Der Peugeot 3008 ist ein absoluter Publikumsliebling. In den vergangenen sieben Jahren verkaufte sich der Franzose in 130 Ländern ganze 1,32 Millionen mal. Dass nun ausgerechnet dieses Modell bei seiner Neuauflage die neue Stellantis-Plattformstrategie (STLA) einführen darf, ist ein klares Bekenntnis – zum einen für SUV-Formen, zum anderen für eine bezahlbare Elektromobilität in der Mittelklasse.
Elektroversionen stehen im Vordergrund
Auch wenn die STLA-Plattformen (Stellantis Architecture) den Verbrennungsmotor – anders als beispielsweise der Modulare Elektrobaukasten (MEB) von Volkswagen – technisch nicht ausschließen, so stehen die Elektrovarianten des neuen 3008 doch klar im Fokus der Präsentation. Zum Start im Februar 2024 war der 3008 als Hybridversion mit 48V-Technologie in Kombination mit einem 1,2-Liter-Turbobenziner und 136 PS zu haben. Im August 2024 schieben die Franzosen einen PHEV nach. 3008 Plug-in-Hybrid 195 e-DCS7 kombiniert einen 92 kW (125 PS) starken Elektromotor mit einem 1,6-Liter-Vierzylinder-Verbrennungsmotor mit Turboaufladung und einer Leistung von 150 PS (110 kW), was eine Gesamtleistung von 195 PS (143 kW) ergibt. Geschaltet wird per elektrifiziertem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Die 17,8 kWh Batterie (netto) ermöglicht eine elektrische Reichweite von bis zu 85 Kilometer. Mit einer Ladeleistung von bis zu 7,4 kW kann der Akku in knapp drei Studen geladen werden. An der Haushaltssteckdose dauert der Ladevorgang rund neun Stunden.
Vom neuen SUV E-3008 gibt es gleich drei Elektro-Varianten mit Permanentmagnet-Synchronmotoren – eine mit 210 PS starkem Frontmotor (Electric 210), eine mit 230 PS und großem Akku (Electric 230 Long Range) sowie eine Version mit zwei E-Maschinen, 320 PS und Allradantrieb (Electric 320 Dual Motor AWD). Die Elektromotoren werden von dem Gemeinschaftsunternehmen Stellantis-Nidec in Trémery, in Frankreich, hergestellt und produziert – das Getriebe (einfach übersetzt) dagegen von Stellantis in Valenciennes/Frankreich.
Motor | ELECTRIC 210 | ELECTRIC 320 Dual Motor AWD | ELECTRIC 230 Long Range |
Leistung kW (PS) | v.: 157 (210) | v.: 157 (210) | v.: 170 (230) |
h.: 83 (110) | |||
Drehmoment Nm | 343 | v.: 343 / h.: 166 | 343 |
Batterie | |||
Netto-Kapazität kWh | 73 | 73 | 98 |
max. Ladeleistung kW | 160 | 160 | 160 |
Gewicht kg | 520 | 520 | 574 |
Spannung V | 400 | 400 | 400 |
Fahrleistungen | |||
0 - 100 km/h in sec | 8,7 | 6,4 | 8,9 |
Vmax in km/h | 170 | 180 | 170 |
Verbrauch (WLTP) kWh/100km | 13,9 | 13,9 | 14 |
Reichweite (WLTP) km | 525 | 525 | 700 |
Mit jeder dieser Antriebsvarianten steht der 4,54 Meter lange SUV gut im Futter – liegen die Beschleunigungswerte (0 – 100 km/h) doch allesamt unterhalb von neun Sekunden. Zudem sind auf der Autobahn 170 km/h drin. Der sportliche, wenn auch 2.199 Kilogramm schwere Allradler soll die Sprintübung sogar in 6,4 Sekunden schaffen und bis zu 180 km/h schnell sein. Die in der Tabelle angegebenen WLTP-Reichweiten werden die E-Varianten mit Topspeed sicher nicht erreichen. Doch gerade die Long-Range-Version verspricht bei sensiblem Gasfuß und nicht allzu hohem Tempo bis zu 700 Kilometer zwischen zwei Ladestopps. Ein solches Versprechen ist in der Mittelklasse noch äußerst selten.
98 Kilowattstunden bei kurzem Radstand
Gerade im Vergleich mit den Volkswagen-Modellen scheint die Energiemenge des großen Akkus doch beträchtlich. Dabei quetschen die Franzosen den riesigen, 574 Kilogramm schweren 98-Kilowattstunden-Akku in den Unterboden zwischen die beiden Achsen. Und die liegen nur 2,73 Meter auseinander. In seinem Segment dürfte der E-3008 damit zunächst zum Reichweiten-König mutieren.
Dabei sind auch die Standard-Versionen mit 73-kWh-Vorrat (nutzbar) schon gut bestückt. Zum Vergleich: Die größten Batterien in VW ID.3 oder ID.4 haben eine Netto-Kapazität von 77 kWh. Die Lithium-Ionen-Batterie von Stellantis besteht aus der chemischen Zusammensetzung NMC (Nickel, Mangan und Kobalt) und befindet sich unter der Bodenwanne. Das Spannungsniveau liegt klassentypisch bei 400 Volt.
