Es ist nicht so, dass Colorado Springs ein verschlafenes Nest wäre, in dem sonst nichts los ist. Die Stadt am Ostrand der Ausläufer der Rocky Mountains hat ihre Einwohnerzahl seit den Achtziger Jahren mehr als verdoppelt und liegt aktuell bei etwa 465.000, womit die erst 1870 gegründete Stadt die zweitgrößte in Colorado hinter Denver ist.
Colorado Springs ist eine Sportstadt, das nationale olympische Komitee der USA residiert hier, es gibt diverse Trainingszentren verschiedenster Disziplinen von Bobfahren bis Ringen. Attraktionen wie die über 3.000 Jahre alte indianische Felsensiedlung Manitou Cliff Dwellings und die „Höhle des Windes“ locken im Jahr sechs Millionen Besucher an.
Pflichttermin: Sämtliche Teams stellen ihre Wagen aus
Das Zentrum der Stadt wirkt nüchtern und tagsüber fast verlassen, die Lichter der Großstadt locken am Abend viele Besucher in die Restaurants und Bars. Doch bei keiner anderen Gelegenheit des Jahres ist Colorado Springs so überfüllt, dass man auf der Hauptstraße im Stau steht – als Fußgänger wohlgemerkt. Zwei Abende vor dem Pikes-Peak-Rennen kommen sämtliche Teams in die Stadt und stellen ihre Autos aus, die Teilnahme ist Pflicht.
Den Rummel nutzen auch andere, von Lackierbetrieben, die für individualisierte Auto-Gestaltung werben, über klassische Tuningbetriebe bis zu Food-Trucks. Höhepunkt ist die Vorführung der Motocross-Akrobaten aus dem Red-Bull-Stall, die spektakuläre Stunts aufführen. Aber vor allem ist das „Fan-Fest“ für die Bewohner der Stadt Motorsport zum Anfassen.
Riechbar: Kiffen ist in Colorado erlaubt
Seit Marihuana im Bundesstaat Colorado legalisiert worden ist, riecht es in den Straßen des Zentrums zu vorgerückter Stunde zunehmend nach frisch verrauchtem Gras, der Bier-Konsum in den Kneipen ist auch nicht von schlechten Eltern. Doch einen allzu großen „Hangover“ können sich weder die Besucher noch die Teams leisten. Die rücken am kommenden Vormittag wieder Richtung Pikes Peak ab, um für das Rennen am Sonntag alles aufzubauen.