Der Schnee des letzten Winters der 70er-Jahre war gerade geschmolzen, als Fiat Anfang März 1980 den Panda auf den Genfer Salon stellte. Einen kleinen Spaziergang vom Audi Quattro entfernt stand da eine Kiste, die mindestens ebenso kantig war das Allradcoupé aus Ingolstadt – und ähnlich revolutionär gedacht. Als "Haushaltsgerät" bezeichnete Designer Giugiaro sein Werk, an dem sich tatsächlich kaum eine Rundung fand. Sogar die Scheiben waren flach wie der Boden einer Kabinenbahn.
Anfangs gab's Kritik – auch von auto motor und sport
Anfangs konnten tatsächlich viele nicht viel anfangen mit dem schlichten Wägelchen. Auch auto motor und sport äußerte sich kritisch, meinte, dass für den geringen Preis doch sehr wenig geboten werde; Sitze wie Hängematten, fummelige Schlösser, frei liegende Kabel. Anspruchsvoller Automobilbau sah vielleicht anders aus. Doch welcher Kleinwagen der 80er-Jahre, der damals vielleicht vordergründig mehr Auto für’s Geld geboten haben mag, fährt immer noch in unserer Erinnerung umher? Auf Dauer setzte sich der Panda wegen seiner schlichten, aber effektiven Konstruktion durch: Wo wenig dran ist, kann kaum etwas kaputt gehen. Was sich auch im Dauertest bewies. Der den Panda samt einem jungen Redakteur von Stuttgart bis Genf führte. Ohne Probleme, sehr sparsam und erstaunlich komfortable übrigens.
Denn staunen ließ der Panda Leute immer wieder: Weil so viel reinpasste, weil er so variabel war, mit Faltschiebedach zur Cabriolimousine wurde und mit Allradantrieb zur Bergziege.
Historie Fiat Panda
März 1980: Premiere Genfer Autosalon. Der Fiat Panda erscheint als 30 und 45 mit je einem Zwei- und Vierzylindermotor aus Fiat 126 und Fiat 127.
1983: Der Fiat Panda 4x4 mit zuschaltbarem Allradantrieb erscheint.
1986: Neue Vierzylinder-Motoren: Benziner der FIRE-Motorenfamilie (Fully Integrated Robotized Engine) mit 0,75 und einem Litern Hubraum (Panda 750 und Panda 1000) sowie ein Diesel mit 1,3 Litern Hubraum aus dem Uno. Außerdem erhält der Panda einen Kunststoff-Kühlergrill, neue Sitze und eine Omega-Hinterachse mit Schrauben- statt Blattfedern.
1990: Panda Elettra mit Elektromotor, 6-Volt-Blei-Gel-Batterien und 70 km Reichweite.
2003: Nuova Panda mit neuer Karosserie und vier Türen
2004: Nuova Panda 4x4
2007: Nuova Panda "Natural Power" mit Erdgasmotor und Unterflur-Tanks auf Basis der 4x4-Karosserie.
2011: Panda 312/319 mit neuer Karosserie, wieder mit offener Ablage wie beim Ur-Panda und Zweizylinder-Turbo Twinair.
Fazit
Zum Klassiker wurde der Fiat Panda leider erst, als es fast schon zu spät war – denn auf Dauer war die Karosserie dann doch zu schlecht gegen Rost geschützt. Vielleicht die größte Schwäche des Panda. Deshalb: Wenn Sie einen guten finden, kaufen Sie icn, pflegen Sie ihn und fahren Sie ihn. Es kostet nicht die Welt und bringt viel Freude!