Bis zu 160 kW beim Schnellladen
Der Ladeanschluss versteckt der neue Peugeot E-3008 im linken hinteren Kotflügel. Für das Aufladen mit Wechselstrom ist serienmäßig ein dreiphasiger 11-kW On-Board-Charger verbaut. Für die Gleichstromaufladung am Supercharger ist der E-3008 für eine Ladeleistung von bis zu 160 kW ausgelegt. Damit soll die Standard-Batterie 30 Minuten von 20 Prozent auf 80 Prozent aufgeladen werden können. Weil die Long-Range-Version die Maximal-Ladeleistung zulässt, ist das hier sogar in weniger als 30 Minuten möglich.
Um Ladekosten zu optimieren, kann der Peugeot E-3008 über die Smart Charging Funktion seinen Ladezeitpunkt einstellen. Zudem verfügt er über eine V2L-Funktion (Vehicle to Load). Er kann also über seine Hochvolt-Batterie andere Verbraucher wie ein E-Bike oder einen Staubsauger mit Strom versorgen. Das System kann bis zu 3 kW und 16 A liefern.
Neues Design mit "katzenhafter Haltung"
Beim neuen E-3008 führt Peugeot nicht nur neue Technik, sondern auch eine neue Frontpartie ein. Während die Lichtsignatur mit den drei "Krallen" beibehalten wird, haben sich die Scheinwerfer, der Kühlergrill und natürlich das Logo verändert. Die kompakten Scheinwerfer sind in einer schlanken Leiste untergebracht, die oberhalb des Kühlergrills sitzt und sich um die gesamte Frontpartie zieht. Der Kühlergrill selbst soll durch den Farbverlauf von der Karosserie zur Mitte in Zukunft die E-Modelle kenntlich machen.
Länge/Breite/Höhe in mm | 4542/1895/1641 |
Radstand in mm | 2739 |
Wendekreis in m | 10,6 |
Serienbereifung | 235/55 R19 |
Gewicht in kg | 2114 – 2199 |
Kofferraumvolumen in l | 520 (AWD: 470) |
Darüber sitzt die Baureihen-Ziffer in einem schmalen Steg, der die Scheinwerfer verbindet. Die konturierte Fronthaube rangt hoch auf und bildet zusammen mit den ausgestellten Kotflügeln und der massiven Front eine kraftvolle Erscheinung. Das Dach neigt sich sanft gen Heck und bildet zusammen mit dem Heckspoiler die coupéhafte Linie. Die farblich abgesetzte obere Fensterlinie und die kräftigen Kotflügel hinten bilden zusammen mit der hohen Fensterlinie und den kurzen Überhängen eine dynamische Silhouette. Das eingezogene Heck dominiert ein Heckklappen-Spoiler sowie ein Leuchtenband, das sich an den Scheinwerfer-Elementen orientiert. Hier steht "Peugeot" im verbindenden Steg; die Baureihen-Ziffer prangt mit einem stilisierten "E" darunter.
Bei den Abmessungen bleibt Peugeot dem Vorgänger in etwa treu. Der neue 3008 ist 4,54 Meter lang, 1,89 Meter breit und 1,64 Meter hoch. Damit fällt er klar in das beliebte C-Segment – also die SUV-Mittelklasse, in der auch VW Tiguan zu Hause ist. Übrigens ist der neue E-3008 serienmäßig mit der neuesten Pixel-LED-Technologie der Franzosen ausgestattet. Die passt den Lichtkegel der Scheinwerfer automatisch an die Verkehrssituation an und soll für eine optimale Ausleuchtung ohne Blendung des Gegenverkehrs sorgen.
Komplett neues Digital-Cockpit
Bereits vor einigen Wochen hatte der französische Autobauer sein neues Panorama-i-Cockpit vorgestellt. Der Blickfang: Der gebogene Panorama-Bildschirm, der sich vom linken Rand des Armaturenbretts bis über die Mittelkonsole erstreckt. Insgesamt beträgt die Bildschirmdiagonale 21 Zoll – also umgerechnet 53,3 Zentimeter.
Der Rahmen ist dabei nicht rechteckig, sondern trapezförmig gestaltet. Die oberen Ecken sind also eingerückt. Der Bildschirm ist mit einem hinteren Fuß befestigt, der für die Insassen nicht sichtbar ist. So wirkt es, als würde der Screen über dem Armaturenbrett schweben. Dieser optische Schwebeeffekt wird durch die LED-Ambientebeleuchtung unterhalb des Bildschirms verstärkt.
Alle Informationen im 21-Zoll-Curved-Display
Auf der linken Seite des Panorama-Bildschirms zeigt das Kombiinstrument die fahrrelevanten Informationen an. Dazu zählen Geschwindigkeit, Leistungsmesser, Fahrhilfen oder Energieverbrauch. Wie von den Peugeot-i-Cockpits der vergangenen Jahre gewohnt, muss der Fahrer die Anzeigen oberhalb des kleinen Lenkrads ablesen.
