SUVs, SUVs, SUVs: Für das, was Kia derzeit aufführt, ist der Begriff „Offensive“ fast schon untertrieben. Beispiel Seoul Motor Show: Dort debütiert mit dem SP Signature die sehr seriennahe Studie eines kompakten SUVs. Und direkt daneben mit dem Mohave Masterpiece die sehr seriennahe Studie eines, na klar, größeren SUVs. Aber warum auch nicht? Die Kunden wollen SUVs, und Kia liefert SUVs.
Mohave Masterpiece mit typischem SUV-Design
Beim Größeren fällt zuerst der neue Kühlergrill auf. Und dass darin statt des Kia-Logos ein eigenes Mohave-Emblem prangt. Restposten der aktuell sehr präsenten Tigernasen-Front sind zwar noch vorhanden, zum Beispiel verjüngt sich der Grill in der Mitte leicht. Aber mit seinen zwölf Längsstreben in Eisblock-Optik könnte der Mohave Masterpiece auch von Jeep stammen. Insgesamt scheinen diese Elemente mit den waagerechten LED-Scheinwerfern zu einer kompletten Lichteinheit zu verschmelzen. Und sie geben der generell sehr aufrecht stehenden Frontpartie einen modernen Touch. Die fünfeckig geformten Lufteinlässe nebst Nebelleuchten an den Seiten der Frontstoßstange sieht man so oder so ähnlich bei vielen SUVs. Genau wie den Unterfahrschutz an beiden Enden des Autos.
Ähnlich ist es bei der Seitenansicht des Kia Mohave Masterpiece. Design-Kniffe wie die nach oben ansteigende Schulterlinie am hinteren Seitenfenster sieht man ebenso bei einigen anderen Soft-Offroadern wie jenen von Seat oder beim Dacia Duster. Und natürlich bei der anderen Seoul-Studie SP Signature. Weit ausgestellte Radhäuser gehen im SUV-Segment ebenso als State of the Art durch wie die üppig bemessenen Außenspiegel in Chrom-Gehäusen.
SUV-Studie mit robustem Charakter
Insgesamt verzichteten die Kia-Designer weitgehend auf Schnörkel in der Linienführung. Sie verpassten dem Mohave Masterpiece lieber ein Trittbrett, der den robusten Charakter der Studie unterstreichen und schlicht den Einstieg in den mit einer recht üppigen Bodenfreiheit gesegneten SUV erleichtern soll.
Das Heckdesign greift jenes von vorne wieder auf und wird bestimmt von der charakteristischen LED-Lichtsignatur mit zehn Längsstreifen. Zwischen den Leuchten befindet sich der illuminierte „Mohave“-Schriftzug. Oben thront ein Dachspoiler mit integrierter dritter Bremsleuchte, im unteren Bereich der Heckansicht glänzt Metall zwischen den vier eckigen Endrohren, die auf eine leistungsstarke Motorisierung hinweisen. Das ist aber freilich spekulativ, denn über den Antrieb des Masterpiece verliert Kia bislang kein Wort. Klar ist nur, dass die Studie über Allradantrieb verfügt. Auch der Innenraum bleibt bislang unter Verschluss; die Scheiben der Seoul-Studie waren komplett blickdicht.
Die Serienversion dürfte bald kommen
Und wie sieht die Zukunft des Mohave Masterpiece aus? Klar ist, dass er die erste, in Korea angebotene und auf einer Leiterrahmen-Plattform basierende Generation des Mohave-SUVs ersetzen wird, das in China und den USA unter der Modellbezeichnung Borrego vermarktet wird oder wurde. Da bereits erste Erlkönige gesichtet wurden, dürfte die Serienversion – dann natürlich auf einer neuen Plattform samt Einzelradaufhängung – innerhalb eines Jahres vorgestellt werden. Das wird auch Zeit, schließlich ist der aktuelle Mohave schon seit 2008 auf dem Markt. Unklar ist, ob es der Neuling über Asiens Grenzen hinausschaffen wird. Warum nicht als Nachfolger des Sorento, dessen aktuelle Generation nun auch schon seit 2014 auf dem Markt ist? Vielleicht auch als dessen geländegängige Ergänzung. Oder auch gar nicht. In spätestens einem Jahr sind wir schlauer.