Die Wurzeln des Nissan Skyline GT-R reichen zurück bis ins Jahr 1969, als Nissan den Skyline 2000 als Sportversion "2000 GT-R" vorstellte. Damals war der, von einem Reihensechszylinder befeuerte, 160 PS starke und nur 1.100 Kilogramm schwere Japaner eine Reaktion Nissans auf amerikanische Muscle-Cars. Der Versuch schlug einigermaßen fehl, der GT-R verkaufte sich aufgrund der Ölkrise in den 1970ern eher schleppend und wurde 1973 eingestellt.
Erst 1989 entschied Projektleiter Kozo Watanabe, wieder eine GT-R Baureihe des Skyline Typ R32 anzubieten. Im Gegensatz zu seinem Urahn mit Heckantrieb transferiert der "neue" GT-R seine Kraft per Allradantrieb auf die Straße. Interessantes Detail ist, dass alle GT-R-Modelle vom Typ R32, R33 und R34 (1989-2002) in ihrer Originalversion offiziell genau 280 Pferdestärken leisten. Das Powerlimit geht auf eine freiwillige Selbstbeschränkung der japanischen Autobauer zurück. Doch die Nissan GT-R-Szene wäre nicht die Nissan GT-R-Szene, wenn sie nicht mit Serienfahrzeugen schwarze Spuren auf den Asphalt brennen würde. Modifizierte GT-R sind die Regel und nicht die Ausnahme.
Nismo R34 GT-R Z-Tune mit über 500PS
Nissan-Haustuner Nismo nahm sich anlässlich des 20-jährigen Firmenjubiläums des GT-R R34 an. Der doppelt aufgeladene RB26DETT-2,6-Liter-Reihensechszylindermotor wurde durch umfassende Modifikationen auf über 500 PS aufgeblasen. In dieser Nismo GT-R Z-Tune genannten und auf 20 Fahrzeuge limitierten Variante sprintet der Sumo-Ringer einem leichtem Turboloch zum Trotz in unter fünf Sekunden auf 100 km/h und erreicht einen Top-Speed von knapp über 300km/h. Das GT-R Modell vom Typ R34 wurde inklusive aller Sondereditionen nur knapp über 11.000mal verkauft (Typ R32 GT-R: 43.661). Dieser Fakt kombiniert mit den Fahrleistungen machen den Japaner zum begehrtesten GT-R aller Zeiten.
R34 GT-R Technik extrem fortschrittlich
Der aktuelle Nissan GT-R (Typ R35) gilt als technologisches Meisterwerk. Oft wird dabei übersehen, dass bereits der Vorgänger vom Typ R34 1999 über ausgesprochen fortschrittliche Antriebs- und Fahrwerkssysteme verfügte.
Das Allrad-System ATTESA (Advanced Total Traction Engineering System for All) arbeitet elektronisch gesteuert und variabel. Im Normalbetrieb werden 100% der Motorleistung an die Hinterräder weitergegeben. Lediglich bei Übersteuern schickt das System bis zu 50% der Kraft an die Vorderachse. Diese Technik sorgt für die enorme Querbeschleunigung und die hohen Kurvengeschwindigkeiten des Japan-Sportlers, die Porsche-Piloten vor Neid erblassen lassen. "7:52 Minuten um die berüchtigte Nordschleife sind eine Kampfansage", meint auch sport auto über den Sportler aus dem Jahr 2002. Zum Vergleich: Ein Audi R8 V10 Plus (Baujahr 2012) mit eindeutig mehr Leistung ist nur sieben Sekunden schneller auf dem Ring (7:45min).
In Kombination mit der Hinterradlenkung HICAS – ja, so etwas gab es auch in den 1990ern schon – wird deutlich, dass ein perfektes Handling-Setup das nicht ideale Gewicht von über 1.500 Kilogramm zumindest zeitweilig verschleiern kann.
Begehrte und extrem limierte Skyline-Sondermodelle
Teil der GT-R Legende sind die in niedrigen zweistelligen Produktionszahlen gebauten Sondermodelle. Speziell von der Baureihe R34 gab es unzählige Editionen, die heute bei Sammlern unerhörte Preise erzielen. Der von Paul Walker im Film "Fast & Furious 4" gefahrene und extra angefertige Skyline R34 GT-R ist ein absolutes Einzelstück und mit einem Preis von 300.000 Euro quasi unverkäuflich. Die Editionen "Nür" (für Nürburgring), V-Spec und V-Spec II sind ebenfalls sehr gefragt und unter 35.000 Euro hierzulande nicht zu haben. Für ein paar Tausender extra gibt es bereits den Nachfolger vom Typ R35 auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Dieser darf den Namen "Skyline" heute nicht mehr tragen. Legenden sind eben etwas begehrenswerter.