BMW 5er & i5 Langversion: Mehr Radstand & Kino-Screen für China

BMW 5er und i5 Langversion
Für China nur mit langem Radstand

BMW stellt für den chinesischen Markt die Langversionen des neuen 5ers und i5 vor. Die präsentiert neben dem längeren Radstand einige Gimmicks, auf die der Standard-5er verzichten muss.

BMW i5 eDrive35L Langversion China
Foto: BMW Group

Für BMW ist es zur Tradition geworden, einen speziell für den chinesischen Markt entwickelten 5er aufzulegen. Bereits seit vier Generationen leisten sich die Münchner den Luxus, zusammen mit Joint-Venture-Partner Brilliance in der Volksrepublik eine Langversion ihrer Limousine der oberen Mittelklasse anzubieten. Eine Neuerung beim hierzulande bereits im Frühjahr 2023 vorgestellten Standardmodell mit dem Werkscode G60 (siehe Video): Der lange 5er erhält mit dem i5 auch in China erstmals einen Elektro-Ableger. Zudem bietet er im Innenraum Details, auf die der kleine, in China gar nicht angebotene Bruder verzichten muss.

Unsere Highlights

Beim Design fallen wie bei den drei Vorgänger-Generationen nur wenige Unterschiede zwischen dem kurzen und dem langen 5er auf. Auf den bisher nur von der i5-Langversion veröffentlichten Bildern lassen sich frontseitig keine relevanten Änderungen ausmachen. Den weit nach vorn gezogenen Doppelnierengrill mit Lichtkontur kennen wir vom Rest-der-Welt-i5. Zusammen mit den Scheinwerfern, der Bodenbeleuchtung im Eingangsbereich und der Interieurbeleuchtung inszeniert sie beim chinesischen Vertreter allerdings ein spezielles fünfstufiges Lichtszenario zur Begrüßung und zum Abschied.

Längenwachstum harmonisch proportioniert

In der Seitenansicht sind die Design-Änderungen naturgemäß am auffälligsten. Die deutlich größeren Fondtüren haben die Designer harmonisch in die Linienführung integriert, die Dachlinie fließt sanfter in die Heckpartie hinein. Auch das Design-Element, das den Chromrand der Seitenfenster aufgreift und als optische Verbindung zwischen Hofmeisterknick und C-Säule dient, ist sichtbar gewachsen. Es trägt das beleuchtete chinesische Schriftzeichen für die Ziffer "5" im Zentrum. Beim Verbrenner-5er ist es weiß illuminiert, beim i5 blau; hier pulsiert es zudem beim Laden der Antriebsbatterie. In der Heckansicht fallen die dezenten Chromleisten auf, welche die Leuchten horizontal teilen. Hinzu kommen marktspezifische Außenlackierungen und goldfarbene Design-Akzente für das Exterieur.

Doch bei der chinesischen Langversion des 5er und i5 kommt es auf die inneren Werte an. Wohl eines der größten Verkaufsargumente dürfte der 31,3 Zoll große "BMW Theatre Screen" im Fond sein, der sonst nur für den 7er verfügbar ist. Das Panorama-Display bietet 8K-Auflösung sowie 5G-Konnektivität und soll die Business-Limousine zum Privatkino auf Rädern machen – speziell in Verbindung mit dem Diamond-Surround-Soundsystem aus dem Hause Bowers & Wilkins. Die serienmäßige Vier-Zonen-Klimaautomatik steigert obendrein den Komfort an Bord.

Elf Zentimeter länger

Zudem herrscht hier dank eigens entwickelter Sitze und natürlich mehr Platz noch mehr Komfort als im kurzen 5er und i5. Die China-Version bietet einen um elf Zentimeter verlängerten Radstand (3.105 statt 2.995 Millimeter), womit die Gesamtlänge auf 5,17 Meter wächst. Zum Vergleich: Der Vorgänger mit dem Werks-Code G30 wurde für den chinesischen Markt um 13 Zentimeter gestreckt.

Innen gehen der lange 5er und i5 auch optisch auf Distanz zu den im Rest der Welt verkauften Modellversionen. Mit Glasapplikationen für ausgewählte Bedienelemente, einem beifahrerseitig ins Armaturenbrett integrierten Einleger aus Titanbronze, Sitzoberflächen mit spezieller Steppung und in die Kopfstützen eingeprägtem Modellsignet wird das Interieur an den Geschmack der chinesischen Kundinnen und Kunden adaptiert. Gleiches gilt für die marktspezifischen digitalen Services, die wie beim Standardmodell über das Widescreen-Display im Curved-Design und das iDrive-Infotainment mit Quick-Select-Funktionen abgerufen werden können. Das Assistenzpaket erweitert BMW um Systeme für teilautomatisiertes Fahren und Parken, die speziell auf die Gegebenheiten in China ausgerichtet sein sollen. Darunter befindet sich ein aktiver Spurwechselassistent mit Blick-Bestätigung.

Je zwei Benzin- und E-Versionen

Das Motorenportfolio sieht beim China-5er ebenfalls anders aus als bei uns. Beispiel Verbrenner: Während es in Deutschland aktuell nur einen Benziner (520i) mit 208 PS gibt, bietet BMW die Langversion mit einem Otto-Doppel an, das jeweils einen Vierzylinder-Turbo mit 48-Volt-Mildhybrid-Technologie kombiniert. Der 525Li kommt auf 190 PS, der 530Li erreicht 258 PS. Vorerst ebenfalls China-exklusiv bleibt das elektrische Basismodell BMW i5 eDrive35L mit 286 PS starkem Antrieb. Das bis zu 601 PS leistende Elektro-Topmodell i5 M60 xDrive ist dagegen auch auf anderen Märkten verfügbar, hier nur eben mit kurzem Radstand.

Das Gemeinschaftsunternehmen BMW Brilliance Automotive Ltd. fertigt den langen 5er und i5 in seinem Werk namens Dadong, das in der westchinesischen Stadt Shenyang liegt. Er wird in zwei Modellvarianten angeboten. Mit M-Sportpaket verfügt der China-5er über spezifische vordere Lufteinlässe und Seitenschweller, eine eigenständige Heckschürze sowie 19 Zoll große M-Leichtmetallräder. In der Luxury Line bringt die Limousine ebenso große Leichtmetallräder in Bi-Color-Ausführung und aus dem Edelholz Esche graublau gefertigte Interieurleisten mit silberfarbener Akzentleiste mit. Die Preise starten bei 439.900 Yuan (aktuell umgerechnet gut 57.000 Euro) für den 525Li und den i5 eDrive35L. Der 530Li kostet mindestens 485.900 Yuan (knapp 63.000 Euro), während das Topmodell i5 M60 in China ab 639.900 Yuan (fast 83.000 Euro) erhältlich ist.