Als Jeep im vergangenen Jahr den Avenger vorstellte, sollte nahezu jeder Markt in Europa ausschließlich mit der elektrisch angetriebenen Version beliefert werden. Eine Ausnahme sollten damals Italien und Spanien machen, wo der Ausbau der Lade-Infrastruktur noch stark zu wünschen übrig lässt.
Freie Händler als Konkurrenz
Es kam natürlich, was kommen musste: Freie Händler boten den Benziner-Avenger auf den Märkten an, die nur das E-Modell bekommen sollten. Denn eine Homologierung gilt EU-weit und so ist es völlig problemfrei möglich, ein in Italien gekauftes Neufahrzeug auch in Deutschland anzumelden. Also hat sich Stellantis entschlossen, das Geschäft unter anderem in Deutschland selbst zu machen, nahm den Benziner im Sommer 2023 ins offizielle Programm auf. Ende November folgte als drittes Mitglied der Avenger E-Hybrid, alle Infos hierzu weiter unten.
Jeep Avenger | 1.2l GSE T3 |
Antrieb | Front |
Hubraum | 1.199 ccm |
Leistung | 74 kW / 100 PS |
Drehmoment | 205 Nm @ 1.750 u/min |
Leergewicht | 1.182 kg |
Anhängelast ungebr./gebr. | 620/1.200 kg |
Verbrauch kombiniert | 5,6l / 100 km |
CO2 Emisionen | 126 g/km |
Beschleunigung 0-100 km/h | 10,6 s |
vmax | 184 km/h |
Preis (Stand 11/23) | ab 25.000 € |
Die Verbrenner-Variante des kompakten Jeep bietet die Marke in der bereits rechts vollständig ausgestatteten Altitude-Version zu einem Basispreis von 27.000 Euro in Deutschland an. Seit Ende 2023 gibt es noch eine leicht abgespeckte Longtitude-Variante für 25.000 Euro mit ins Angebot. Zum Vergleich liegt der Basispreis für den Avenger Elektro bei 37.000 Euro und in der Altitude-Ausstattung bei 42.000 Euro. Neben dem Preis gibt es noch ein weiteres Argument für den Avenger Benziner, die Anhängelast. Während der Elektro-Jeep keine Anhänger bewegen darf, kann der Benziner zumindest leichtere Anhängsel an den Haken nehmen: 650 Kilo ungebremst und 1,2 Tonnen gebremst stehen hier im Datenblatt.
Der Avenger 1.2 GSE leistet 100 PS und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 184 km/h (Stromer: 150 km/h). Den Normverbrauch gibt Jeep mit 5,6 Liter Benzin an. Bis auf die fehlenden E-Embleme und das Auspuff-Endrohr in der Heckschürze sind die Benziner- und Elektro-Avenger optisch identisch. Weiteres Unterscheidungsmerkmal im Innenraum ist die Schaltung: Der Avenger 1.2 GSE hat ein Sechsgang-Handschaltgetriebe, der E-Avenger nur einen Fahrmodus-Schalter für das Eingang-Getriebe.
Jeep Avenger als "echter" Hybrid
Nachdem Jeep im Sommer in Deutschland den Benziner-Avenger als Ergänzung des Elektro-Modells ins Programm genommen hatte, folgt zum Jahresende eine dritte Antriebsvariante, der E-Hybrid. Dabei handelt es sich um einen "echten" Hybrid mit teilelektrischem Antrieb, keinen Mildhybrid. Der Avenger E-Hybrid ist mit demselben 1,2-Liter-Dreizylinder bestückt wie der Benziner, bekommt aber zusätzlich ein automatisches Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe mit einem integrierten Elektromotor.
Der Elektromotor im Getriebe leistet maximal 21 kW (29 PS), die im Jeep Avenger E-Hybrid verbaute Lithium-Ionen-Batterie wird während der Fahrt aufgeladen. Die E-Maschine kann den Avenger rein elektrisch antreiben; dieser Modus wird bei unter 30 km/h aktiviert und soll bis zu einen Kilometer Strecke am Stück mit E-Antrieb ermöglichen. Vornehmlich ist der Hybridmodus demnach im Stau oder im innerstädtischen Verkehr interessant. Jeep gibt an, dass im Stadtverkehr zu über 50 Prozent der E-Antrieb genutzt wird.
Jeep Avenger | E-Hybrid |
Antrieb | Front |
Hubraum | 1.199 ccm |
Leistung | 74 kW / 100 PS |
Drehmoment | 205 Nm @ 1.750 u/min |
Leergewicht | 1.288 kg |
Anhängelast ungebr./gebr. | 620/1.100 kg |
Verbrauch kombiniert | 5,0l / 100 km |
CO2 Emisionen | 114 g/km |
Beschleunigung 0-100 km/h | 10,9 s |
vmax | 184 km/h |
Preis (Stand 11/23) | ab 27.000 € |
Der Avenger E-Hybrid soll laut Jeep einen Normverbrauch von 5,0 Liter erreichen, 0,8 Liter weniger als der Benziner. Dazu kommt der Komfortgewinn durch das automatische DCT-Getriebe; für manuelle Eingriffe gibt es Schaltwippen am Lenkrad. Neu im Avenger E-Hybrid sind das große Panorama-Glasdach sowie die erstmals verfügbaren Ledersitze mit elektrischer Verstellung und Massagefunktion. Diese Optionen sind seitdem auch bei den anderen Avenger-Varianten verfügbar.
Faire Preise auch für den Hybrid
Der E-Hybrid ist wie der Benziner in der Basisausstattung Longtitude verfügbar, der Preis liegt hier bei 27.000 Euro. 2.000 Euro Aufpreis für ein Automatikgetriebe und die spritsparende Hybrid-Technik klingen sehr fair. Ausschließlich beim Hybrid-Avenger gibt es außerdem die recht vollständig ausgestattete Summit-Variante für 31.500 Euro.
Fazit
Nach dem Benziner schiebt Jeep nun auch noch einen Hybridantrieb für den kompakten Avenger hinterher. Die Gründe hierfür lassen sich zwischen den Zeilen lesen. Der Avenger ist zwar für die Marke ein großer Erfolg; rund 40.000 Bestellungen sollen bereits seit Produktionsstart eingegangen sein. Allerdings sollen darunter nur 40 Prozent der Kunden die Elektroversion geordert haben. Dafür, dass der Avenger ursprünglich unter anderem in Deutschland nur als Elektroauto angeboten werden sollte, ist das nicht viel und der Schritt zu Antriebsalternativen folgerichtig. Dazu sind Hybrid und Benziner mit Einstiegs-Preisen deutlich unter 30.000 Euro ein attraktives Angebot.