Der Hyundai Grandeur ist aus der europäischen Automobillandschaft schon lange verschwunden. Auf dem Heimatmarkt Korea sowie auf zahlreichen anderen Märkten, wo das Modell auch unter dem Namen Azera angeboten wird, ist der Grandeur eine feste Größe. Auf Märkten, wo die Koreaner mit Genesis vertreten sind, spielt der Grandeur allerdings keine Rolle mehr.
Design wird kantiger
Die sechste Generation wurde 2016 in Dienst gestellt, zum Modelljahr 2023 durfte die Ende 2022 neu vorgestellte siebte Modellgeneration übernehmen. Geprägt wird diese vor allem durch ein komplett neues Design. Die senkrecht im Fahrtwind stehende Front erinnert mit ihren viereckigen LED-Hauptscheinwerfern, dem breiten vergitterten Kühlergrill und dem darüber liegenden Tagfahrlichtstreifen ganz klar an den Kleintransporter Hyundai Staria. Für eine gestreckte Linie sorgen neben einem verlängerten Radstand auch die lang abfallende Dachlinie mit einem markant in die C-Säule integrierten dritten Seitenfenster. Die Türgriffe wurden versenkt.
Am Heck mündet eine seitlich ansteigende Sicke auf dem Kofferraumdeckel in einen Spoilerbürzel. Die extrem flachen Rückleuchten verbindet ein über die gesamte Heckbreite reichendes Lichtband, das das Design des Tagfahrlichts an der Front wieder aufnimmt. Die Auspuffendrohre trägt der Grandeur im Verborgenen.
Bildschirme, Holz und Leder
Der Grandeur gehört dem Format nach zwar in die Obere Mittelklasse, macht im Interieur aber ganz klar auf Oberklasse. Displays dominieren die Cockpit-Landschaft. Zwei davon vereint unter einer Glasfläche das Kombiinstrument vor dem Fahrer mit dem Infotainmentbildschirm in der Mitte der Armaturentafel. Richtung Beifahrer läuft die Displaylandschaft in einer gläsernen Zierelement aus. Unterhalb einer Bedienleiste mit echten Tasten und Drehreglern sitzt vorn in der Mittelkonsole ein weiterer Touchscreen für die Bedienung von Heizung, Lüftung, Sitzen und Klima. Davor und darunter können Smartphones andocken und induktiv auftanken. Um die Mittelkonsole sauber zu halten und zusätzlichen Stauraum unter der Mittelarmlehne zu schaffen, wandert der Getriebewählhebel hinter das Lenkrad. Für ein Wohlfühlambiente sorgen Oberflächen aus Leder und Echtholz, die von der einstellbaren Ambientebeleuchtung in unzählige Farben getaucht werden können.
Modellpflege 2024
Zum Modelljahr 2025 frischt Hyundai den Grandeur in Nuancen auf. Der Spurhalteassistent wurde im Funktionsumfang aufgewertet und der Serienausstattung zugeschlagen. Ebenfalls Serie sind nun eine Feuerlöschanlage, die over-the-air aktualisierbare Klimaanlage, ein Lenkrad mit Sensor-Oberfläche, eine zusätzliche Beleuchtung am Kofferraumdeckel sowie an den hinteren Sicherheitsgurten. Am Getriebesteuerhebel wurde die Rückwärtsgang-Taste neu ausgelegt. Zudem wurde ein Vibrationsalarm integriert. In der Calligraphy-Top-Ausstattung ergänzen ein Head-up-Display und Nappa-Lederoberflächen den Umfang. Ebenfalls neu ist das Black Exterior Package, das neben schwarzen 20-Zoll-Leichtmetallfelgen auch abgedunkelte Karosserieanbauteile mitbringt und nur mit der Calligraphy-Ausstattung kombiniert werden kann. Optional lassen sich diese auch in strahlendem Weiß ordern.
Die Motoren
Das unveränderte Antriebsportfolio des Grandeur startet mit einem 1,6-Liter-Turbobenziner. Darüber rangiert ein 2,5 Liter großer Saugbenziner. Top-Motor ist ein 3,5-Liter-V6, der wahlweise auf Benzin oder Gas (LPG) ausgelegt ist. Angetrieben werden in der Regel nur die Vorderräder. Nur der Top-Motor lässt sich auch mit Allradantrieb kombinieren.
Fazit
Hyundai hat 2022 für den Heimatmarkt den Grandeur neu aufgelegt. Das Design wurde deutlich kantiger, mehr Radstand soll mehr Platz im Innenraum bieten. Märkte, die Hyundai mit Genesis bedient, werden nicht in den Genuss des Grandeur kommen. Zum Modelljahr 2025 gibt es für den Grandeur eine kleine Modellpflege.