Etwa ein halbes Jahr später als die fünftürige Limousine wird Peugeot von Januar 2022 an den neuen 308 wieder in einer Kombiversion anbieten. Das Modell basiert ebenfalls auf der EMP2-Plattform des Stellantis-Konzerns, trägt wie gewohnt den Beinamen SW und ist sowohl als Benziner und Diesel sowie in mehreren Hybrid-Varianten erhältlich. Wie schon der Vorgänger soll der in Mulhouse produzierte Franzose durch sein üppiges Platzangebot überzeugen – allerdings nicht nur.
Der 308 SW führt selbstverständlich die neue Design-Sprache der Marke Peugeot fort. Vorne entspricht er mit dem Kühlergrill in 3D-Optik samt neuem Löwen-Logo sowie den versetzt übereinandergestapelten LED-Scheinwerfer-Elementen und den markanten "Säbelzahn"-Tagfahrlichtern der Limousinen-Version. Wir schon beim Vorgänger streckt der lange Radstand (2,73 Meter; 5,5 Zentimeter mehr als beim Fünftürer) die Seitenansicht, an der breite Kotflügel sowie zahlreiche Sicken und Lichtkanten auffallen. Hinten gibt es einen weit herausgezogenen Dachspoiler, schmale Leuchten (ebenfalls mit LED-Technik) mit zwei dreifachen Lichtschlitzen und markante Endrohr-Blenden. Den cw-Wert beziffert Peugeot auf 0,277. Die Räder messen 16 bis 18 Zoll, und sieben Karosseriefarben sind für den neuen 308 SW verfügbar.
Zwei Plug-in-Hybridantriebe
Auf den Bildern fallen in den hinteren Seitenteilen auf beiden Seiten Klappen auf. Hinter der rechten verbirgt sich der Zugang zum Kraftstofftank, links ist der Ladeanschluss positioniert. Ein klarer Hinweis auf die bereits zum Marktstart verfügbaren Plug-in-Hybrid-Versionen, die jeweils mit einer 81 kW / 110 PS starken Elektromaschine, einer 12,4-Kilowattstunden-Batterie und einer Achtgang-Automatik arbeiten. Sie unterscheiden sich lediglich in der Leistung ihrer Vierzylinder-Turbobenziner: Ist dieser 150 PS stark, beträgt die Systemleistung 132 kW / 180 PS. In der Variante mit 180-PS-Verbrenner kommt das System auf 165 kW / 225 PS. Das maximale Drehmoment beträgt jeweils 360 Newtonmeter.
Die elektrische Reichweite – 59 Kilometer beim 225er, 60 Kilometer beim 180er – ist bei beiden Hybrid-308ern vergleichbar. Geladen wird auf drei Arten: Entweder in gut sieben Stunden über die Haushaltssteckdose, in 3:50 Stunden über den serienmäßigen 3,7-kW-Onboard-Lader oder an einer Wallbox beziehungsweise öffentlichen Ladesäule über einen doppelt so starken, allerdings aufpreispflichtigen On-Board-Charger. Im letzten Fall dauert eine Komplettladung etwa 1:45 Stunden.
Mit 1,2-Liter-Benziner oder 1,5-Liter-Diesel
Bei den reinen Verbrennungsmotoren für den 308 SW handelt es sich einerseits um jenen 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner, der mit Leistungswerten von 110 und 130 PS auch im Fünftürer zum Einsatz kommt. Als Diesel-Alternative steht ein 1,5-Liter-Vierzylinder mit 130 PS bereit. All diese Antriebsvarianten erfüllen die Abgasnorm Euro 6d-ISC-FCM und lassen sich sowohl mit einem manuellen Getriebe als auch einer Automatik kombinieren.
