Kia PV5: Erster Bus auf elektrischer PBV-Basis

Kia PV5
Der erste elektrische Wünsch-Dir-was-Bus

Kia testet derzeit mit dem vollelektrischen PV5 seinen ersten Multi-Funktions-Van. Das Modell kommt als klassischer Bus für den Personen-Transport auf den Markt. Jetzt gibt es den ersten Teaser sowie Erlkönig-Bilder.

Kia PV5
Foto: Kia

Unser Erlkönig-Fotograf konnte die ersten Bilder des noch stark getarnten Kia PV5 schießen. Trotz der Tarnung sind schon zahlreiche Details an dem Van erkennbar, der sich formal an die auf der CES in Las Vegas Anfang 2024 gezeigten Studien anlehnt. Das Modell kommt ab Anfang 2026 zunächst in Japan auf den Markt.

Kia PV5 fast wie die Studie

Die kastenartige Karosserieform ist gesetzt. An der Front fallen die aufrechtstehenden LED-Lichtstreifen unterhalb der A-Säule auf. Die Scheinwerfer sind weit unten in der Schürze positioniert. Hinter der Tarnung zeichnet sich eine ähnliche Frontgestaltung wie bei der Studie ab, Kia ist bekannt dafür, dass Ihre Studien nahe am Serienmodell sind. Auch die seitliche Fensterlinie und die Gestaltung der Außenspiegel entsprechen der Studie. Der Blick in den Innenraum offenbart lediglich, dass hier eine breite Mittelkonsole zum Einsatz kommt. Der breite Armaturenträger mit Kamerabildschirmen und weiteren Displays, sowie das verschiebbare Monitor-Element und das klappbare Lenkrad sind nicht zu erkennen.

Unsere Highlights

Die verschiedenen PV5-Modelle sind für unterschiedliche Zwecke konzipiert. Die erste Variante des PV5 ist speziell für den Personentransport gedacht und bietet einen Innenraum, in dem Personen auch stehen können. Die Hochdachversion hingegen ist ein typischer Transporter mit Durchgang zum Laderaum. Der PV5 ist etwa 4,7 Meter lang, die Personentransporterversion sowie der Lieferwagen messen eine Höhe von 1,9 Meter. Die Hochdachvariante kommt auf 2,2 Meter und bietet damit zusätzlichen Laderaum. Das Modell verfügt über 400-Volt-Architektur und soll für einen Preis von 35.000 Dollar (rund 32.020 Euro) anfangs in und für Korea gebaut werden. Eine Robotaxi-Variante mit dem Namen PV5-R soll je nach Regulatorik frühestens ab 2028 in Zusammenarbeit mit Rimac verfügbar sein. Der Kia PV5 stellt sich einer zunehmenden Anzahl von Mitbewerbern wie dem Ford E-Transit, dem Mercedes-Benz E-Vito und dem VW ID.Buzz Cargo.

Nach dem PV5 folgen weitere PBV-Modelle

Kia plant in Zukunft auf Basis der eigenen "Platform Beyond Vehicle" (PBV) mehrere Vans zu produzieren. Neben dem PV5 als Bus und Transporter mit Hochdach sollen auch ein PV7 und ein PV1 auf den Markt kommen. Dank der "Easy-Swap"-Technologie können Nutzer das Fahrzeugchassis an verschiedene Anforderungen anpassen. Diese flexible "e-CCPM"-Architektur (Electric Complete Chassis Platform Module) bietet austauschbare Camper-, Taxi- und Fahrerhaus-Chassis-Konfigurationen hinter einem festen Cockpit. Diese Aufbauten lassen sich mittels elektromagnetischer und mechanischer Kupplungstechnologie verbinden. Kia sieht Anwendungsmöglichkeiten beispielsweise als Taxi am Tag und als Lieferwagen in der Nacht. Die modulare Konstruktion der Plattform, bestehend aus hochfestem Stahlrohr und Polymeren, soll die Anzahl der Bauteile um 55 Prozent reduzieren und dennoch die Eigenschaften des Fahrgestells beibehalten.

Das Projekt wird in drei Phasen hochgefahren: Phase 1 startet mit der Einführung des Kia PV5 als vielseitiges Elektrofahrzeug, das auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt ist. In Phase 2, ab 2027 bis 2032, möchte Kia die Palette der PBV-Modelle vervollständigen und KI-basierte Plattformen entwickeln. Phase 3, ab 2032, soll die PBV frei an die Wünsche der Kunden anpassbar machen. Die Fahrzeuge werden zudem über die V2X-Funktion verfügen, die bidirektionales Laden ermöglicht. Wechselkabinen sollen bereits ab 2026 erscheinen.