richtig einzigartig rüberkommt, sorgen jede Menge Styling-Zitate von den Vantage -Modellen aus den 1970er/1980er-Jahren. Auch der legendäre Le Mans-Rennwagen "Muncher" hat auf den Valour abgefärbt.

Unsere Highlights

Wenden wir uns dem Antriebsstrang zu, den Aston Martin Endzeit-Spezifikation nennt. Der eigentlich bereits aussortierte 5,2-Liter-V12-Biturbo mit 715 PS und 753 Nm wird im Valour mit einem maßgeschneiderten Sechsgang-Getriebe verheiratet, bei dem der Fahrer die Gänge noch selbst einlegen darf. Ein mechanisches Sperrdifferenzial verstärkt das Gefühl einer direkten, analogen Verbindung zwischen Auto und Fahrer. Im Hintergrund wirken aber weiter elektronische Traktions- und Stabilitätskontrollsysteme. Weitere Unterstützung liefern die speziell für den Valour abgestimmten Fahrprogramme Sport, Sport+ und Track. Den passenden Sound liefert eine Edelstahl-Sportabgasanlage.

Maßgeschneidert für den Valour wurde auch das Fahrwerk. Spur, Sturz, Nachlauf, Federn, Dämpfer, Stabis, Lenkung – überall wurde nachjustiert, um ein extrem sportlich abgestimmtes Straßen-Set-Up zu gewährleisten. Für mehr Steifigkeit sorgen zusätzliche Karosserieverstärkungen in Form von neuen Blechen sowie Querverstrebungen im Hinterbau.

Ein hohes Verzögerungsniveau garantiert die serienmäßige Carbon-Keramik-Bremse mit 410er-Scheiben und Sechskolben-Sätteln vorn sowie 360er-Discs und Vierkolbensätteln hinten. Die sitzt hinter 21 Zoll großen Schmiederädern, die mit extrem haftfreudigen Michelin Pilot Sport S 5-Reifen in Aston Martin-Spezifikation in den Dimensionen 275/35 vorn und 325/30 hinten bezogen sind.

Carbon-Karosse im Retro-Look

Über das leckere Technik-Paket packt Aston Martin eine komplett aus Kohlefaserlaminat geformte Karosserie, die die zeitgenössische Designsprache von Aston Martin mit sofort erkennbaren Elementen des legendären V8 Vantage aus den 1970er-Jahren verbindet. Die vordere Haube entlüftet über eine große U-Öffnung und zwei NACA-Kanäle den Motorraum. Der Kühlergrill besitzt ein Mittelteil, das durch Aluminiumlamellen definiert wird, während große Kohlefasereinlässe auf beiden Seiten den Motor und die Bremsen mit kühler Luft versorgen. Sie rahmen auch die klassisch inspirierten runden LED-Scheinwerfer ein, die unter einem augenbrauenartigen Kühlergrill sitzen. Zum Aerodynamikkonzept gehören ein Frontsplitter, durchströmte Kotflügel, eine Heckscheibenabdeckung mit wirbelerzeugenden Exoblades, ein nach oben geschwungenes Kamm-Heck sowie ein neuer Diffusor, der die zu einem Dreierpaket gebündelten Auspuffendrohre einbindet. Aston Martin setzt zudem auf eine dramatische Rücklichtgrafik mit Gruppen von LED-Lichtlamellen (sechs auf jeder Seite), die an den Valkyrie erinnern. Eine aus dem Vollen gefräste Alu-Querspange trennt die Rückansicht horizontal.

Cockpit zelebriert Handschaltung

Retro-Ansätze auch im Innenraum, der als reiner Zweisitzer ausgelegt ist. Im Mittelpunkt steht dabei der aus Walnussholz gearbeitete Schalthebelknauf mit seinem freiliegenden Schaltmechanismus. Flankierend kommen Aluminium, Titan und Kohlefaser zum Einsatz. Aus dem Hightech-Laminat gefertigt werden unter anderem die Türverkleidungen, die Armaturentafel sowie die Sitzschalen. Deren Sitzflächen werden mit traditionellem Woll-Tweed bespannt. Letztendlich handelt es sich hier aber nur um Inspirationen durch Aston Martin.

Jeder, der einen Valour kauft, kann sich hier natürlich ganz individuell einrichten. Die Abteilung Q für Sonderausstattung steht hierfür bereit. Gleiches gilt für die Außenlackierung. Neben 21 Farben stehen auch zahllose Streifen- oder Grafik-Designs zur Individualisierung bereit.

Ausgeliefert werden sollen die ersten Valour-Modelle im dritten Quartal 2023. Zu Preisen machen die Briten keine Angaben. Klar ist aber bereits jetzt, dass der Valour ein absolutes Sammlerstück werden wird.

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Fazit

Bevor Aston Martin in die Phase der Elektrifizierung eintritt, hauen sie mit dem Valour nochmal ein archaisches Modell raus, das ganz den alten Verbrenner-Werten frönt. Das Sondermodell setzt auf eine Kombination aus V12 und Handschaltung und packt die Technik unter ein Carbon-Kleid wie aus den 1970ern. Nur 110 Exemplare werden gebaut. Die dürften alle in den Garagen von Sammlern verschwinden. Aber vielleicht führt der ein oder andere die Fahrmaschine auch wirklich mal aus, denn dazu ist sie ja eigentlich gebaut.