Die Tuningmesse SEMA in Las Vegas animiert auch die Hersteller stets zu eigenen Konzeptfahrzeugen. Bei Stellantis ist für die Tuning-Arbeit die hauseigene Abteilung Mopar zuständig, wo man in diesem Jahr etwas Besonderes für die Show vorbereitet hat. Neben zwei im typischen SEMA-Style aufgebrezelten Pick-ups (kommen von der Dodge-Marke Ram ) wird ein klassischer Jeep CJ gezeigt, dem ein potenter Elekroantrieb verpasst wurde.
Zu den technischen Details des Elektro-Jeep nennt Mopar nur Eckdaten, aber anhand der Bilder erkennt man einige Besonderheiten. Basis ist offensichtlich ein Jeep CJ6 (Bauzeit 1955 bis 1981), ein im Vergleich zur restlichen CJ-Familie eher glückloses und heute entsprechend seltenes Modell. Er basierte auf dem Jeep CJ5, erkennbar am runden unteren Türausschnitt und wurde im Radstand und bei der Karosserie hinter den Vordersitzen um etwas mehr als einen halben Meter verlängert. Nur rund 50.000 Exemplare des Jeep CJ6 entstanden in den 26 Jahren Bauzeit, darunter ein Großteil in Lizenzfertigung unter anderem in Israel und in Südafrika.
Seltenes CJ-Modell als Basis
Die (umklappbare) Windschutzscheibe des CJ Surge Concept wurde in der Höhe um fünf Zentimeter gekürzt und ein stabiler Überrolkäfig in die Karosserie geschweißt. Der Laderaum des CJ6 ist mit einer großen Alubox gefüllt, in der 24 Lithium-Ionen-Akkupakete verstaut sind. Deren Kapazität wird nicht genannt, dafür aber die Power des neuen Antriebs: Statt des Benzinmotors ist im CJ Surge Concept ein 200 kW/272 PS starker Elektromotor mit 400-Volt-Technik verbaut, mehr als genug für den ursprünglich 1.060 Kilo leichten Jeep.
Der Elektroantrieb mündet in einem Hauptgetriebe, über das Mopar ebenfalls nichts verrät und lediglich einen Dreh-Wahlschalter in der aus einem aktuellen Jeep Wrangler stammenden Mittelkonsole zeigt. Nachgeordnet ist außerdem ein Verteilergetriebe angedockt, das eine per Schalthebel aktivierbare Geländeuntersetzung bereithält. Der Antrieb der Starrachsen (Dana 44 aus dem Mopar-Programm) geschieht entsprechend ganz konventionell über Kardanwellen, in die Achsen integriert wurden zuschaltbare Differenzialsperren.
Mit Wrangler-Anbauteilen
Eine Fahrwerkshöherlegung um fünf Zentimeter und die neue 35-Zoll-Geländebereifung verschaffen dem CJ Surge Concept einen stabilen Auftritt, die Scheinwerfer wurden durch LED-Einheiten ersetzt. Die Front mit Bumper, Abschlepphaken und Seilwinde stammt vom Jeep Wrangler JK.
Damit aber genug Strom, die beiden Ram-Pickups für die SEMA bellen aus großen Rohren. Der Ram 1500 Gold Shot Concept basiert auf dem Ram TRX mit 711 PS starkem Kompressor V8 und soll laut Mopar ein "Hochleistungs-Toy-Transporter für Motocross-Enthusiasten" sein. 18 x 9,5 Zoll große Black Rhino Chamber-Räder sind bei ihm mit 37-Zoll-BFGoodrich-Reifen bestückt. Für einen einfachen Zugang zu den zwei Motorrädern auf der Ladefläche sorgt eine Mopar Trittstufe.
Der Ram 1500 Backcountry X Concept ist für Kunden gedacht, die Arbeit und Freizeit miteinander verbinden möchten. Er baut auf dem RamBox-Lademanagementsystem auf. Die RamPack-Staufächer, die auf beiden Seiten der Ladefläche integriert sind, befinden sich oberhalb der serienmäßigen RamBox und lassen sich über eine CFK-Klappe öffnen. Der Ram 1500 Backcountry X Concept fährt mit einem Mopar 2-Zoll-Lift-Kit mit Fox-Stoßdämpfern, mattschwarzen 20 x 9-Zoll Fuel Heater-Felgen und 37-Zoll BFGoodrich-Reifen vor.