Als SW ist der neue Peugeot 308 ganze 21 Zentimeter (insgesamt 4,64 Meter) länger als die fünftürige Limousine. Das kommt in erster Linie dem Kofferraum mit zweigeteiltem Boden zugute: Ist der Kombi mit reinem Verbrennerantrieb ausgerüstet, beträgt das hinter der per Fußkick steuerbaren und elektrisch angetriebenen Heckklappe verfügbare Volumen zwischen 608 und 1.634 Liter. Die Hybrid-Versionen sind mit 548 bis 1.574 Liter etwas kleiner dimensioniert, weil hier der doppelte Ladeboden fehlt. Die Rücksitzlehnen lassen sich jedoch stets im Verhältnis 40:20:40 umklappen.
Viel Platz, Komfort und das i-Cockpit
Innen soll der Peugeot 308 SW vor allem durch viel Platz und Komfort überzeugen; deshalb lassen sich die vorderen Sitze nicht nur beheizen und vielfältig verstellen, sondern auch mit einer Massage-Funktion ausrüsten. Bei den Materialien ist je nach Ausstattungsvariante bis hin zu Alcantara einiges möglich, wer mag bekommt auch geprägtes Leder oder farbiges Nappaleder. Trotzdem soll das Interieur auch praktisch sein: Die Ablageflächen summieren sich auf gut 29 Liter Gesamt-Fassungsvermögen.
Auf der Mittelkonsole befindet sich kein klassischer Automatik-Wählhebel; stattdessen werden die Fahrstufen per Tastendruck gewählt. In der Nachbarschaft sitzen auch der Startknopf und der Wahlschalter für die Fahrmodi. Über das beim Vorgänger eingeführte i-Cockpit verfügt auch der neue Peugeot 308. Bedeutet: Die Instrumente sitzen weiterhin eher über als hinter dem eher eckigen als runden und auf Wunsch beheizten Lenkrad. Ab dem Ausstattungs-Niveau GT sind die Instrumente digital sowie in 3D ausgeführt und werden in einem zehn Zoll großen Display dargestellt.
Touchscreen mit Kurzwahltasten
Exakt diese Größe weist auch der zentrale Touchscreen auf, der im unteren Bereich über sogenannte i-Toggles verfügt: Diese Bedienfelder lassen sich frei konfigurieren und stellen so etwas wie Kurzwahltasten für einzelne Infotainment- oder auch Klimafunktionen dar. Per Bluetooth können bis zu zwei Smartphones mit dem Auto gekoppelt werden. Hinzu kommen diverse USB-C-Anschlüsse. Kommunikation soll mit dem "i-Connect Advanced" genannten Infotainment-System in natürlicher Sprache möglich sein. Die Navigationskarte lässt sich "over the air" auffrischen.
Für seinen neuen Kompakt-Kombi bietet Peugeot das "Drive Assist 2.0"-Paket an. Dessen zentrale Elemente sind der adaptive Geschwindigkeitsregler mit Stop-and-Go-Funktion, der Spurhalteassistent und drei neue Funktionen: halbautomatischer Spurwechsel, frühe Geschwindigkeitsempfehlung und Geschwindigkeitsanpassung in Kurven. Je nach Ausstattungslinie sind darüber hinaus Funktionen wie ein Totwinkelwarner, ein Warnsystem bei rückwärtigem Verkehr und diverse Einparkhilfen an Bord – und einiges mehr.
Die PHEV-Basis kostet 37.900 Euro
Das Benziner-Basismodell 1.2 l Pure Tech 110 kostet in der Active-Pack-Ausstattung mindestens 24.200 Euro, was eine moderate Preissteigerung gegenüber dem ab 23.850 Euro erhältlichen Vorgänger bedeutet. Deutlich teurer sind die Plug-in-Versionen des neuen Peugeot 308 SW: Der 180er startet mit dem Ausstattungsniveau Active Pack bei 37.900 Euro. Bei der 225-PS-Version bildet die GT-Variante das Einstiegsmodell; sie kostet mindestens 45.500 Euro.