Aktuell baut Ford den Fiesta der achten Generation in Köln-Niehl. Für das Facelift fokussierte sich das Designteam vor allem auf die Front des Fiesta. Dort sind die Änderungen am auffälligsten. Die technische Weiterentwicklung des Kleinwagens umfasst in erster Linie neue Sicherheitssysteme und die Verbesserung der Leuchtmittel. Anfang des Jahres 2022 ist das Facelift für Kunden in Deutschland erhältlich.
Die Ausstattungslinien
Der aktuelle Fiesta wird seit 2017 gebaut, das Facelift lässt die Plattform unberührt. Damit bleiben auch die Maße und das Kofferraumvolumen des Autos gleich. Heißt: Der Fiesta bleibt auch als Drei- oder Fünftürer verfügbar. Als Basis-Versionen sind weiterhin der Fiesta Trend sowie der Fiesta Cool & Connect erhältlich. Der Trend bildet den Einstieg bei den Ausstattungslinien des Fiesta. Mit einem Startpreis von 14.600 Euro ist er am günstigsten. Highlights sind bei dieser Version eine manuelle Klimaanlage oder die Stoffpolsterung in Anthrazit. Etwas mehr Komfort und Ausstattung bietet der Fiesta Cool & Connect ab 16.550 Euro. Das Entertainmentsystem SYNC3 Light ist im Gegensatz zum Fiesta Trend vorhanden. Ebenfalls bietet die verbesserte Ausstattung die Sprachsteuerung über das Telefon an. Den Fiesta Titanium liefert Ford mit Leichtmetallrädern aus. Park-Pilot oder Klimaautomatik heben die komfortable Ausführung hervor. Mindestens 19.200 Euro kostet der Titanium. Der Fiesta Active ist ein Crossover und durch seine Höhe auffälliger als die anderen Versionen. Um 19 Millimeter hebt Ford die Bodenfreiheit an und verlangt für den Fiesta 21.150 Euro. Ebenfalls diese Summe bildet den Startpreis der ST-Line des Fiesta. Sie ist die sportlichere Version des Kleinwagens. Ein sportlich abgestimmtes Fahrwerk und ein anderes Body-Kit lassen den Ford dynamischer wirken. Die Leistungsspitze stellt der Fiesta ST dar, der sich von seinen Brüdern deutlich abhebt. Das ST-Fahrwerk stellt die Sportlichkeit des Kleinwagens unter Beweis. ST-Optik im und außerhalb des Autos lassen keinen Zweifel an der Besonderheit des Fiesta aufkommen. Mindestens 27.750 Euro kostet der teuerste Fiesta.
Die Top-Variante Fiesta Vignale verschwindet aus dem Angebot. Dafür kann der Kunde mit Einführung des Facelifts für 2022 zu den Ausstattungslinien ST-Line, Titanium und Active die Pakete "X" und "Vignale" bestellen. Das X-Paket kostet 1.400 Euro Aufpreis und beinhaltet unter anderem eine Rückfahrkamera, Ambientebeleuchtung oder verdunkelte Seitenscheiben im Fond und eine dunkel getönte Heckscheibe. Wem das nicht ausreicht kann für weitere 1.400 Euro Aufpreis das Vignale-Upgrade bestellen. Hier bekommt der Kunde die Premium-Polsterung für die Sitze oder Einstiegszierleisten.
Verändertes Design
Am auffälligsten sind die Veränderungen an der Front des Kleinwagens. Die Nebelscheinwerfer des Fiesta wandern vom unteren Kotflügel nach oben und finden ihren Platz bei den Frontscheinwerfern. Den gewonnenen Raum füllen die Designer je nach Ausstattungsvariante mit unterschiedlich gestalteten Platzhaltern. Die neu entworfene Motorhaube ist etwas höher als vorher und bietet einem größeren Kühlergrill Platz. Dort platziert Ford bei dem Facelift sein Markenlogo, das vorher oberhalb zu finden war. Am Kühlergrill lässt sich künftig die Ausstattungsvariante ablesen. Der Ford Fiesta Trend besitzt horizontale Streben mit einer Einfassung aus hochglänzendem Chrom und seitlichen Lüftungsschlitzen. In der Version Titanium verchromt Ford zusätzlich die Querstreben. Die ST-Line wirkt ganz ihrer DNA nach sportlicher, weil der Kühlergrill weiter nach unten gezogen ist und einen hochglänzenden Wabeneinsatz als Form der Lufteinlässe hat. Die Crossover-Variante Active komplettiert die Fiesta-Familie mit ihren vertikalen Kühlergrill-Zierleisten und kraftvolleren Lufteinlässen an der Seite.
