Nach dem deftigen Dämpfer im Vormonat ging es für den Automarkt in Deutschland im November wieder bergauf. Vor allem dank der Kauflust der Privatkunden steht unter dem Strich ein Plus da, denn der Anteil der gewerblichen Neuzulassungen blieb im Vergleich zum Vorjahresmonat unverändert. In diesem fröhlichen Markt können jedoch nicht ausnahmslos alle lachen, denn neben dem nach Zahlen eher unbedeutenden Citroën-Luxusableger DS gibt es drei weitere Hersteller, die in den vergangenen elf Monaten nennenswert an Verkaufszahlen eingebüßt haben: Smart, VW und Jeep.
Jeep baut ab
Speziell bei Jeep überrascht das etwas, denn während bei den SUV eine Steigerung um 23 und bei den Geländewagen um 10 Prozent verzeichnet wurde, baute die Legendenmarke im November um 20 Prozent ab. 62.520 Geländewagen und SUV wurde im November erstmals zugelassen, doch nur 1.107 stammten vom Erfinder dieser Fahrzeuggattung. Ein genauerer Blick klärt die Ursachen. Der Jeep Wrangler hat gegenüber dem Vorjahr fast 50 Prozent verloren. Hier sind es in erster Linie Produktionsengpässe, denn der US-Markt saugt praktisch die gesamte Fertigungskapazität auf, für Europa bleibt da nur eine homöopatische Zuweisung, die nicht der Nachfrage entspricht. Zweiter Minuskandidat ist der Jeep Grand Cherokee. Das Flaggschiff der Marke, umsatzstärkstes Modell in Europa, bekommt für das kommende Jahr eine Modellpflege mit neuen Varianten, entsprechend schwach ist die aktuelle Liefersituation.
Ein Blick zu VW, wo im November erneut ein Minus auf dem Konto ist. Dieses wird von den beiden Stückzahl-Schwergewichten Golf und Passat verursacht. Der Tiguan hingegen bleibt von diesem Trend unbeeindruckt und feiert im November ein solides Plus von satten 25 Prozent. Und er sorgt als Technikspender für einen weiteren Verkaufsschlager. Der Seat Ateca stürmt weiter die Tabelle empor und erreicht im November bereits beinahe die 2.000er-Marke – bei einem Privatkundenanteil von rund 68 Prozent.
Toyota und Seat im November stark
Das schafft der Neuzugang im November naturgemäß nicht, denn nahezu alle der insgesamt 437 erstmals zugelassenen Toyota C-HR bekamen einen gewerblichen Besitzer in die Papiere gestempelt. Dennoch setzt Toyota große Hoffnung auf den Crossover C-HR, der vor allem in seiner Hybridversion mit der Technik des aktuellen Prius punkten soll. Die Erfolge des Toyota RAV4 (+93% im November vor allem dank der Hybridmodelle) scheinen dieser Hoffnung Recht zu geben.
Auch insgesamt waren es in erster Linie Modelle von Importeuren, die im November punkten konnten, hier speziell im Segment der Kompakt-SUV. So konnte der Suzuki Vitara seine Vorjahreszahlen mehr als verdoppeln, der für Mitsubishi immens wichtige Outlander verzeichnet ein Plus von über 70 Prozent.
Rettung aus der Nische
Welche enorme Bedeutung ein SUV gerade für kleinere Hersteller haben kann, zeigen exemplarisch die Luxus-Labels Jaguar und Maserati. Der F-Pace und der Levante sind, obwohl erst seit einigen Monate verfügbar, bereits jetzt die mit Abstand meistverkauften Modelle ihrer Marken. Das gilt erst recht für Mazda, wo CX-3 und CX-5 weit mehr als die Hälfte der Markenverkäufe stemmen, allerdings lief es für diese beiden im November im Rückwärtsgang.
Die exakten Verkaufszahlen und Platzierungen der SUV-Neuzulassungen im November 2016 zeigen wir Ihnen in unserer Fotoshow.
Hinweis: Bei der Zulassungsstatistik handelt es sich um die offiziellen Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg. Die Einteilung in die jeweiligen Klassen erfolgt per Schlüsselnummer über die Hersteller. In der Statistik können auch Modelle erscheinen, die es nicht auf den deutschen Markt gibt, oder nicht mehr gebaut werden. Diese Besonderheit kann bei der KBA-Statistik auftreten, wenn z.B. ausländische Fahrzeuge erstmals in Deutschland zugelassen werden oder Fahrzeuge eine neue Ident-Nr. erhalten.