Bei den kleineren Nutzfahrzeugen sind der Stellantis-Konzern und der japanische Autobauer Toyota bereits seit 2012 Partner. Jetzt bauen beide Unternehmen ihre Zusammenarbeit auf das Segment der großen leichten Nutzfahrzeuge aus. Eine entsprechende Vereinbarung wurde bereits 2022 bekannt gegeben, Mitte November 2023 hatte Toyota das Ergebnis vorgestellt. Und seit September 2024 begannen die Auslieferungen des neuen Proace Max.
Der Toyota Proace Max ist wie die Varianten von Citroën, Opel und Peugeot ein Schwestermodell des Dauerbrenners Fiat Ducato. Charakteristisches Erkennungsmerkmal für den Toyota ist ein kompakter Kühlergrill und die großflächigen, je nach Variante in Wagenfarbe lackierten Einfassungen in der Front. Der neue Proace Max profitiert von der großen Modellpflege für die Stellantis-Transporter zum Modelljahr 2024 samt dem umfangreichen Technik- und Assistenz-Update, das Fiat für den Ducato bereits 2021 eingeführt hatte.
Komplette Bandbreite an Varianten
Toyota beschränkt sich dabei nicht auf einzelne Varianten, sondern bietet die komplette Bandbreite an. Als Kastenwagen stehen sechs verschiedene Konfigurationen zur Auswahl: zwei Radstände (3.450 und 4.035 Millimeter), drei Längen (L2/L3/L4 mit 5.413, 5.998 und 6.363 Millimeter) und drei Höhen (2.254, 2.524 und 2.764 Millimeter). Nicht alles ist dabei kombinierbar: Die beiden Hochdächer mit Stehhöhe im Laderaum sind nur für die beiden langen Varianten verfügbar, während der 5,4 Meter kurze L2 mit dem niedrigen und mittelhohen Dach bestellt werden kann.
Außerdem im Angebot sind der bereits zur Markteinführung bestellbare Pritschenwagen mit zwei Längen und Einzel- oder Doppelkabine. Später folgen noch Ausführungen mit Einseiten- oder Dreiseiten-Kipper. Schließlich sind für Aufbaufirmen noch Versionen als Fahrgestell mit Leiterrahmen oder Flachboden verfügbar.
Einheitlich 2,2 Liter Hubraum haben die Dieselmotoren in den Leistungsstufen 120, 140 und 180 PS. Serienmäßig ist ein Sechsgang-Schaltgetriebe verbaut. Für die 140- und 180-PS-Version ist optional ein Achtgang-Automatikgetriebe verfügbar. In der stärksten Ausführung läuft der Proace Max auf der Autobahn bis zu 170 km/h, 156 km/h sind es mit 140 PS und 148 bei der 120-PS-Basismotorisierung.
Außerdem liefert Toyota den Proace Max auch mit Elektroantrieb, das ist die mit Abstand stärkste Motorisierung. Auf 205 kW/279 PS bringt es die Elektromaschine, 410 Nm beträgt das maximale Drehmoment. Eine 110 kWh fassende Batterie soll bis zu 420 Kilometer Reichweite ermöglichen. Beim Elektro-Proace-Max ist ein 11-kW-Bordlader verbaut, 2025 wird ein 22 kW-Lader optional verfügbar sein. An Schnellladesäulen liegt die Ladeleistung bei maximal 150 kW.
Eine Besonderheit beim Elektro-Proace Max: Dieser kann wahlweise in einer aufgelasteten Ausführung mit 4,25 Tonnen Gesamtgewicht bestellt werden. Wegen entsprechender Regeln für Elektrotransporter zur Kompensierung des Batteriegewichts genügt dafür die eigentlich nur bis 3,5 Tonnen reichende Pkw-Fahrerlaubnisklasse B. Damit erreicht der Elektro-Van mit maximal 1.460 Kilo Zuladung die Werte der Dieselbrüder (je nach Ausführung zwischen 1.225 bis zu 1.500 kg Zuladung).
Stellantis baut für Toyota
Der neue Toyota Proace Max wird von Stellantis an Toyota geliefert. Es wird in den Stellantis-Werken in Gliwice/Polen (Elektro) und Atessa/Italien (Diesel) produziert. Für Toyota markiert das Modell den Einstieg in das Segment der großen Nutzfahrzeuge. In dieser Größenkategorie hatten die Japaner in Europa bislang kein Modell im Angebot.
Die Zusammenarbeit von Stellantis und Toyota begann 2012 mit der Produktion des mittelgroßen Transporter von Toyota im Stellantis-Werk in Hordain (Frankreich). 2019 folgte eine Ergänzung für das Kompakt-Transporter-Segment, die bei Stellantis in Vigo (Spanien) hergestellt wird.