Die Frontscheinwerfer sind deutlich schlanker und eckiger. Das lässt den Fiesta dynamischer erscheinen. Erstmalig setzt Ford beim Fiesta serienmäßig LED-Scheinwerfer ein. Als Option gibt es die adaptiven LED-Matrix-Scheinwerfer, die blendfreies Fernlicht ermöglichen und die den Lichtkegel flexibel der Verkehrssituation anpassen. Am Heck des Autos sind die Veränderungen minimal. Die Rückleuchten des Fords erhalten neue Einfassungen in Schwarz. Als Schriftzug verbleibt bei allen Ausstattungsvarianten nur der Begriff "Fiesta" und der Hinweis auf einen Hybrid, falls vorhanden. Lediglich beim sportlichen Fiesta ST verschwinden diese Schriftzüge und es prangt in roten Lettern "ST" auf dem Ford.
Für das Facelift gibt es sieben neu gestaltete Leichtmetallräder. Highlight sind die 18 Zoll großen Felgen beim Fiesta ST, die der Kunde auf Wunsch bestellen kann. Ab Werk haben sie einen Durchmesser von 17 Zoll. Bei den Farben erweitern Boundless Blue Metallic und Beautiful Berry Red Metallic das Portfolio. Für den Fiesta ST gibt es die Farbvariante Mean Green Metallic.
Innenraum und Sicherheit
Im Innenraum sind die Veränderungen ebenfalls moderat, dazu gehören zum Beispiel Sitznähte in Wagenfarbe. Für den Kompaktsportler Fiesta ST fertigt Ford zukünftig die Sitze selbst. Zuvor war Recaro dafür verantwortlich. Das Display wächst auf 12,3 Zoll und soll die Bedienung erleichtern. Ford verbaut erstmals im Fiesta den lokalen Gefahrenwarner (Local Hazard Information) und die Falschfahrer-Warnfunktion (Wrong Way Alert). Zuvor gab es diese Assistenzsysteme nicht im Kleinwagen. Die Falschfahrer-Warnfunktion gleicht die Frontscheiben-Kamera mit dem Navigationssystem ab und erkennt dadurch, ob der Fahrer kurz davor ist, falsch auf die Autobahn abzubiegen. Licht- und Tonsignale warnen vor der drohenden Gefahr.
Als weitere Hilfe neben den gängigen Sicherheitssystemen wie Toter-Winkel-Assistent oder Fahrspur-Assistent dienen zusätzliche Fahrmodi. Der Fiesta Active mit seiner größeren Bodenfreiheit bekommt zu den bereits vorhandenen Programmen "Eco", "Normal" und "Sport" die Modi "Rutschig" und "Trail" hinzu. Das System passt dabei das Ansprechverhalten des Gaspedals und die Sensibilität des ESP an. Der Querverkehrswarner Cross-Traffic Alert mit aktivem Bremseingriff und der Pre-Collision-Assist ebenfalls mit aktivem Bremseingriff runden die Sicherheitssysteme beim Fiesta ab. Der optionale Park-Assistent übernimmt die Lenkung, während der Fahrer weiterhin Gas, Bremse und Schaltung bedient. Das Kommunikations- und Entertainmentsystem SYNC3 ist optional im Fiesta. Mit einfachen Sprachbefehlen lassen sich verbundene Smartphones steuern. Per Apple CarPlay und Android Auto lassen sich die Mobiltelefone mit SYNC3 verbinden. Der Bildschirm ist acht Zoll groß und reagiert auf Gesten und Berührung. Die optionale Rückfahrkamera ist bei Bedarf auf dem Display abgebildet.
Motoren
Auf Seite der Motoren ändert Ford nichts. Den Einliter-Dreizylinder mit EcoBoost gibt es weiterhin in drei verschiedenen Leistungsklassen. Zu Wahl stehen Motorisierung mit 100 PS, 125 PS oder 155 PS. Die Motoren mit 125 PS bzw. 155 PS sind als Mildhybrid mit 48-Volt-Technologie erhältlich. Die Hybrid-Version mit 125 PS kann auf Wunsch mit einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe bestellt werden. Basis-Aggregat bleibt weiter der 1,1 Liter große Dreizylinder mit 75 PS, der als einziger über ein 5-Gang-Schaltgebtriebe verfügt, während die anderen Motorvarianten mindestens mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe kombiniert sind. Die serienmäßige Start-Stopp-Automatik greift ab einer Geschwindigkeit von weniger als 12 km/h. An der Spitze der Leistungsskala steht wie gehabt der Fiesta ST. Der hat einen 200 PS starken 1,5 Liter große EcoBoost-Motor unter der Haube, dessen maximales Drehmoment um 10 Prozent auf 320 Newtonmeter wächst. Dieselmotoren gibt es für den Ford Fiesta seit 2020 nicht mehr zu bestellen. Und auch die restlichen Verbrenner haben nur noch eine begrenzte Lebensdauer. Ab 2024 will Ford nur noch elektrische Fiestas anbieten.
Fazit
Für jeden was dabei – Ford deckt mit dem Facelift des Fiesta weiter ein breites Spektrum ab, vom sparsamen Stadtflitzer über den Kompaktsportler für den markanten Auftritt bis zum robusten crossover Active. Die veränderte Front und zusätzlichen Assistenzsysteme halten den Fiesta frisch, bis 2024 die vollelektrische Ablösung kommt.