Auf der rechten Seite des Curved-Displays, also fast in der Mitte des Armaturenbretts, befindet sich der Touchscreen. Der ist damit sowohl für den Fahrer als auch für den Beifahrer zugänglich. Er kann zur Steuerung von Heizung, Klimaanlage und Navigation oder auch für die Verwaltung von Medien- und Konnektivitätssystemen verwendet werden.
i-Toggles bleiben erhalten
In der Mitte des Armaturenbretts haben die Peugeot-Designer einen zweiten Touchscreen positioniert. Diese sogenannten i-Toggles sind schon aus anderen Modellen bekannt und lassen sich für die zehn meistgenutzten Features frei belegen. Das können sowohl Radiosender als auch die Navikarte oder Telefonkontakte sein.
Auch am Lenkrad bleiben mehrere Bedienelemente erhalten. Die zwei berührungsempfindlichen Flächen in der Nähe des Daumens reagieren erst auf Tastendruck, um Fehlbedienungen zu vermeiden. Hinzu kommen zwei neue, schlanke Bedienelemente hinter dem Lenkrad.
Zwei Ausstattungen mit drei Optionen
Allure und GT werden zumindest zum Marktstart des neuen Peugeot-SUV die wesentlichen Ausstattungslinien des E-3008 darstellen. Immerhin können die Varianten durch je drei Optionspakete ergänzt werden. Die Allure-Modelle sind einfarbig lackiert und mit Stoff/Kunstleder ausgestattet. Zur Serienausstattung gehören ein Keyless-System, HD-Rückfahrkamera mit 180°-Umgebungsansicht, Einparkhilfe hinten (akustisch und visuell), Eco-LED-Scheinwerfer und -Leuchten, 19-Zoll-Leichtmetallfelgen, das PEUGEOT i-Cockpit mit zwei 10-Zoll-Displays (25,4 cm) und das vernetzte Infotainmentsystem PEUGEOT i-Connect.
Die Ausstattungsvariante GT ist in zweifarbiger Lackierung mit schwarzem Dach und Alcantara/Kunstleder-Polsterung erhältlich. Die zusätzlichen Serienausstattungen: 20-Zoll-Leichtmetallfelgen, Pixel-LED-Scheinwerfer, Einparkhilfe vorne, eine sensorgesteuerte Heckklappe, ein beheiztes Lenkrad, eine induktive Ladestation für Smartphones, anpassbare Ambientebeleuchtung, Peugeot Panorama i-Cockpit mit curved 21-Zoll-Bildschirm, Peugeot i-Connect Advanced Connected Information System.
Alle Assistenzsysteme aus dem Konzern
Peugeot stellt dem neuen E-3008 die wichtigsten Assistenten aus dem Konzernregal zur Verfügung. Dazu gehören: Frontkollisionswarner, Aktiver Spurhalteassistent mit Lenkeingriff, Müdigkeitswarner, Verkehrszeichenerkennung, Tot-Winkelassistent sowie Grip-Control, das die Haftung auf rutschigem Untergrund kontrolliert.
Dazu bietet der Peugeot E-3008 optional auch teilautonome Fahrfunktionen. Dazu ist der automatische Geschwindigkeitsregler ACC mit STOP&GO-Funktion und Spurhalteassistent bestückt. Es gibt zudem einen halbautomatischen Spurwechselassistent, der bei Bedarf die Fahrspur wechselt. Die teilautonomen Funktionen wie auch die Geschwindigkeitsempfehlung, die beispielsweise bei Regen das Limit runtersetzt, müssen vom Fahrer per Knopfdruck bestätigt werden.
Preise und Marktstart
Der neue Peugeot 3008 wird ausschließlich im französischen Werk Sochaux produziert und ist seit Februar 2024 im Handel. Bestellbar ist der neue Peugeot 3008 bereits seit Mitte November 2023.
Für die Hybrid-Variante startet die Preisliste ab 39.250 Euro. Wer den rein elektrisch angetriebenen 3008 haben möchte, wird mit wenigstens 48.650 Euro zur Kasse gebeten. Die neue PHEV-Version ist ab 42.990 Euro zu haben. Die Vorgängerversion des 3008 war noch ab rund 35.000 Euro zu haben.
Fazit
Der neue Peugeot 3008 feierte Ende 2023 seine Weltpremiere als kompakter Fastback-SUV auf der frischen STLA-Medium-Plattform. Die Elektro-Version E-3008 bringt es auf eine Reichweite von bis zu 700 Kilometer. Der neue 3008 ist der erste Peugeot, der mit dem neuen Panorama-i-Cockpit samt 21-Zoll-Curved-Display (optional) ausgestattet ist. Die Markteinführung für den 3008 erfolgte bereits im Februar 2024. Ab August ist er auch als PHEV zu haben.