Oldtimer und Youngtimer bis 10.000 Euro: 5 Kauftipps

Klassiker-Kauftipps bis 10.000 Euro
5 Oldtimer und Youngtimer für Einsteiger

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Bock auf altes Blech, aber keine Millionen übrig? Diese 5 Klassiker bis 10.000 Euro empfiehlt die Redaktion.

BMW 7er E38 (1994-1995)
Foto: Hersteller

Der Saisonstart kommt näher und in der Garage ist noch Platz? Sie wollen einen Klassiker kaufen, wissen aber noch nicht welchen? Zusammen mit den Bewertungsprofis von Classic-Analytics hat unsere Redaktion 5 Klassiker herausgesucht, die alle noch vierstellig kosten.

Youngtimer und Oldtimer bis 10.000 Euro

Unsere Liste der Youngtimer und Oldtimer bis 10.000 Euro reicht von Baujahr 1966 bis 1995. Die Mischung an Marken, Herstellerländern und Kategorien ist bunt, bis auf zwei Ausnahmen dominieren Limousinen. Die klassische Karosserieform ist meistens günstiger als ein Coupé oder Cabrio, manchmal die einzige einer Modellreihe und war früher weit häufiger verbreitet als heute. Ein Coupé ist dennoch dabei – und ein sportlicher Kleinwagen. Wir sind schließlich keine Spielverderber.

Unsere Highlights

BMW 730i E38

  • Baujahr: 1994-1995
  • Motor: V8, 2.997 ccm, 160 kW/218 PS
  • Wert*: 9.900 Euro

Eine Luxuslimousine der 90er in gutem Zustand für weniger als 10.000 Euro zu finden, erfordert Glück oder kluge Beschränkung. Auf Hubraum zum Beispiel. Denn auch mit 2.997 Kubik ist der M60 ein feiner Motor: Der Aluminium-Achtzylinder verfügt über vier obenliegende Nockenwellen und vier Ventile je Zylinder.

Gut verfügbar und ausgestattet sind 730i der Baureihe E38 ohnehin – und im Vergleich zum 740i deutlich günstiger. Übrigens gibt es einen zweiten Tip für Kenner: Der Reihensechszylinder im 728i läuft ebenfalls sehr ruhig, geht fast so gut wie der kleine Achtzylinder – und das bei niedrigeren Unterhaltskosten.

Classic-Analytics-Urteil: Eleganz und Langstreckenkomfort bei überschaubaren Unterhaltskosten – ein 7er mit kleinem Achtzylinder ist garantiert keine Mogelpackung.

Honda Prelude 1.6

  • Baujahr: 1979 bis 1983
  • Motor: R4, 1.590 ccm, 59 kW/80 PS
  • Wert*: 7.500 Euro

Die meisten Menschen denken beim Honda Prelude an die dritte Generation: Das Coupé der Generation BA5 hatte 1988 als erstes Großserien-Auto eine Hinterachslenkung. Über eine solche Innovation verfügte die erste Generation zehn Jahre zuvor nicht – ein elektrisch betätigtes Glasschiebedach hatten 1978 allerdings auch nicht viele Autos zu bieten. Alles andere ist an dem Coupé mit Accord-Technik eher konventionell: Ein wassergekühlter Reihenvierzylindermotor treibt die Vorderräder an und das Coupé mit 80 PS auf eine Höchstgeschwindigkeit von 162 km/h.

Service-Intervallanzeige und Digitaluhr bringen Fortschritt ins Cockpit und der Drehzahlmesser ist in den Tacho integriert. Ein ungewöhnliches Auto mit Charakter. Ab und zu taucht eins auf – aus erster Hand und mit Dreigang-Hondamatic wie etwa bei der Rétromobile in Paris.

Classic-Analytics-Urteil: Mit 80 PS ist das kleine Honda Coupé durchaus flott motorisiert, die mechanische Digitaluhr im Armaturenbrett verströmt noch 70er Jahre Flair.

