Wie Volkswagen bekannt gab, soll das Modell die beiden E-Autos ID.4 und ID.5 in dem "weltweit größten Fahrzeugsegment, in dem auch unser beliebter Tiguan zu Hause ist", flankieren, sagt VW-Markenchef Thomas Schäfer. "Wir wollen so unsere Marktposition weiter ausbauen und den Kundinnen und Kunden Fahrzeuge von hoher Qualität bieten, die sie gewohnt sind".
Elektro-Tiguan basiert auf MEB+
Der neue elektrische Tiguan steht auf der modifizierten Modularen Elektroplattform (MEB+) und wird die standardisierten Batterien aus der konzerneigenen Zellfabrik in Salzgitter erhalten. 2025 geht dort die Produktion der Einheitszelle los. Für die Produktion des Modells in Wolfsburg wird das Werk für rund eine halbe Milliarde Euro umgebaut.
Der MEB+ zeichnet sich durch eine verbesserte Ladegeschwindigkeit zwischen 175 und 200 kW sowie eine größere Reichweite von bis zu 700 Kilometer aus. Außerdem bietet die Plattform automatisierte Fahrfunktionen sowie eine verbesserte digitale Infrastruktur.
Kein ID.-Design für den Tiguan
Bereits vor einigen Monaten hat unser Erlkönig-Jäger ein Elektromodell unter der Karosserie des aktuellen Tiguan abgeschossen. Hier testete Volkswagen bereits Technik-Komponenten des kommenden E-Tiguan. Natürlich lassen sich mit diesem Modell keinerlei Design-Merkmale ableiten. Derzeit arbeitet man bei VW an einer E-Designlinie, die eher das klassische und bekannte Fahrzeugdesign bedient. So dürfte der elektrische Tiguan wie auch der ebenfalls auf dem MEB+ aufbauende ID. Golf den Verbrenner-Modellen nicht unähnlich sein. Sicher zeigt der Tiguan an der Front einen geschlossenen Grill sowie eine Weiterentwicklung der bekannten LED-Spangen.
Fazit
VW macht aus der Not eine Tugend: Der SSP-Baukasten verzögert sich, die E-Autos auf dem aktuellen MEB sind bald nicht mehr konkurrenzfähig. Also legen Sie als "Lückenfüller" den MEB+ auf und bringen auf dieser Basis gleich noch ein paar neue Elektroautos an den Start. Und da man die wertvollen Verbrenner-Modellnamen wie Golf und Polo und Tiguan gerne behalten möchte, führt man diese Bezeichnungen künftig auf dem MEB+ in das Elektrozeitalter. Der Nebeneffekt: Gleichzeitig kann man ein auf E-Mobilität getrimmtes, aber konservativeres Elektro-Design jenseits des intern umstrittenen ID.-Looks ausprobieren.