Längst hat Mercedes seine Plattformpläne für die Mobilitätswende verkündet. Mit dem Mischbaukasten MMA (Mercedes Modular Architecture) und drei neuen Elektro-Plattformen haben sich die Schwaben viel Gestaltungsspielraum für die nahe Zukunft geschaffen. Als Produktionsorte für die kommenden Modelle standen bisher allerdings nur die europäischen Werke Sindelfingen, Bremen oder Kecskemet (Ungarn) im Fokus. Mit Tuscaloosa kommt nun offenbar eine US-Fabrik hinzu.
Dort soll nämlich schon 2026 der elektrische GLC vom Band laufen, der wie auch die kommende elektrische C-Klasse auf der MB.EA-Plattform (Mercedes-Benz Electric Architecture) basiert. Ein Grund für die Entscheidung dürfte der Inflation Reduction Act der US-Regierung sein – ein Fördergeld-Programm, das der Inflation entgegenwirken soll und großzügig den Bau von E-Fahrzeugen und Batterien unterstützt.
Großer Umbau in Tuscaloosa
Bisher war das Werk Tuscaloosa – das liegt in Alabama im südöstlichen Teil der USA – mit der Produktion der großen SUV (GLE, GLE Coupé, GLS) schon gut ausgelastet. Zuletzt kamen noch die beiden Modelle EQE SUV und EQS SUV hinzu, nicht zu vergessen die extrem teuren Maybach-Derivate von GLS und EQS SUV. Pläne für eine zusätzliche Erweiterung des Standorts wurden bereits bei der Regierung eingereicht.
Dass jetzt noch der elektrische GLC hinzukommt, könnte sogar logistisch von Vorteil sein. Schließlich musste Mercedes im vergangenen Jahr 2022 insgesamt 66.000 GLC von Deutschland in die USA verschiffen. Ob die USA dann wiederum der einzige Produktionsstandort für den elektrischen GLC bleiben wird, bleibt abzuwarten.
GLC Elektro mit 800 Volt-Technik
Der aktuelle GLC (Baureihe: X254) und das GLC Coupé (C254) werden dagegen in Bremen und Sindelfingen gebaut. Ein weiteres Werk steht in Peking und versorgt den chinesischen Markt – auch mit einer extralangen GLC-Version mit sieben Sitzen.
Die elektrische Mittelklasse – zu der auch der GLC gehört – soll ab dem Jahr 2026 dann auch viele technische Komponenten der auf der IAA präsentierten MMA-Plattform erhalten. Dazu gehören nicht nur die 800-Volt-Technik samt Siliziumkarbid-Leistungselektronik, sondern auch die elektrischen Antriebe der nächsten Generation (eATS 2.0).
Fazit
Ab 2026 wird Mercedes den vollelektrischen GLC im US-Werk Tuscaloosa/Alabama vom Band schicken. Dafür werden die Schwaben die Fabrik aufwändig erweitern. Der E-GLC steht auf einer der drei neuen Elektro-Plattformen MB-EA (Mercedes-Benz Electric Architecture) und dürfte schon die 800-Volt-Technik aus der jüngst vorgestellten MMA (Mercedes Modular Architecture) erhalten.