Mercedes 190E 2.3 Kat

  • Baujahr: 1986 bis 1988
  • Motor: R4, 2.299 ccm, 97 kW/132 PS
  • Wert*: 9.900 Euro

Ist das schon ein Oldtimer? Lange Bauzeit, hohe Stückzahl und langlebige Konstruktion lassen vergessen, dass selbst die jüngsten 190er über 30 Jahre alt und damit reif für ein H-Kennzeichen sind. Damit ist der Baby-Benz offiziell ein Oldtimer. Allerdings einer, der sich nicht so anfühlt – und dank des meisterhaften Sacco-Designs auch nicht so aussieht. Wenn man mal von frühen, hochbeinig und schmalbrüstig dastehenden Basisversionen in Silberdistel oder Rauchsilber absieht.

Klassische Farben und Velourspolster sollten traditionell orientierte Mercedes-Käufer davon ablenken, wie modern der W 201 mit seiner aerodynamisch günstigen Leichtbau-Karoserie war. Der erste Mercedes mit Raumlenker-Hinterachse räuberte gegen Ende der 1980er durch die DTM. Der Motor der heißen 16V-Versionen steckt im Prinzip auch im braven 2.3 – der mit kräftigem Drehmoment und ordentlicher Laufruhe auch als Zweiventiler gut zum gediegenen Charakter des kleinen Mercedes passt.

Classic-Analytics-Urteil: Der 2.3 machte den Kat-bedingten Leistungsverlust wieder wett und sorgte nebenbei für mehr Drehmoment.

Renault 5 GTE

  • Baujahr: 1987 bis 1991
  • Motor: R4, 1.721 ccm, 69 kW/94 PS
  • Wert*: 9.500 Euro

"Putzmunter" schrieb auto motor und sport in Ausgabe 21/1987 über den Test des Renault 5 GTE. Der Kleinwagen mit relativ großem Hubraum kostete das Gleiche wie ein R5 GT Turbo: 21.490 Mark. Statt eines Turboladers hatte der GTE 324 Kubikzentimeter mehr Hubraum und einen Dreiwege-Katalysator für schadstoffarmen Fahrspaß.

Der 1,8-Liter-Motor, aus R 11 GTE und R 21 GTS bekannt, leistet 95 PS – 20 weniger als der Turbo. Er ging im Test natürlich nicht ganz so gut, doch 10,1 Sekunden von null auf 100 km/h und 183 km/h Höchstgeschwindigkeit galten damals als sportliches Temperament. Im Alltag relevanter: 0/min. Weil der Turbomotor erst bei 3.000/min aufwacht, zieht der hubraumstärkere Sauger genauso gut durch und lässt sich außerdem schaltfauler bewegen. Dass er im Test 9,9 Liter verbrauchte, erscheint aus heutiger Sicht hoch und im Vergleich zum Turbo, der drei Liter mehr benötigte, zivil. Relevanter ist das sportlich abgestimmte Fahrwerk -es ist das Gleiche wie beim Turbo und bekam im Test Lob für sein gutmütiges, handliches Fahrverhalten und den ordentlichen Komfort.

Classic-Analytics-Urteil: Wem der Corsa GSi zu deutsch ist, der findet im R5 GTE die französische Alternative.

Wartburg 353

  • Baujahr: 1966 bis 1969
  • Motor: R3-2-Takt, 991 ccm, 33 kW/45 PS
  • Wert*: 9.000 Euro

Drei Zylinder, zwei Takte, ein Liter Hubraum: Das reicht im Wartburg 353 völlig aus, weil die Limousine leicht ist und der drehfreudige Motor unter Last kultiviert läuft. Als Zweitakter zündet er doppelt so oft wie ein Viertakter, weshalb DKW ein Modell werbewirksam 3=6 nannte.

Lange Federwege und Schräglenker-Hinterachse sorgen für guten Fahrkomfort, der leichte Motor unterstützt die Handlichkeit der Limousine. Der Eisenacher Konstrukteur Hans Fleischer hat den Wartburg 353 zeitlos-schlicht gestaltet. Verkauft wurde der Wartburg übrigens nicht nur in der DDR und anderen sozialistischen Ländern, sondern auch in Großbritannien, Finnland und Benelux.

Classic-Analytics-Urteil: Egal welche Drehzahl, im 353 klingt sie doppelt so hoch – und mit 45PS ist der leichte Wagen flotter als man denkt.

*Note 2, Quelle: Classic-Analytics, Stand: März 2024